Gedichte
Am Abend sinken alle Worte in den Wald
und sterben dunkelüber in die Ewigkeit
und neue Taten werden aus dem Ursprung.
An fremden Ufern wandeln fremde Sterne
auf stillen Straßen stehen ernste Tränen
und vor den Häusern wohnen Trauerweiden,
sie wachsen von dem Blute vieler Tage.
Die Sonne schweigt,
die Nacht wirft Nebel über ihren Glanz
und alles Atmen
wird ein Schlaf.
Am Tor der Sonne schläft mein Atem ein.
Ich bin das blaue Kleid des Tags
und klinge Frühling in der Brust.
Hoch
geht mein Herz die goldne Pforte
viel weiße Hände tauen in mein Haar.
Auf Strahlen wächst mein Blick empor,
ich bin die Wolke ohne Uferziel.
Tag ist mein Gang
alle Sonnen lächeln mildes Licht
meines Herzens Dienerinnen.
Kinderschritte sind meine Augen,
ein Lächeln fällt zu Gottes Fuß,
Sterne reigen Tänze mir zur Lust
und ich blühe
Jugend hinauf
sonnenüber in das Allein.
*
Nun bin ich Wald im Sternenmantel
ich wehe kühl zu Füßen deiner Liebe.
In deinem Antlitz suche ich mein Herz
meine Seele zuckt hinter deinem Gang.
Ich kleide dich mit meinem Blut
und trinke Tränen deinem Schmerz.
Deines Lebens Magd ist mein Leib.
In hellen Nächten bin ich tot an deiner Brust.
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