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in den Städten brennt ein Gesang,
über den Schloten streicht eine Fiedel,
durch die Gassen flackert ein Brand,
Sonne und Sterne
Wind und Flamme
ich beuge mein Wort:
unfaßbar ist Gottes Name.
Frau im sonnigen Zimmer
hellblond weiß unter Blumen geblüht,
alle Schönheit berge ich an meiner Brust,
tropfleise ist die Nacht in Deinem Schoß,
unsere Seelen verfließen
Sterne ergießen Stille in uns.
Die Stimme singt:
Zwei Hände wollen das Haar verflechten,
Kronen werden aus Himmel und Erde.
Die Gärten duften fremdes Geblüte
Wege versinken
Wände fallen
Gottheit lächelt hauptüber uns.
Heimat in Sonne
ich bin vergessen von Deinen Wäldern,
im Rohr wiegt ein Vogel ein fernes Lied.
Heimat
Du will ich sein am Abend der Tage.
Einen lichtbraunen Sarg hat die Sonne gebaut
er wiegt auf den Wassern
von weißen Rosen getragen.
Edelweiß aus den Bergen träumt auf der Brust,
Enzian äugt aus den Händen,
weißer Jasmin küßt meinen Mund.
Licht ist der Tod,
eine stille Sonne der Tag,
helle Sterne säumen die Nächte.
Sonne will tief ins Tal,
Lieder klingen hinter dunkelen Stunden
Abendrot goldet die Schmerzen ein.
Morgen sind wir und Mittag und Abend.
Allein will uns Nacht,
beide Hände greifen hinauf
mit silbernen Haaren verblüht der Traum.