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Jetzt sind wir alle gesund. Leben Sie wohl, wenn Sie es können.
Emil, wie sie läuft, ohne Hut, zum Arzt, verwirrt, die Frau
Justizrat hat sich sicher vergiftet.
Komm doch nach Hause, Agnes, ich friere.
Warum bist Du Beamter geworden, Andere Herren in Deinem
Alter haben stets einen Pelz.
Wie kann Dir das nur Freude machen, hier eine geschlagene
Stunde zu stehen.
Jetzt hat meine Stunde geschlagen. Jetzt werde ich diese hoch
näsige Person nackt sehen.
Ich verzichte auf das Vergnügen.
Weil Du kein Herz für Deine Frau hast. Wie hat mich diese
Person täglich beleidigt.
Deshalb muß ich frieren. Du hast sie doch nur alle acht
Tage getroffen.
Klaube nicht so mit den Worten. Du hast kein Verständnis
für feinere Gefühle.
Ich friere.
Geh doch nach Hause, Du hast mich oft genug allein gelassen.
Sei vernünftig, Agnes. Die Leute werden doch ihre Tra
gödie nicht auf der Straße abspielen. Wenn was geschehen
ist, wirst Du es schon morgen früh in der Zeitung lesen.
Wir als alte Freunde des Hauses haben ein Recht darauf, es
früher zu wissen als die Welt.
Siehst Du, Agnes, nun wird das Licht ausgemacht. Also komm.
Irma muß doch gleich mit dem Arzt zurückkommen. Verstehst
Du übrigens, warum er nicht telephoniert hat?
Meine Sorge.
Du hast eben keine Interessen. So ein Egoismus, immer nur
an sich zu denken.
Ich denke gar nicht. Ich friere.
Gut. Komm. Wir Frauen sind eben unglückliche, schwache
Geschöpfe.
Herr Doktor ist nicht zu Hause, Fräulein.
Kann ich warten, Schwester?
Ich weiß nicht, wann Herr Doktor zurückkommt, aber bitte.
Eine Dame wartet schon seit mehreren Stunden.
Mutter.
Irma.