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Es ist nicht vornehm, zu belasten. Doch ich bin bereit, zu
tragen. Sie wollen meinem Rat nicht folgen. Sie werden
sich also dem zweiten hingeben und dem dritten und von
dem vierten oder fünften werden Sie sich heiraten lassen,
mein Fräulein.
Ich fürchte mich vor Ihnen.
Warum sind Sie denn zu mir gekommen.
Ich glaubte, eine Frau wird mit mir fühlen.
Eine Frau fühlt nie mit Frauen. Wir sind geschaffen, einander
zu hassen. Hier haben Sie hundert Mark, damit Sie über
die erste Zeit fortkommen.
Ich nehme kein Geld, von Ihnen nicht, von Niemandem. Ich
nehme nur, was ich verdiene.
Noch immer stolz. Es ist zu hart, weich zu sein. Aber Sie
verdienten es, daß Sie nicht genommen werden.
Ich habe mich doch nicht getäuscht, ich fühlte es, daß Sie gut
sind. Helfen Sie mir.
Stehen Sie auf. Schnell. Nur keine Uebertriebenheiten.
Nehmen Sie die hundert Mark und helfen Sie sich selbst.
Nein, aber ich danke, danke, danke Ihnen.
Fräulein Richter, Fräulein Richter. Sie werden mich doch noch
kennen.
Herr Geheimrat.
Wie kann man auf der Straße träumen. Sie werden noch über
fahren werden. Sagen Sie einmal, warum sind Sie mir
eigentlich fortgelaufen.
Ueberall werde ich vertrieben.
Mein junger Freund, hatte sicher nichts Böses mit Ihnen vor.
Kannten Sie ihn schon lange.
Verzeihen Sie mir, Herr Geheimrat, daß ich Ihnen Unannehm
lichkeiten bereitete und lassen Sie mich gehen.
Ich begleite Sie gern ein Stück. Oder trinken Sie gern Schoko
lade.
Bitte, lassen Sie mich bitte gehen.
Wenn ich nur ein Lokal wüßte, wo man ungestört plaudern
könnte. Vielleicht kennen Sie eins.
Ich habe Ihnen nichts zu sagen, Herr Geheimrat.
Alles in Ehren natürlich. Ich möchte nur einmal eine junge
Stimme sprechen und lachen hören. Man wird zu alt in
der Ehe.