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Ufer mit Kastanienalleen bepflanzt, in parallelem Abstande dem
Seeumfange folgen.
Die frühere Gestalt des Feuersee's war eine andere als die
heutige, er hatte die Form eines Paralleltrapezes und eine seiner
Grenzlinien lief in schiefer Richtung von der südwestlichen aus
springenden Ecke des Kreuzarms der Südseite nach der nordöstlichen
einspringenden Ecke desjenigen der Nordseite, so daß der ganze
südliche Kreuzarm und der Chor in das alte Seebett zu liegen kam.
Für diesen Theil wurde die Gründung in Beton ausgeführt,
für den übrigen Bau in Mauerwerk.
Die Sockelschichte besteht ringsum aus grobkörnigem Sand
stein, der Bau darüber im Aeußern und Innern bis zur Thurm
spitze aus feinkörnigem Keuper-Quaderwerk, über dem Sockel ist
zur Jsolirung eine Asphaltlage angebracht.
Die beigefügten Holzschnitte geben die Anordnung des Grund
risses, der eine stellt die Disposition zu ebener Erde dar, der an
dere diejenige des obern Geschosses.
Westlich erstreckt sich eine Vorhalle über die ganze Breite der
drei Schiffe, an ihren beiden Enden ragen die achteckigen Treppen
häuser für die Emporen nach außen hervor, so daß die Aufgänge
zu denselben sich nicht innerhalb des Kirchenraums befinden.
Die gleiche Anordnung ist bei den Kreuzarmen beobachtet, bei
deren Eingangsportalen gleichfalls je beide Treppenarme von den
Vorhallen aufsteigen.
Die Einrichtung von Emporen war nicht zu umgehen, da
der Kirche keine so große Grundfläche gewährt werden konnte, daß
die verlangte Zahl von 1400 Sitzplätzen zu ebener Erde Raum
gefunden hätte.
Die Empore folgt der Umfangslinie des Gebäudes, und an
der Kreuzung erweitert sich der mittlere freibleibende Raum in
achteckiger Form, so daß die vier Kreuznngspfeiler isolirt stehen.
An dem südöstlichen derselben ist die Kanzel angebracht, die sonach
eine völlig freie Lage hat.
Die gebotene Ausfüllung der Seitenschiffe durch Emporen
legte es nahe, dieselben organisch mit dem Bau zu verflechten und
nicht als einen zufälligen Einbau zu behandeln, als welcher er
meist bei Kirchen erscheint, die für den katholischen Ritus bestimmt
sind und erst nachträglich mit Emporen versehen werden. Daraus
entstund auch die Anordnung zweier Fensterreihen übereinander,
die jedem Geschosse seine eigene Helle zuführen. Die Chorumbauten
bleiben in der Tiefe.
Das Mittelschiff überragt die Seitenschiffe und eine eigene
Fensterreihe in dem dadurch entstandenen Hochwerk giebt demselben
Licht.
Die Kreuzarme erheben sich jedoch nicht auf gleiche Höhe, so
daß auch deren Dachfirste niedriger bleiben als derjenige des Mittel
schiffes vom Langhaus und somit ihre mittleren Schiffe keine Seiten
beleuchtung erhalten.
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