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Jahrgang 1895 96.
Heft 3.
Inhalt: Vereinsthätigkeit. — Protokoll der dritten ordentlichen Versammlung (Erörterungs-Abend). — Kommissionsbericht, betreffend die praktische
Ausbildung der Studierenden. — Protokoll der vierten ordentlichen Versammlung. — Verschiedenes.
Bemerkung: Diesem Hefte ist ein Zeichnungsblatt beigelegt, welches zu dem im vorhergehenden Heft abgedruckten
Vortrage über die forensischen und die christlichen Basiliken Roms gehört und in jenes Heft eingeklebt werden kann.
Vereins Thätigkeit.
Am 18. April 1895 gemeinschaftliche Versammlung des Vereins für Baukunde und des Württembergischen Bezirksvereins Deutscher-
Ingenieure (Vortrag des Ober-Ingenieurs Kübler über die Brückenkonkurrenzen in Budapest, Bonn und Turin).
Am 4. Mai 1895 gemeinschaftliche Versammlung des Vereins für Baukunde und des Württembergischen Bezirksvereins Deutscher
Ingenieure (Vortrag von Herrn Baurat Koch aus Kiel über den Nord-Ostsee-Kanal).
Dritte ordentliche Wersammlung am 16. März 1895.
Vorsitzender: v. Leibbrand. Schriftführer: Hofacker.
Anwesend 38 Mitglieder.
Der Vorsitzende teilt die Aufnahme der Herren Mezger und
Ernst mit.
Die Versammlung tritt darauf in die allgemeine Erörterung
ein über das vom Verbands - Vorstande zur Beurteilung übersandte
und von Prof. Barkhausen (Hannover) und Oberingenieur Lauter
(Frankfurt) ausgearbeitete Referat, betreffend „die praktische Aus
bildung der Studierenden des Baufaches während und nach dem
Hochschulstudium". Die zur Behandlung dieses Gegenstandes in der
zweiten ordentlichen Versammlung gewählte Kommission hat das Er
gebnis ihrer Beratungen in einem Bericht niedergelegt, welchen der
Vorsitzende vorliest und dabei die einzelnen Fragen zur Diskussion
bringt. An derselben beteiligen sich v. Hänel, Weyrauch, Kölle, '
Kräutle, Walter.
Als wichtigste Ergebnisse der Diskussion sind hervorzuheben:
1) Hinsichtlich der Frage der Notwendigkeit oder Entbehrlichkeit
der zweiten Staatsprüfung spricht nach längerer Debatte auf den
Antrag des Vorsitzenden die Versammlung sich dahin aus, daß für
diejenigen, welche in den Staatsdienst treten wollen, es bei den be
stehenden Grundsätzen belassen werden solle.
2) In Betreff der Bemessung des Zeitraums für die Ausarbeit
ung des großen Entwurfs für die zweite Staatsprüfung sprechen
sich v. Leibbrand, Walter, v. Hänel und Kölle gegen die vor- j
gesehene lange Zeit von 9 Monaten aus und es wird der vom Vor- !
sitzenden gestellte Antrag, vorzuschlagen, in die Bestimmungen für die
zweite Staatsprüfung an Stelle dieser 9 Monate die beschränkte Zeit
von 3 Monaten zu setzen, von der Versammlung angenommen.
Nach Beendigung der Beratung wird beschlossen, den Köm-
missions-Bericht (welcher nachstehend abgedruckt ist) an den Verbands-
Vorstand mit der Bemerkung abzusenden, daß der Gegenstand tu der
heutigen Versammlung des Vereins beraten sei und der Bericht all
seitige Zustimmung gefunden habe.
Kölle spricht darauf im Namen des Vereins der Kommission
und insbesondere dem Vorsitzenden als Berichterstatter den Dank des
Vereins aus.
Der Vorsitzende teilt mit, daß auf seine Veranlassung Baurat
Koch am 4. Mai einen Vortrag über den Nordostsee-Kanal hallen
werde.
Den Rest des Abends beleben Vorträge des Vereins-Doppel
quartetts, sowie Klaviervorträge des Vereins-Sekretärs Mederle.
Kommisfionsvericht,
betreffend die Frage über die praktische Ausbildung der Studierenden des
Baufaches während und nach dem Hochschulstudium.
Berichterstatter: von Leibbrand.
Stuttgart, den 13. März 1895.
Mit 3 Beilagen:
1) Programm der technischen Hochschule Stuttgart,
2) Bestimmungen über Staatsprüfungen im Baufache in Würt
temberg,
3) Ministerial-Verfügung über praktische Ausbildung der Regier
ungs-Bauführer in Württemberg.
Der Verbands-Vorstand hat mit Schreiben vom 16. Februar
1895 den Verein für Baukunde ersucht, auf Grund der von der
11. Wanderversammlung zu Straßburg gepflogenen Verhandlungen
über die praktische Ausbildung der Studierenden des Baufaches wäh
rend und nach dem Hochschulstudium in Beratung über diese Frage
einzutreten und das Ergebnis dieser.Beratung dem Verbands-Vor
stand bis 1. Mai d. I. mitzuteilen.