Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1893-97)

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Iaüraana 1895 96 
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Inhalt: Vereinslhätigkeit. — Protokoll der fünften ordentlichen Versammlung am 18. Mai 1895. — Tagesausflug mit Damen ins Boitmarthal — 
Zwanglose Vereinigung des Vereins mit den Mitgliedern des Preisgerichts für die Konkurrenzentwürfe zu dea, Stuttgarter Rathause am 29 Mai 
1895. — Besichtigung der Arbeiten an der Umgehungsbahn Unterriirkheini-Kornwestheim. — Mitteilungen über den Schwabstraflen - Tunnel in 
Stuttgart von Stadtbaurat Kölle am 16. Mai 1895. 
Am 13. Juli 1895 siebente ordentliche Versammlung (Mitteilungen des Herrn Münsterbaumeisters Prof. vr. v. Beyer über den Ausbau 
des HauptlurmeS des Ulmer Münsters). 
Am 21. Juli 1895 Ausflug nach Ulm zur Besichtigung des Münsters. 
Iiinftc ordentliche Versammlung am 18. Mai 1895. 
Vorsitzender: v. Leibbrand. Schriftführer: Hosacker. 
Anwesend 45 Mitglieder. 
Der Vorsitzende teilt mit, daß bei der am 31. August in Schwerin 
tagenden Versammlung von Delegierten der Architekten- und Jn- 
genienr-Vereine der hiesige Verein durch den Vorsitzenden und Herrn 
Baurat N c u f f e r vertreten sein werde. 
Zur Verlesung kommen die Ausnahmegesuche des Herrn Dcpay, 
vorgeschlagen von Bauinspektor Burkhardt, und des Herrn Raidt, 
stöbt. Bauinspektor, vorgeschlagen von Sladtbaurat Kölle. 
Eingelaufen ist ein Schreiben des Verbands-Vorstandes, be 
treffend die Arbeiten für die Darstellung der Entwickelungsgeschichte 
des deutschen Bauernhauses. Der hiesige Verein wird ersucht, sich 
mit der Frage der Aufnahme typischer Bauernhäuser zu beschäftigen, 
und cs lvird dabei der Gedanke angeregt, ob nicht unter der Leitung 
von Professoren der Hochschulen die Studierenden veranlaßt werden 
könnten, während der Ferien solche Aufnahmen auszuführen; dazu 
wird bemerkt, daß für die dadurch entstehenden Kosten ein Beitrag 
von 400 Jl zur Verfügung gestellt werden könne. Der hiesige 
Verein würde sich mit seinen Arbeiten an die Aufsätze in Nro. 30 
und 34 der Deutschen Bauzeitung anzuschließen haben. 
Der Vorsitzende teilt mit, daß die für die Behandlung dieses 
Gegenstandes im Mai 1893 gewühlte Kommission nicht in Thätig 
keit getreten sei; nur von einem Mitgliede derselben, Oberamtsbau- 
meister Werkmann in Lauphcim, seien einige Aufnahmen ober- 
schwäbischer Bauernhäuser eingeliefert worden. 
Behufs Erledigung der Angelegenheit stellt der Vorsitzende an 
die Versammlung folgende Fragen zur Entschließung: 
1) wünscht der Verein, daß an alle Mitglieder über den vor 
liegenden Gegenstand ein Ausschreiben ergehe, oder 
21 soll eine neue, nur aus Stuttaarter Mitgliedern bestehende 
Kommission mit dem Recht der Cooptation auswärtiger Mit 
glieder gewählt werden, oder 
9) wird der Vorsitzende beauftragt, zu dem oben erwähnten 
Zwecke sich mit einem Herrn des Lehrer-Kollegiums der 
technischen Hochschule ins Benehmen zu setzen? 
Auf Antrag von Kölle ermächtigt die Versammlung den Vor 
sitzenden, in der Angelegenheit die nach seiner Ansicht geeignetsten 
Schritte zu thun. 
Hierauf hält Stadtbaurat Kölle einen Vortrag über den 
Schwabstraßen-Tunnel in Stuttgart; derselbe ist durch eine große 
Zahl von Zeichnungen erläutert und ist weiter unten abgedruckt' An 
der sich an den Vortrag anschließenden Diskussion beteiligen sich 
Lueger und v. Leib brand. Der letztere dankt dem Redner für 
den Vortrag und stellt eine nach einiger Zeit auszuführende Besich 
tigung des Tunnels, verbunden mit einem Besuch des Hasenbcrg- 
Bahnhofes und der Leicht'schen Brauerei in Vaihingen in Aussicht. 
Gagcsausllug mit Pamen in das Wottwarthak 
am 26. Mai 1895. 
In der stattlichen Anzahl von 75 Teilnehmern hatte sich der 
Verein mit seinen Damen in früher Morgenstunde am Bahnhof 
Stuttgart eingcfunden. Mit den später zustoßenden Kollegen von 
Ludwigsburg und Heilbronn mag die Zahl auf gegen 100 Teil 
nehmer angewachsen sein. War auch der Himmel trübe und vorerst 
wenig Aussicht auf Besserung vorhanden, so fuhr man doch in fröh 
lichster Stimmung in den regnerischen Morgen hinein. Im Bahn 
hof-Hotel Ludwigsburg wurde das erste Frühstück genommen; und 
weiter gicngs zur Schillerstadt Marbach. Dort angekommen bestieg 
man die Wagen der Schmalspurbahn des Bottwarthals. Besonderen 
Beifall fand der eigens für diesen Tag konstruierte Aussichtswagen 
4. Klasse, der an gewöhnlichen Werktagen auch wohl andere Insassen 
bcberberaen maa. 
Während der Fahrt durch die üppig blühenden Wiesen des 
Bottwarthales hatte sich der Himmel etwas aufgehellt. Uin 9 Uhr 
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