Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1898-1904)

Inhalt: Vereinsthätigkeit. — Protokolle der sechsten und siebenten ordentlichen Versammlung. — Kommissionsberichte betr. die Honorarnorm sür Architekten 
und Ingenieure. — Ueber Blitzableiter. Bortrag von Baurat Findeisen, gehalten am 10. Juni 1899. (Schluß.) — Verschiedenes. 
DereinsthiLtigtreit. 
Am 10. Juni: Siebente ordentliche Versammlung. (Geschäftliches. Vortrag von Baurat Find eisen über Blitzableiter. Vor 
zeigung von Modellen eines Scherrer'schen Rettungsfensters, sowie einer Benzenberg'schen Rettungsleiter mit Erläuterungen durch Landes- 
feuerlösch-Jnspektor Kleber. 
Am 30. Mai: Gesellige Vereinigung im Hirsch in Untertürkheim. 
Am 2. Juli: Familienausflug nach Hall. 
H>rotokoll der sechsten ordentlichen Wersammkung 
am 27. Mai 1899. 
Vorsitzender: Kölle. Schriftführer: La ist n er. 
Anwesend: 30 Mitglieder. 
Rach Eröffnung der Sitzung gedenkt der Vorsitzende zunächst 
des vor wenigen Tagen mit Tod abgegangenen Mitglieds de Pay, 
Fürstlich hohenzollern'schen Baurats in Sigmaringen, mit dem An 
fügen, daß er Landesbaurat Leibbrand ersucht habe, namens des 
Vereins am Grabe des Verstorbenen einen Kranz niederzulegen, und 
bittet die Anwesenden, sich zu Ehren des Dahingeschiedenen von den 
Sitzen zu erheben. Dies geschieht. 
Als erfreuliche Nachricht giebt der Vorsitzende weiter bekannt, 
daß eines der ältesten, allezeit eifrigen Mitglieder des Vereins, Baurat 
Ganßer vor kurzem in voller Rüstigkeit sein 80. Lebensjahr zurück 
gelegt hat. Es seien demselben mittelst Adresse die herzlichsten 
Wünsche des Vereins zu seinem Geburtsfeste übermittelt worden. 
Weiter folgt die Mitteilung, daß Professor G. Halmhuber 
um Aufnahme in den Verein nachgesucht habe und hiezu vom Vor 
sitzenden selbst vorgeschlagen sei. 
Nachdem der Vorsitzende noch auf den für den 30. Mai geplanten 
Ausflug nach Untertürkheim aufmerksam gemacht und das Protokoll 
der letzten Versammlung in Umlauf gesetzt hat, erhält Eisenlohr 
das Wort, um über die Frage .der Honorarnorm für Architekten 
zu berichten. 
Der Referent giebt einen kurzen Ueberblick über die bisherige 
Entwicklung dieser Angelegenheit, den Kasseler Entwurf, die vom 
Verbandsvorstande vorgenommene Neubearbeitung und den Hannover 
schen Vorschlag, der Anlehnung an die bisherige Norm sucht, und 
verliest hierauf den Kommissionsbericht. Es erhebt sich kein Wider 
spruch gegen denselben. 
Hierauf berichtet Lueger über die Honorarnorm für Ingenieure, 
bezüglich deren die Kommission im wesentlichen ein Festhalten an 
der alten Norm empfiehlt. 
Der Vorsitzende dankt den beiden Kommissionen (Architekten: 
Böklen, Eisenlohr, Feil, Heim, A.Lambert, Mayer, Pantle 
und Walter; Ingenieure: Ehmann, Laißle, Lueger und 
Maurer) für ihre Bemühungen und spricht seine persönliche Ansicht 
dahin aus, daß eine Norm, die sich kaum recht eingebürgert, ohne 
Not nicht wieder verlassen werden sollte; auch scheine ihm die bis 
herige Norm für Ingenieure schon genügend hohe Sätze zu enthalten. 
Mayer weist darauf hin, daß nach den beiden Kommissions 
berichten eine Verschiedenheit hinsichtlich des Honorarsatzes für die 
erste Stunde bei gutächtlichen Beratungenrc. bestehe: die Ingenieur- 
norm nehme 20 Ji., die Architekten-Norm nur 15^. an; hier wäre 
also wohl eine Einheitlichkeit zu wünschen. 
Lueger betont dem gegenüber, daß es sich nicht um eine Art 
Stundenlohn, sondern um einen allgemeinen Satz, eine Pauschal 
summe, für Beratung, ähnlich wie sie bei Aerzten üblich, handle. *° 
Nach kurzer weiterer Erörterung des Gegenstandes einigt man 
sich dahin, daß der Satz von 20 JL bei beiden Normen in Aussicht 
genommen werden soll. 
Der Vorsitzende stellt hienach fest, daß sich die Versammlung 
den Ausführungen beider Kommisstonsberichte mit der eben genannten
	        

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