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Ifach Beilage zur Hannover. Zeitschrift
1 „ Mitteilungen des Vereins für die Förderung
des Lokal- und Straßenbahnwesens „ 4 „
Im ganzen haben sich am Zeilschriftenumlauf 53 Mitglieder
beteiligt. Für doppelte Jahrgänge haben sich Liebhaber nicht gezeigt,
es wird jedoch, wenn das ganze Material gesichtet ist, wie im Ein
gang des Berichts erwähnt, vor Verkauf an den Antiquar, den Mit
gliedern ein Verzeichnis zugehen.
Der Bibliothek neu einverleibt wurden:
Freiburg i. Breisgau, die Stadt und ihre Bauten. 1898.
University of California. 38 Blatt Lichtdrucktafeln und 1 Conc.-
Programm.
Verwaltungsbericht der K. Ministerialabteilung für den Straßen-
und Wasserbau 1895/96 und 1896/97.
I. Abtlg. Straßenbauwesen mit 6 Tafeln.
II. „ Wasserbauwesen. 2 Bde.
Blitzschutz der Gebäude von F. Findeisen, Baurat. Berlin 1899.
Festschrift des östcrr. Ingen.- und Arch.-Vereins 1818/98.
Anzeiger und Mitteilungen des germanischen Museums.
Russische Architektur-Zeitschrift 1898.
Der Bibliothekbericht wird hierauf gutgeheißen.
Von mehreren Seiten wird betont, daß ein geregelter Zeit-
fchriftenumlauf nur zu erreichen sei, wenn auch die Mitglieder sich
größerer Pünktlichkeit bei Weitergabe der ihnen zugekommenen Mappen
befleißigen.
Den letzten Gegenstand der Verhandlung bildet der Bericht
Mayer's über die Verwaltung des Fonds zur Unterstützung von
Vereinsmitgliedern im Kriegsfälle.
Ueber den Stand des Unterstützungsfonds für Architekten
und Ingenieure wird von Stadtbaurat Mayer folgender Bericht
erstattet:
Der Fonds ist auf 1. Januar 1898 in die Verwaltung des
Vereins für Baukunde übernommen worden in einer damals auf
Grund des Kurses der Wertpapiere berechneten Höhe von
Ji 2897.22
Das Bankguthaben in laufender
Rechnung beträgt zur Zeit Jl 300.62
ursprünglich betrug es „ 79.—
daher Zunahme „ 221.62
und der derzeitige Betrag des Fonds Ji 3118.84
ohne Berücksichtigung der Kursänderung, welche auch
einen kleinen Zuwachs ergeben würde.
Die Erträgnisse des Fonds sollen erst verwendet werden, wenn
er eine Höhe von Jt 5000.-- erreicht haben wird.
Fragt man sich, bis wann dieser Zeitpunkt in Aussicht steht,
so ist folgende Rechnung anzustellen:
w = a . p n wobei
w — 5000 M
a — rund 3100 Ji.
und p — 1,04, es kann eine vierprozentige
Verzinsung zu Grund gelegt werden.
n unbekannte Zahl in Jahren.
Man erhält:
5000 — 3100 X 1,04 °
n — 12 Jahre 2^ Monat.
Voraussichtlich wird also erst in etwa 12 Jahren über den Er
trag des Fonds verfügt werden können.
Auch dieser Bericht wird genehmigt.
Zum Schlüsse spricht v. Schlier holz dem Vorsitzenden und
dem Ausschüsse den Dank des Vereins für die Führung der Geschäfte
im abgelaufenen Jahre aus.
Der Vorsitzende dankt hiefür in seinem und des Ausschusses
Namen und schließt hierauf die Verhandlung.
Anschließend an die Hauptversammlung wurden die im Landes
gewerbemuseum befindliche Ausstellung von architektonischen Plänen
und Entwürfen des verstorbenen Vereinsmitgliedes hohenz. Baurats
de Pay besichtigt. Präsident v. Schlierholz gab hiezu einige
erläuternde Mitteilungen und widmete dem begabten Architekten einen
ehrenden Nachruf. Ueber die zur Ausstellung gebrachten Gegenstände
wurde an a. O. bereits eingehend berichtet. Das besondere Interesse der
Fachgenosfen erregten die äußerst fein und sauber ausgeführten Aquarell-
zeichnungen, sowie die Entwürfe für das fürstliche Mausoleum und
den abgebrannten Teil des fürstlichen Schlosses in Sigmaringen.
Am Sonntagnachmittag vereinigten sich dann zahlreiche Mit
glieder mit ihren Danien zu einem Ausfluge nach Cannstatt und zur
Besichtigung des dortigen Kirchenneubaus an der Waiblingerstraße.
Sie wurden auf der Baustelle von dem evangelischen Kirchengemeinde-
rat und den bauleitenden Architekten Böcklen und Feil begrüßt;
letztere übernahmen auch die Führung und Erläuterung. Die Kirche
erhält bei zweckmäßiger Grundrißlösung (sie ist die erste zweischiffig e
Kirche in Württemberg) ein geräumiges und Helles Innere mit
massiven auf Backsteinbögen und Steinpfeilern ruhenden Decken
gewölben und nach außen einen in guten Verhältnissen stehenden und
einen freundlichen Eindruck gewährenden Aufbau. Besondere Auf
merksamkeit fand die gegenwärtig in Ausführung begriffene Einwölbung
der Gewölbe mit Schwemmsteinen ohne Schalung. Sehr befriedigt
von dem Gesehenen verließen die Teilnehmer den Kirchenbau, der
bei geringem Bauaufwand ein schönes und würdiges Gotteshaus zu
werden verspricht.
An die Besichtigung der Kirche schloß sich eine gesellige Ver
einigung im Lenze'schen Bad in Berg an.
Die Hundertjahrfeier der Technischen Hochschule zu Berlin.
Der Festakt an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg
aus Anlaß ihrer Hundertjahrfeier am 19. Oktober verlief in Gegenwart
des Kaiserpaares und der kaiserlichen Prinzen auf das glänzendste. Nach
dem der Kultusminister Dr. Studt einen Erlaß, betr. die Verleihung der
Doktorwürde durch die Technischen Hochschulen, bekannt gegeben und
der Rektor der Hochschule, Geh. Regierungsrat Professor Ri edler
gedankt hatte, hielt der Kaiser folgende Rede:
„An dem heutigen festlichen Tage gedenke Ich lebhaft der Feier,
durch die Mein in Gott ruhender Herr Großvater, des Kaisers Wilhelm
des Großen Majestät, vor 15 Jahren diesem Hause die Weihe gegeben
hat. Wenn der unvergeßliche Herrscher damals die Hoffnung aus
sprach, daß dem herrlichen Schmuck, welcher dem Bau im Innern
und nach außen zu teil geworden, das geistige Leben entsprechen
werde, das sich darin entwickeln soll; wenn Er insbesondere dem
Wunsche Ausdruck gab, daß diese Anstalt allzeit ruhmvoll ihre Auf
gaben lösen und den ihr gebührenden Rang unter den Hochschulen
behaupten möge, so kann Ich mit Genugthuung heute bezeugen, daß
Seine Hoffnung und Sein Wunsch in der seitherigen Entwicklung der
Anstalt, welche als Seine eigenste Schöpfung zu betrachten ist, sich
glänzend erfüllt hat, und diese, wie die technischen Hochschulen über
haupt, sich ebenbürtig den obersten Bildungsstätten des Landes, unseren
Universitäten, an die Seite gestellt hat. Es ist Mir eine besondere
Freude gewesen, dies heute noch dadurch anerkennen zu können, daß
Ich den technischen Hochschulen das Recht zur Verleihung besonderer
ihrer Eigenart entsprechender wissenschafckicher Grade beigelegt habe.
Daß durch die wissenschaftlichen Bestrebungen der Hochschule der