Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1898-1904)

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Inhalt: Vereinsthätigkeit. — Familienabend am 27. Oktober. — Hauptversammlung am 28. Oktober. — Die Ulmer Stadterweiterung. — Zur Frage der 
Stuttgarter Stadterweiterung. 
NereinslhätigKeit. 
Am 27. Oktober: Familienabend in Untertürkheim. 
Am 28. Oktober: Hauptversammlung. (Laufendes. — Geschäftsberichte. — Neuwahl des Vorstandes.) 
Am 16. November: Besichtigung der im Landesgewerbemuseum von Professor Neckelmann ausgestellten architektonischen Entwürfe, 
Am 20. November: Besichtigung des Ingenieur-Laboratoriums der K. Technischen Hochschule in Berg unter Führung der Herren 
Baudirektor von Bach und Baurat Knoblauch. 
Kamikienaöend am 27. Oktober 1900. 
Am Samstag, den 27. Oktober d. I., feierte der Verein den 
Abschied seines seitherigen Vorstandes, Stadtbaurat Kölle, im Gast 
hof zum Hirsch in Untertürkheim. Hiezu waren die Mitglieder mit 
ihren Familien zahlreich erschienen. Der stellv. Vorstand, Stadt 
baurat Mayer, hob in längerer Rede die Verdienste hervor, die 
Kölle sich um den Verein erworben hat, und entwarf ein lebhaftes 
Bild von der ersprießlichen Thätigkeit, die er als Vorstand des stöbt. 
Tiefbauamts Stuttgart entfaltete. 
Kölle gehört dem Verein seit 1887 an. Er nahm bald regen 
Anteil am Vereinsleben. Von seinen Vorträgen, die das Interesse 
des Vereins besonders in Anspruch nahmen, sind diejenigen über eine 
weitere Verbindung zwischen Stuttgart und Cannstatt durch eine neue 
Neckarbrücke zwischen beiden Städten, zu der er einen Plan ausge 
arbeitet hatte, über Straßenreinigungen in größeren Städten, über 
die Entfernung der Fäkalstoffe in Stuttgart und über die Versorgung 
Stuttgarts mit elektrischer Energie zu nennen. Mit großem Eifer 
hat er an den im Verein zur Beratung gekommenen Fragen, betr. 
das Wasser- und Flußbaugesetz und die Revision des Ortsbaustatuts, 
teilgenommen und auch hier wie in allen anderen Fällen seine reichen 
technischen Kenntnisse und praktischen Erfahrungen bereitwilligst dem 
Verein zur Verfügung gestellt. 
Hinsichtlich seiner Thätigkeit als Vorstand des städt. Tiefbau 
amts Stuttgart erinnerte der Redner an den Schwabstraßentunnel, 
an den Kanaltunnel unter dem Güterbahnhof, an die Straße auf 
den hohen Bopser, sowie insbesondere an den Stadterweiterungsplan, 
welch' letzterer die Prüfung vor dem im Sommer 1896 stattgehabten 
hygienischen Kongreß so ehrenvoll bestanden hat. 
Zum Schluß gab der Redner dem Wunsche Ausdruck, daß 
K ölles Thätigkeit in Frankfurt eine recht ersprießliche und von 
Erfolg begleitet sein möge, und daß es ihm und seiner Familie dort 
wohl ergehe. In das auf den Scheidenden und seine Familie aus 
gebrachte Hoch stimmte die Versammlung begeistert ein. 
Direktor Cox überbrachte dem Scheidenden die Glückwünsche 
des Ingenieur-Vereins; er sprach das Bedauern über seinen Weggang 
aus und versicherte, daß auch der Jngenieurverein sein Werk zu 
schätzen wisse und ihm ein treues Andenken bewahren werde. 
Hierauf ergriff Stadtbaurat Kölle das Wort. Er dankte zu 
nächst für die Ehrung, die ihm der Verein bereitet hatte, und ver 
sprach, seine Vaterstadt Stuttgart, wie auch den Verein für Baukunde 
stets in guter Erinnerung zu behalten; er werde immer wieder gern 
zu seinen Freunden und Bekannten nach Stuttgart und in den Bau 
verein zurückkehren, dem er auch in Zukunft als Mitglied angehören 
wolle. Im Verlauf seiner Rede dankte er dafür, daß der Verein 
zu der Angelegenheit, welche ihn in der letzten Zeit seiner Thätigkeit 
in Stuttgart so viel beschäftigte, nämlich zu der Frage der Stadt 
erweiterung Stellung genommen und in einer Kundgebung 
an den Gemeinderat von Stuttgart sich für den von ihm ausge 
arbeiteten Plan ausgesprochen habe. Schließlich ermahnte er den 
Verein, als eines der vornehmsten seiner Ziele die Hebung und 
das Ansehen des Technikerstandes zu betrachten und dahin zu
	        

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