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Monatsschrift vES Württembg. Vereins für Baukdnde in Stüttgart.
Nr. 5
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die dreizimmerige Wohnung sind 350—370 M.
in Aussicht genommen.
Die Bruttomiete ist zu 26 220 M., die Netto
miete zu 22298 M. -berechnet, sodass sich
eine Nettorente von 3,55 °/ 0 ergeben würde.
Mit dem Bau wurde im September vorigen
Jahres begonnen, eine schwierige Arbeit war
die Fundation ln dem 6—7 m hoch aufgefüllten
Terrain, wobei erschwerend mitwirkte, dass
die Auffüllung meist auf einer Schichte Dohlen
schlamm sitzt, die zu fortwährenden Rutschungen
Veranlassung gab.
Das Hinterhaus kam noch im November
unter Dach und wird bis 1. Juli d. Js. das
Durch spezifizierte Berechnung eines Gebäudeteils
ergab sich für den Kbm umbauten Raumes von Unter
geschossboden bis Hauptgesimsoberkante einschliesslich
Stockaufbauten ein Grundpreis von 17,4 M.; darnach
berechnen sich :
Die Gebäude an der Tunzhofer- und Thürlenstrasse
je zu 112430 M„ das Eckhaus zu 179 110 M., das Hinter
haus zu 67500 M. Die Gesamthochbaukosten zu
571670 M. Hiezu für Nebenkosten, wie Kanalbeiträge
und Kanalisation, Trinkwasserbrunnen, Gaszuleitung, Trotto
irs, Hofanlage, Bauleitung etc. 39330 M., ferner für den
Bauplatz 107 600 M. (wobei der qm zu 35 M. angesetzt
wurde), dazu kommen nachträglich noch für Nutzgas
leitungen 9000 M., somit Gesamtvoranschlag 627 600 M.
Die Kosten für eine einzelne Wohnung berechnet,
ergibt folgendes Resultat: Die einzimmerige Wohnung
kostet4000 M., diezweizimmerige Wohnung kostet 5400M.,
die dreizimmerige Wohnung kostet 8 500 M.
Als Mieten wurden angesetzt für die einzimmerige
Wohnung 150 M„ zweizimmerige Wohnung 228 M., für
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Fig. 8. Haus an der Tunzhoferstrasse.
Dachstock- und Erdgeschoss-Grundriss.
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Fig. 9. Eckgebäude an der Tunzhofer- und Thürlenstrasse.
Grundriss des Dachstocks.
Haus an der Tunzhoferstrasse und das
Eckhaus bis 1. Oktober d. J. beziehbar
werden; das letzte Haus wird erst Ende
dieses Jahres begonnen.
Mögen die Gebäude ihren Zweck,
den städtischen Arbeitern billige, gesunde
und angenehme Wohnungen zu bieten,
erfüllen und die bürgerlichen Kollegien
hiesiger Stadt für ihre opferwillige Ar
beiterfürsorge dankbare Anerkennung
finden.
Zur Frage der Stellung der städtischen Baubeamten.
eber diese Frage, die z. Z. den Verband der deutschen
Architekten- und Ingenieurvereine beschäftigt und mit der
sich auch der württembergische Verein für Baukunde
angesichts der demnächst zu erwartenden neuen Ge
meindeordnung für Württemberg zu befassen haben wird, bringt
das „Technische Gemeindeblatt“ in Nr. 1 und 2 des IV. Jahr
ganges vom 5. und 20. April d. J. eine Abhandlung, welche
auf Grund einer Uebersicht über die im Jahre 1900 von deut
schen Städten ausgeschriebenen Stellen für höher geprüfte Tech
niker die Stellung bespricht, welche die letzteren in den ein
zelnen Gemeinwesen einnehmen. Der Wortlaut des Artikels ist
nachstehend wiedergegeben:
„Die Nummer 1 des Jahrganges III (vom 5. April 1900)
dieser Zeitschrift brachte einen gleich betitelten ersten Artikel
über die „Stellung der städtischen Baubeamten“, welcher seinen
Schlussfolgerungen das statistische Material zu Grunde legte,
das eine tabellarische Zusammenstellung der in den technischen
Zeitschriften veröffentlichten Stellenausschreibungen ergab.
Alis diesem Material konnte zunächst festgestellt werden,
dass seit 1874 in der Stellenausschreibung ein grosser Wandel