Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1898-1904)

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Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukünde in Stuttgart. 
Nr. 5 
Gegenstandes herbeizuführen, da wohl in allen Stadtbaurats 
stellungen Aufträge privater Natur vorkommen. Eintretenden 
Falles ist Regelung aber mindestens unangenehm. 
Ueberhaupt ist jedem Bewerber um eine städtische Stadt 
bauratsstelle dringend anzuraten, vor der Uebernahme alle 
Verhältnisse vertragsmässig zu regeln, über welche die Aus 
schreibungen unklaren oder gar keinen Aufschluss geben. Dies 
ist, wie ein Blick auf die Tabellen zeigt, leider meistens der 
Fall. Wenn auch gerade in der letzten Zeit Wandel angebahnt 
worden ist, indem die Ausschreibungen sorgfältiger aufgestellt 
werden, als es früher üblich war, so bleibt doch noch vieles 
in dieser Richtung zu wünschen übrig. Liegt es doch im In 
teresse beider Teile, der Ausschreibenden und der Bewerber, 
wenn in den Ausschreibungen von vornherein die Verhältnisse 
klargelegt sind, wodurch zeitraubende oft unliebsame Verhand 
lungen vermieden werden. Jedenfalls ist bei unklaren Aus- 
schreibnngen den Bewerbern Vorsicht anzuraten. 
In den meisten Ausschreiben der Stadtbauratsstellen werden 
Probedienstleistungen nicht verlangt. Es dürfte dies auch 
natürlich erscheinen, da in dem Nachweis der zweiten Staats 
prüfung, welche von den Bewerbern verlangt wird, eine Gewähr 
liegt, die selbst den Staatsbehörden genügt. Es stellten denn 
auch nur 2 Städte (Elberfeld und Inowratzlaw) 1900 die Be 
dingung einer je einjährigen Probezeit. 
Die Art der Anstellung ist in den Städten sehr ver 
schieden. In den alten Provinzen geschieht die Anstellung der 
Stadtbauräte wie die der übrigen Magistratsmitglieder auf 
12 Jahre. Es muss nach Verlauf von 12 Jahren ejne neue 
Wahl erfolgen. Wird der Stadtbaurat nicht wiedergewählt, 
so tritt die gesetzliche Pension ein. 
In Wiesbaden, Schwerin, Bautzen und Darmstadt erfolgt 
nach Tabelle a) die Anstellung auf Lebenszeit, 9 Städte sichern 
Pension zu und in 4 Fällen (Koburg, Landshut, Elberfeld und 
Remscheid) sind Bestimmungen nicht getroffen. In solchen 
Fällen ist die Anstellungsfrage vor der Stellenannahme zu regeln. 
Hierbei ist die Frage der Anrechnung auswärtiger Dienstzeit 
zu lösen. In der neueren Zeit sprechen sich einige Ausschreiben 
darüber aus, 1900, nach der Tabelle a) 5 Städte: Schwerin, 
Düsseldorf, Oberhausen, Chemnitz und Solingen; also die Min 
destzahl, und zwar nur rund 20°/ 0 . Am gerechtesten und 
billigsten handeln die Städte, welche die Pensionsbedingungen 
den staatlichen nachbilden. Es ist zweifellos eine grosse Zu 
mutung und Härte, wenn ein Beamter aus einem pensions 
fähigen Verhältnis in ein neues übertreten soll und ihm die 
erdienten Dienstjahre ganz oder teilweise gekürzt werden. 
a) 1900 ausgeschriebene Stadtbauratsstellen. 
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Vorbildung 
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Anstellung 
No. 
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Bemerkungen 
1 
Wiesbaden 
74 
Stadtbaurat 
1 
_ 
_ 
i 
10000 
i 
i — 
Ev. höheres Anfangsgehalt. 
2 
Schwerin 
37 
1 
— 
1 
— 
— 
4000 
6500 
— 
— 
— 
— 
i 
i i 
3 
Hanau , . . 
38 
" 
1 
— 
1 
— 
— 
6000 
7500 
— 
— 
— 
12 
i — 
1 Bei Nichtwiederwahl 
: nach 6 J. l l 2 der Pension 
4 
5 
Bautzen 
Glogau .... 
24 
" 
1 
— 
1 
— 
— 
4800 
6600 
— 
— 
— 
6 
1 
i — 
( Sonst lebenslänglich. 
22 
1 
— 
1 
— 
— 
6000 
7000 
— 
1 
— 
12 
— 
i — 
6 
Königshütte . 
45 
1 
— 
1 
— 
— 
6900 
— 
event. 
— 
12 
— 
i — 
7 
Coburg 
32 
1 
— 
1 
— 
— 
4000 
6000 
— 
— 
— 
— 
— 
— — 
10°/g des Geh. als Wohn.-2. 
8 
Colberg 
19 
3. Stadtbaur. 
1 
— 
1 
— 
— 
5000 
6200 
— 
— 
— 
12 
— 
i — 
9 
10 
Stettin 
Elberfeld . . 
141 
1 
— 
1 
— 
— 
8000 
12000 
— 
— 
— 
12 
— 
i — 
Stadtbaur.*) 
139 
f. Masch.-bau 
ev. 
— 
1 
— 
— 
9000 
— 
— 
— 
1J. 
12 
— 
i — 
*) Beigeordneter. 
11 
Remscheid . 
47 
Stadtbaur.*! 
ev. 
1 
6000 
12 
Düsseldorf 
176 
— 
1 
1 
— 
— 
nachVereinb. 
— 
— 
— 
12 
— 
i i 
13 
Oberhausen . . . 
30 
*) 
i 
— 
1 
— 
— 
nachVereinb. 
— 
— 
— 
12 
— 
i i 
*) Beigeordneter. 
14 
14a 
J-Chemnitz 
161 
2 Stadtbau 
räte 
2 
— 
2 
— 
— 
7000 
9500 
— 
— 
— 
6 
— 
i i 
Vorzügl. Ausschr. Vgl. C. d. 
C. V. No. 46. 
15 
Allenstein 
28 
Stadtbaurat 
1 
— 
i 
— 
— 
5000 
6500 
— 
— 
— 
12 
— 
i — 
540 M. Wohn.-Z. 
16 
Darmstadt 
63 
i 
— 
— 
— 
— 
nachVereinb. 
— 
— 
— 
— 
i 
i — 
17 
Bunzlau 
14 
i 
— 
i 
— 
— 
4000 
5000 
— 
. 
— 
12 
— 
i — 
18 
Landshut 
21 
,, 
i 
— 
— 
— 
— 
Bedingungen auf Anfrage 
mitgetei 
t. 
— — 
19 
Elberfeld . 
139 
ev. 
— 
i 
— 
— 
8000 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— — 
Beig. in Aussicht gest. 
20 
Beuthen . . . 
50 
i 
— 
i 
— 
— 
6000 
8000 
— 
1 
— 
12 
— 
i — 
21 
Schweinfurt') 
15 
— 
— 
i 
— 
— 
Anspr. mitth. 
— 
— 
— 
— 
— 
i — 
22 
Inowratzlaw .... 
21 
i 
— 
i 
— 
— 
6000 
— 
event. 
— 
1 J. 
12 
— 
i — 
23 
Solingen 
41 
» 
i 
— 
i 
— 
— 
7000 
— 
— 
— 
12 
— 
i i 
Beigeordneter. 
23 
Städte 
24 Stadtbaur. 
b) 1900 ausgeschriebene Stadtbauinspektorstellen. 
24 
Köln a Rh. . 
322 
Stadtb.-Insp. 
i 
i 
6000 
8000 
1 J. 
1 
1 
25 
Königsberg . 
173 
— 
i 
i 
— 
— 
5100 
6600 
— 
— 
— 
1 
1 
1 
26 
Guben . 
31 
—! 
i 
— 
i 
— 
4500 
— 
— 
— 
1 J. 
— 
1 
1 
— 
27 
Mainz 
77 
—j 
i 
i 
— 
— 
5000 
6400 
— 
— 
— 
1 
1 
' 
28 
Frankfurt a M. . 
229 
— 
i 
— 
i 
— 
4200 
6000 
— 
— 
— 
— 
1 
1 
— 
29 
Spandau . 
55 
— 
i 
i 
— 
— 
5600 
6800 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
30 
Spandau 
55 
„ 
— 
i 
— 
i 
— 
4200 
5400 
— 
— 
— 
— 
1 
1 
— 
31 
Breslau . 
373 
— 
i 
i 
— 
— 
5600 
6800 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
32 
Leipzig 
400 
— 
i 
— 
— 
— 
5500 
7500 
— 
— 
— 
— 
1 
1 
33 
Görlitz . 
70 
— 
i 
i 
— 
— 
4500 
6500 
— 
— 
— 
— 
1 
1 
34 
Barmen . 
127 
— 
i 
i 
— 
— 
6000 
8000 
— 
— 
ev.U. 
— 
1 
1 
1 
35 
Danzig 
126 
— 
i 
i 
— 
— 
4800 
7000 
— 
— 
— 
— 
1 
1 
1 
36 
Frankfurt a. O. . 
'59 
— 
i 
i 
— 
— 
4500 
*) 
— 
1 
— 
— 
1 
1 
— 
37 
Halle a. S. . 
170 
— 
i 
i 
— 
— 
4800 
6000 
— 
— 
— 
— 
1 
1 
— 
38 
Gotha 
32 
— i 
i 
— 
i 
— 
3600*) 
— 
— 
— 
i j 
— 
1 
1 
— 
39 
Leipzig . 
400 
— 
i 
i 
— 
— 
4500 
6000 
— 
’ 
— 
1 
1 
— 
40 
Spandau . 
55 
— 
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— 
i 
— 
4200 
5400 
— 
— 
— 
12 
— 
1 
— 
41 
Breslau 
373 
», 
— 
i 
i 
— 
— 
5600 
6800 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
18 
Städte 
18 Stadtbau 
inspektoren 
*) Eventl. Gehaltssteigerung. 
*) Und Reisediäten 
') Die Stelle ist neu ausgeschrieben und zwar als Magistratsstelle mit'5000 M. Gehalt. Seit November 1900 wird sie von einem städtischen Ingenieur verwaltet. 
Die Neubesetzung mit einem Stadtbaurat findet im Juli d. J. statt.
	        
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