Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1898-1904)

Monatsschrift des Wükttembg. Vereins für Badkdnde in Stuttgart. 
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r '| Nr. 9 
arbeit Wolf-Degerloch, Maurer- und Steinhauerarbeit Weirether- 
Stuttgart, Kunststeine Schobinger und Rehfuss-Ulm, Gipserarbeit 
Hagenmayer-Stuttgart, Zimmerarbeit Mayer-Stuttgart, Schreiner 
arbeit Eugen Körner, Schubartstrasse-Stuttgart, Schlosserarbeit 
Feuchter-Karlsvorstadt, Glaserarbeit Saile und Waldhausen- 
Ellenbeck-Stuttgart, Blitzableitung Leuti-Stuttgart, Anstricharbeit 
Maler Reinwald-Stuttgart, Plattenböden Felix Müller-Stuttgart. 
Altäre, Kanzel, Orgelgehäuse und Chorschranken Bildhauer 
Schnell-Ravensburg bezw. nach dessen Entwürfen: Binnig- 
Oedheim (Kanzel), Dörr-Saulgau (Josefsaltar), Glocken Zoller- 
Biberach, Orgel Weigle-Stuttgart, Bauführung Werkmeister 
J. Schweiss-Türkheim, OA. Geislingen. 
Die Bauarbeiten sind gottlob ohne Unfall verlaufen. So hat 
noch vor Schluss des alten Kirchenjahres das Gotteshaus als 
geistiger Mittelpunkt der neuen vierten katholischen Stadt- 
pfarrgemeinde in Stuttgart von dieser in Dienst und Gebrauch 
genommen werden können, und es wird einen neuen Schmuck 
der Residenz von gediegenem Kunstwert bilden. 
Die Verbundkörper aus Mörtel und Eisen im Bauwesen 
von G. Barkhausen.*) 
(Fortsetzung.) 
II. Spannungsverteilung in Verbund körpern und 
deren statische Berechnung. 
■Sie Anschauungen über die Wirkungsweise der Verbünd 
et körper und über die Spannungsverteilung in ihnen hat 
I schon eine, wenn auch nicht lange, so doch wechsel- 
1 volle Geschichte, aus der hier die wichtigsten Ent 
wickelungsstufen kurz erörtert werden sollen. Eine der ältesten 
5. Ad 
Abb. 3 
f Grundlagen der Rechnung zeigt Abb. 3*). Hier ist ange 
1. dass die vor der Biegung ebene Querschnittsfläche auc 
nachher eben bleibt, 
' 2. dass die Spannungs-Nullinie in. der Plattenmit e ieg , 
1 3. dass der untere Peil als Zugspannungen ausgese z 
und nichts trägt, 
1 4. dass der obere Teil Druckspannungen trägt, 
5. dass sich diese Druckspannungen nach geradlinigem 
von der Mitte nach oben hin wachsend veiteien. . 
Von diesen Annahmen ist 1 auch heute noc a 
anzusehen, wenigstens ist bisher nicht erwiesen, dass innern 
der vorkommenden SpannungsverBältnisse wesentlic e 
engen von der Ebene eintreten. Die Annahme 2 is g 
willkürlich und widerspricht mit 1 zusammen sogar 
gemeinen den Gleichgewichtsgesetzen. Dass die Arm 
Alil). 4. 
Abb. 
zu ungünstig ist und zu starke Ergebnisse liefern muss, folgt 
äus den obigen Erörterungen; denn die Umhüllung trägt sogar 
überraschend hohe Zugspannungen und erhöht somit die ganze 
Widerstandsleistung erheblich. Die Annahme 4 ist zutreffend, 
insofern eben überhaupt Druck wirkt, aber mit 2 unzutreffend, 
insofern die Druckseite als bis zur Mitte reichend angesehen 
wird. Die Annahme 5 endlich ist streng genommen un 
zutreffend, denn oben ist mitgeteilt, dass niedrigen Spannungen 
vergleichsweise geringere Formänderungen entsprechen (Abb. 1), 
*) Zeitschrift f. Arch.- u. Ingenieurwesen 1901, Heft 2. 
werden also die Spannungen nach geradlinigem Gesetze wach 
send angesehen, so widerspricht das der Annahme 1, diese 
Annahme der Spannungsverteilung würde vielmehr in der oberen 
Hälfte eine nach Abb. 4 verlaufende Formänderung ergeben 
müssen, welche im Gebiete der geringen Spannungen ver 
hältnismässig kleiner ist, als in dem der hohen. Man erkennt 
durch Umkehrung dieses Bezuges, dass die Annahme l nur 
erfüllt wird durch die Annahme einer Spannungsverteilung in 
der Druckseite nach Abb. 5, bei der die niedrigen Spannungen 
verhältnismässig höher sind. Wird hiefür aber die in Abb. 3 
und 4 dargestellte Verteilung eingeführt, so wird von that 
sächlich auftretenden Spannungen ein gewisser Teil vernach 
lässigt, der Widerstand des Körpers somit zu gering angesetzt, 
also eine zu hohe grösste Spannung an der Oberkante heraus 
gerechnet. Die in Abb. 3 und 4 dargestellte geradlinige 
Spannungsverteilung ist gegenüber Annahme 1 also zu un 
günstig, und soll aus diesem, dann auch aus dem weitern 
Grunde durchweg beibehalten werden, weil die wirkliche krumm 
linige Spannungsverteilung innnerhalb der thatsächlich vor 
kommenden Spannungen nur wenig von der nach Annahme 5 
eingeführten abweicht. 
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Der erste Schritt zur besseren Anpassung an die wirklichen 
Verhältnisse besteht darin, dass die Breite der Druckzone nicht 
angenommen, sondern als Unbekannte eingeführt wird, also im 
Fallenlassen der Annahme 2. Nun entstehen die in Abb. 6 
veranschaulichten Verhältnisse für den Fall, dass man Annahme 
3 aufrecht erhält, oder die in Abb. 7 festgelegten für einen Verbund- 
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Abb 7. 
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körper, bei dem die grösste Zugspannung noch innerhalb der 
für die Umhüllung zulässigen bleibt. Dieser letztere Fall, dessen 
Auffassung den thatsächlichen Verhältnissen schon nahekommt,
	        
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