Monatsschrift des Württembg. Vereins für Badkünde in Stdttgart,
J^afhbcdf. Am.
Architekten: Wittmann und Stahl, Stuttgart.
Das neue Dienstgebäude der Versicherungsanstalt Württemberg.
grösserung bietet, vom Ausschuss um 200000 Mark erworben
und dem Vortragenden gleichzeitig vom damaligen Vorstand,
dem Herrn Präsidenten von Häberle, der Auftrag erteilt, Pläne zu
einem einfachen, aber würdigen Anstaltsgebäude auszuarbeiten.
Im Bauprogramm waren ausser den Bureauräumen je eine
Wohnung für den Vorstand, Kassier und den Hausmeister,
sowie Räume zur Unterbringung von ca. zehn Millionen Karten
vorgesehen. Weiter war Bestimmung, dass die Haupttreppe
nicht in die Mitte des Gebäudes, sondern auf die der Stadt
zugekehrte Seite zu liegen komme.
Das Gebäude besteht aus dem unmittelbar an der Strasse
gelegenen, 57,6 m langen und 17,46 m breiten dreistöckigen
Hauptbau mit hohem Souterrainstock und einem in der Ver
längerung der östlichen Seitenfront des Hauptbaues angebauten
31,25 m langen und 13,3 m tiefen Flügel, welcher ausser dem
hohen Souterrainstock noch zwei Geschosse
enthält.
Lj u Die Grundrissordnung ist eine einfache.
E Der Hauptbau ist zweibündig; an den En-
I | den des Korridors liegen die Treppen. Die
Haupttreppe ist von der Strasse, die Seiten-
I - 4 treppe von der Einfahrt aus zugänglich.
Im Souterrain befindet sich die
I ß Aufwärterwohnung, das Heizerzimmer, der
I L Kesselraum für die Zentralheizung, das
n Holz- und Kohlenlager, sowie einige Ar-
I * beitsräume. Unter dem Souterrain liegen
Krankenversicherung, in territorialer Organisation die arbeitende
Bevölkerung sämtlicher Berufszweige, und verheisst im Be
harrungszustande auf 100 Versicherte rund einen Alters- und
elf Invalidenrentenempfänger, d. h. auf 50 Millionen Gesamt
bevölkerung etwa 1 ‘/ 2 Millionen Hilfsbedürftigen den Genuss von
etwa 330 Millionen Jahresrenten.
Den vom Reichsversicherungsamt veröffentlichten Abrech
nungsergebnissen vom Jahre 1900 zufolge sind im ganzen
Reiche im Jahre 1900 insgesamt gezahlt worden: an Invaliden
renten 54 Millionen Mark, an Krankenrenten 6 l j 2 Millionen Mark;
davon. entfallen auf Württemberg an Invalidenrenten 2 Millionen
Mark, an Krankenrenten 39000 Mark, Altersrenten nahezu
900 000 Mark, Beitragserstattungen über 200 000 Mark. Weiter
wurden von der Versicherungsanstalt im Jahre 1900 im Heil
verfahren, das dem Invalidwerden der Versicherten vorbeugen
^ soll, 1467 Personen mit fast 400000 Mark
Aufwand behandelt.
I \ | Zehn Jahre lang war die Anstalt not-
.7: * dürftig in Mietgelassen im Jobst’sehen An
ti I wesen in der Gartenstrasse untergebracht.
In dieser Zeit hat sich die Anstalt zu
* I einer grossen Verwaltung ausgewachsen,
g 7 :ü J für welche sich die verfügbaren Räume als
durchaus unzulänglich erwiesen. Es wurde
I r~= ■ -i I deshalb im Sommer 1899 der ca. 40 ar
grosse Bauplatz an der Rothenbühlstrasse,
I ..,7j|STr t der genügend Raum für eine spätere Ver-
Grundriss zum Erdgeschoss,
Grundriss zum I. Stock