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Monatsschrift
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Protokolle, Berichte etc.
Protokoll der 8. ordentlichen Generalversammlung, den iz. Juni 1903.
Vorsitzender: Zügel.
Anwesend: 54 Mitglieder und 12 Gäste.
Schriftführer: Laistner.
Nach Eröffnung der Sitzung begrüsst der Vorsitzende
zunächst die anlässlich der auf der Tagesordnung stehenden
fac : vissenschastlichen Mitteilungen als Gäste anwesenden Assi-
stervr n und Studierenden der Technischen Hochschule und gibt
hierauf bekannt, dass das frühere Mitglied des Vereins, Tief
bau; tspektor Heuss in Heilbronn, einem ähnlichen Leiden wie
jüngst Professor Neckelmann erlegen ist. Er bittet die Ver
sammlung, sich zum ehrenden Gedenken des Verstorbenen von
den Sitzen zu erheben. Dies geschieht.
Von den Angehörigen Neckelmanns sowohl als Heuss’
sind Danksagungen für die seitens des Vorsitzenden an sie
gerichteten Beileidschreiben eingegangen.
Ein erfreuliches Ereignis ist gleichfalls zu verzeichnen: die
von der Technischen Hochschule Charlottenburg hon. causa er
folgte Verleihung des Grades eines Dr. Ing. an Baudirektor
v. Bach. Der Vorsitzende beglückwünscht diesen namens des
Vereins zu der ihm zu teil gewordenen Ehrung.
Auf das Geschäftliche übergehend setzt der Vorsitzende
das Protokoll der 7. Versammlung in Umlauf, gibt die Einläufe
bekannt und berichtet sodann eingehend über die Frage der
„Bildung von Verbands-Ausschüssen“, die von der hiefür ein
gesetzten Kommission im Verkehr mit dem Architektenklub
beraten worden ist.
Der Verbandsvorstand hat bekanntlich folgende 3 Fragen
an die Einzelvereine gerichtet:
1. Wird die Einrichtung von durch die Abgeordnetenver-
versammlung zu wählenden Ausschüssen zur Unterstützung
des Verbandsvorstandes in wichtigen Fachfragen für zweck
mässig erachtet ?
2. Sollen bejahendenfalls zwei aus Baubeamten und aus in
der Privattätigkeit stehenden Fachgenossen gebildete Ausschüsse
— einer für Architektur und einer für Ingenieurwesen — als
Endziel der Organisation betrachtet werden?
3. Wird es gutgeheissen, für die augenblicklich vorliegen
den, aus dem Kreise der Privatarchitekten angeregten Fragen
einen aus 7 dem Verbände angehörenden Privatarchitekten be
stehenden Ausschuss zu bilden, von denen 3 Mitglieder in Berlin,
4 im übrigen Deutschland ihren Wohnsitz haben?
Die Kommission beantragt, diese 3 Fragen zu bejahen,
zur dritten aber die Forderung zu stellen, dass mindestens 2
der 4 letztgenannten Ausschussmitglieder den süddeutschen
Vereinen entnommen werden. Gegen diesen Antrag erhebt sich
kein Widerspruch; der Vorsitzende erklärt denselben daher für
angenommen.
Für die diesjährige Abgeordnetenversammlung wird die
Entsendung zweier Vertreter des Vereins erforderlich. Der
Vorsitzende bittet, die Wahl dieser Vertreter dem Vorstande zu
überlassen.
Nunmehr erhält v. Sch aal das Wort zu den auf der
Tagesordnung stehenden „Mitteilungen über den Bau der Hoch
berger Neckarbrücke“.
Die an der Hand einer grösseren Zahl von Plänen ge
gebenen Ausführungen werden mit lebhaftem Beifall aufgenommen,
dem der Vorsitzende noch den besonderen Dank des Vereins
an den Vortragenden anfügt.
Hierauf schreitet v. Bach zu seinen „Mitteilungen über die
Ergebnisse der Versuche mit den zu Brückengelenken bestimm
ten Granitsteinen“.
Die hochinteressanten Darlegungen des Redners werden
von der Versammlung mit reichem Beifalle belohnt. Auch diesem
Redner spricht der Vorsitzende noch besonderen Dank aus.
In der anschliessenden Besprechung betont Sch wend,
dass der Kgl. Strassen bau Verwaltung für ihre anlässlich der
neueren Brückenbauten durch Vermittlung der Versuchsanstalt
der Technischen Hochschule angestellten Versuche besonderer
Dank gebühre. Das bei der Hochberger Brücke angewandte,
aus einem ebenen und einem zylindrischen Teil bestehende Ge
lenk halte er für das Gelenk der Zukunft. Für wünschens
wert halte er auch, dass bei künftigen Brückenbauten die Ver
wendung von Betongelenken ins Auge gefasst und daher das
Versuchsfeld auch auf solche ausgedehnt werde.
v. Weyrauch spricht zu den von v. Bach erwähnten
Herz’schen Formeln und begrüsst mit Beziehung hierauf die
von ersterem dargelegten, mit jenen Formeln im wesentlichen
übereinstimmenden Prüfungsergebnisse.
v. Eu ring dankt Schwend für seine bezüglich der Ver
suche mit Betongelenken gegebene Anregung, der er bei Ge
legenheit hoffe, Folge geben zu können.
Schliesslich teilt Schmid noch mit, dass von Leibbrand-
Sigmaringen an der Neckarhauser Brücke Scheitelbewegungen
von 3 %—4 cm infolge von Temperaturänderungen beobachtet
worden seien. Damit Schliessen die Verhandlungen.
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P- v
1. Januar 1904
Ja rgang 1904
In dt: Protokoll der 8. ordentlichen Versammlung vom iz. Juni 1903. — Geschäftsbericht für das Vereinsjahr 1. Oktober 1902 bis
30. September 1903. — Kostenanschlag für das Vereinsjahr 1903/04. — Kassenbericht für das Vereinsjahr 1902/03. — Die Neckar
brücke bei Neckarhausen in Hohenzollern. — Personalnachrichten. — Kundmachungen.
Heft 1