Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1898-1904)

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Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart. 
Nr. 3 
5. Dass der Cement das Eisen vor Rostbildung schützt, 
falls es in Beton eingebettet wird. 
Soviel über unseren Probebogen. 
Ich war mir meiner Aufgabe wohl bewusst, als ich mich 
erboten habe, in dieser Versammlung vor so vielen sachverstän 
digen Denen zu sprechen. Es war mir bekannt, dass sowohl 
in der Literatur, als auch durch öffentliche Vorträge der armierte 
Beton in letzter Zeit besprochen und behandelt worden ist und 
auf den Materialprüfungsanstalten Untersuchungen und Prüfungen 
ausgeführt worden sind, die auf einer streng wissenschaftlichen 
Grundlage beruhen, hinter denen mein Experiment, dessen An 
fang schon sieben Jahre zurückliegt, weit zurücksteht, und doch 
glaube ich, berechtigt gewesen zu sein, die Ergebnisse dieses 
Versuchs in die Oeffentlichkeit zu bringen und meine Ansicht 
hierüber kund zu geben. 
Obwohl daher meine Darlegungen sich mehr nach der prak 
tischen als nach der theoretischen Seite richten, so haben sie 
auch ihre Berechtigung. Sie bestätigen manches, was bislang 
von bedeutenden Fachleuten empfohlen wurde, z. B. den Wert 
der Bogengelenke und der Eiseneinlagen, sie zeigen die immer 
währenden Bewegungen der Bogengewölbe durch die Temperatur 
Schwankungen, insbesondere aber geben uns diese Versuche ein 
richtiges Bild, wie der Beton sein soll und wie er hergestellt 
werden muss. Wenn daher bei meiner Abhandlung der Theo 
retiker etwas zu kurz kam, so bitte ich dies einem Manne der 
Praxis entschuldigen zu wollen. 
Ich gebe mich daher der Hoffnung hin, dass Sie der heutige 
Abend befriedigt hat und dass meine beiden Vorträge dazu bei 
tragen mögen, dem Beton, diesem zwar noch jungen, aber vor 
züglichen Baumaterial, mit dem man im stände ist, je nach 
Bedarf in verschiedenen Härten und Festigkeiten durch Verar 
beitung an Ort und Stelle massive Bauwerke auszuführen, die 
an Sicherheit und sparsamem Unterhaltungsaufwand denen aus 
natürlichen Steinen nicht nachstehen, aber bedeutend geringere 
Baukosten als diese verursachen, ein noch viel grösseres Ver 
wendungsfeld aufzuschliessen, als dies seither schon der Fall 
war und geschehen ist. 
Personal -Nachrichten. 
Zweite Staatsprüfung im Hochbaufach 3. Mayer M., von Ellwangen, 
im Frühjahr 1904. 4. Müller E., von Stuttgart, 
Bei derselben sind für befähigt erklärt worden und haben 5. Reuter G., von Bensheim (Hessen), 
die Bezeichnung „Regierungsbaumeister“ erhalten: 6. Ri mm eie F., von Ehingen (Donau), 
1. Eberhardt H., von Furtwangen (Baden), 7. Schirmer F., von Ravensburg, 
2. Fleinert Fr., von Heilbronn, 8. Tränkle O., von Ludwigsburg. 
Kundmachungen. 
An die Vereinsmitglieder! 
Von dem Werk „Das Bauernhaus im Deutschen 
Reich, in Oesterreich-Ungarn und in derSchweiz“ 
sind nun die meisten Lieferungen erschienen. Dieses ausser 
ordentlich hervorragende Sammelwerk ländlicher Kunst und 
malerischer ländlicher Architekturbilder verdient das grösste 
Interesse nicht nur jedes Fachmannes, sondern jedes Gebildeten 
überhaupt und wird daher den Vereinsmitgliedern aufs wärmste 
zur Anschaffung empfohlen. 
Der Anschaffungspreis (Vorzugspreis für die Vereinsmitglieder) 
beträgt für das „Bauernhaus 
im Deutschen Reich in Oesterreich Ungarn“ in der Schweiz“ 
u. seinen Grenzgebieten“ 16,50 M. 17 M. 
30 M. anstatt 80 M. anstatt 45 M. anstatt 51 M. 
Von den erschienenen Lieferungen kann beim Bibliothekar 
des Vereins Einsicht genommen werden. 
Die Vorstände des Architektenvereins zu Berlin und der 
Vereinigung Berliner Architekten haben mitgeteilt, dass sie be 
schlossen haben, den Preis für das von ihnen im Jahre 1896 
gemeinschaftlich herausgegebene Werk „Berlin und seine 
Bauten“ von 60 M. auf 20 M., ungebunden, herabzusetzen. 
Das Werk besteht aus 3 Bänden: Band 1 Ingenieurwesen, 
Band II und III der Hochbau. Zu diesem Preise kann das 
Werk von jeder Buchhandlung bezogen werden. 
Es wird zur Kenntnis gebracht, dass ausser den in Nr. 1 
und 2 der Monatsschrift genannten Zeitschriften auch die 
Monatsschrift „Der Städtebau“ durch den Verein an 
geschafft und in Zirkulation gesetzt wird; man wende sich 
hie wegen an Herrn Hofbuchhändler Weise in Stuttgart. 
UI. Internationaler Mathematiker-Kongress 
in Düsseldorf 1904. 
Dieser Kongress findet in der Zeit vom 8. bis 13. August 1904 
in Heidelberg statt. 
Pis werden sechs Sektionen gebildet werden und zwar für 
Mathematik und Algebra, für Analysis, für Geo 
metrie, für angewandte Mathematik, für Geschichte 
der Mathematik und für Pädagogik. Mit dem Kongresse 
wird eine Ausstellung mathematischer Modelle und eine solche 
mathematischer Literatur verbunden sein. Beide Ausstellungen 
werden sich auf die wichtigeren Erscheinungen der letzten 
zehn Jahre beschränken; die erstere soll aber auch ältere, historisch 
interessante Originalmodelle umfassen. 
Die Mathematik hat mit den technischen Wissenschaften 
viele Berührungspunkte und wird nicht ohne Grund als die 
Grundlage aller Wissenschaften bezeichnet. Die Vereinsmitglieder, 
insbesondere diejenigen, deren berufliche Tätigkeit besonders in 
das Gebiet der Mathematik hinübergreift, werden auf diesen 
Kongress aufmerksam gemacht und zur Teilnahme an demselben 
eingeladen. 
Alle Zuschriften in Angelegenheit des Kongresses sind an 
Professor Dr. A. Krazer in Karlsruhe, Westendstr. 57, zu 
richten. 
Der nachstehende Vertrag des Vereins mit der Magdeburger Lebensversicherungsgesellschaft wird den 
Mitgliedern wiederholt zur Kenntnis gebracht und werden dieselben eingeladen, auf dieses Vertragsverhältnis gegebenen Falles im 
eigenen Interesse Rücksicht zu nehmen. 
Vertrag 
zwischen dem Württembergischen Verein für Baukunde 
(Mitglied des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine) 
und der Magdeburger Lebensversicherungsgesellschaft zu Magdeburg 
(„Alte Magdeburger“) 
(gegründet 1855; Gesamtvermögen 41 Millionen Mark). 
§ 1. , I fertigung der Policen erfolgt vollständig kostenfrei, im 
Die Magdeburger Lebensversicherungsgesellschaft ist bereit, übrigen aber nach Massgabe der allgemeinen Versicherungs 
bei Unfallversicherungen von mindestens fünfjähriger Dauer, ! bedingungen, der besonderen Bedingungen für die Versicherungen 
welche die Mitglieder des Vereins für Baukunde bei ihr abschliessen, mit Prämienrückgewähr, der Rententabefe und der Bestim- 
die im § 9 enthaltenen Prämiensätze zu berechnen. Die Aus- mungen des Tarifs.
	        
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