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Wandgemälde und der darunter befindlichen zweiarmigen Marmortreppe,
welche frei in der Halle eingebaut die Verbindung zwischen Erdgeschoss
und erstem Obergeschoss vermittelt.
36 Marmorsäulen (Monolithe) und 6 Marmorpfeiler von Marmor (rouge
griotte) aus Belgien mit Basen und Plinthen aus Nassauer (Schupbach)
Marmor tragen die Gebälke der Säulenstellungen. Letztere sind in folgender
Weise konstruiert. Auf den Säulen und Pfeilern liegen Quader aus bestem
inländischem Keupersandstein, an besonders belasteten Stellen von Obern-
kirchener Sandstein, welche unter sich und nach den Wandseiten zu durch
Zugstangen und I-Träger gehörig verspannt sind. Die Gebälke der Säulen
stellungen, wie die Unterzüge der Gänge sind sodann zwischen diesen Quadern
als scheitrechte Bögen ausbetoniert worden. Die Unteransichten der Archi-
trave wurden mit plastischen Fruchtkränzen verziert. Die Gesimse sind in
gelblichem Ton gehalten, einzelne Glieder derselben vergoldet. Die Säulen-
und Pfeilerkapitäle hier, in den ^Gängen, den anschliessenden zwei Sälen,
wie in der Vorhalle sind von Galvanobronze über den Steinkern der Säulen
gestülpt.
Die Galeriebrüstung im ersten Stock ist aus Carraramarmor mit gal
vanisch bronzierten Eisengussfüllungen, diejenige im -zweiten Obergeschoss
zwischen den Pfeilern von Haute ville Marmor in Stuckmarmor hergestellt.
Die vierte Wandung dieser Halle — die Bildwand hat eine imposante
Ausgestaltung erfahren. Im unteren Teil derselben, einige Stufen erhöht,
liegt eine Prachtthüre, umrahmt von einem in Marmor hergestellten Säulen
portikus. Rechts und links davon führt die Freitreppe zur Galerie; die be
gleitenden abgetreppten Wangen mit ornamentierten Friesen, den Voluten
darüber, die Postamente wie die Stufen sind aus Carraramarmor (clair blanc)
hergestellt, welcher sich prächtig abhebt von dem rötlichgelben Stuckmarmor
belag der Treppenwandungen. Bronzekandelaber, modelliert von Bildhauer
Schön in Frankfurt a. M., auf den zwei unteren Treppenpostamenten,
Gruppen auf den mittleren und oberen Postamenten schmücken die 2,68 m
breite Treppe, über welcher in der ganzen Wandbreite und bis zum Haupt
gesims des ersten Obergeschosses reichend, das monumentale Wandgemälde
sich erstreckt. Die zwei Gruppen auf dem mittleren Absatz, rechts »das in
Frieden ruhende kraftvolle Land«, links »Reichtum und Fruchtbarkeit des
Landes« darstellend, sind von Professor G. Eber lein in Berlin, die oberen
Gruppen, Gewerbe und Handel vorstellend, sind von Professor E. Hund
ries er in Berlin erfunden und modelliert nach ihren seinerzeit preis
gekrönten Wettbewerbungsarbeiten. Der Bronzeguss der Eberlein’schen
Gruppen ist in der Erzgiesserei von Paul Stotz und derjenige der Hund-
rieser’schen Gruppen in der Erzgiesserei von Hugo Pelargus hier ausgeführt
worden. Die Bildwand ist durch Stuckmarmorpilaster gegen die Gangwand
abgegrenzt, durch einen von Marmorsäulen (rouge griotte) getragenen
Portikus mit Giebelaufsatz gegliedert.