Full text: Das K. Württembergische Landes-Gewerbemuseum in Stuttgart

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Ventilen in den Dampf- und Condenswasserleitungen. Die Heizkörper der 
Niederdruckdampfheizung erhielten Ventile in der Dampfzuleitung, welche so 
konstruiert sind, dass soviel Dampf in den Heizkörper eintritt als nötig ist, 
um dieselben vollständig mit Dampf zu füllen, während in die Condenswasser- 
leitung nur abfliessendes Wasser gelangt. Die Entlüftung der Hoch- und 
Mitteldruckheizkörper erfolgt mittelst selbsttätiger Entlüftungsventile, die 
der Niederdruckheizkörper nach dem System Käuffer, wobei die Luft, wenn 
Dampf in den Heizkörper eingelassen wird, aus demselben nach einem Luft 
aufnehmer entweicht und wieder zurücktritt, wenn der Heizkörper abgestellt ist. 
Die Dampf- und Condenswasserleitungen sind soweit als nötig zur Ver 
hütung von Wärmeverlusten mit Korkschalen isoliert. Die Heizung hat so zu 
funktionieren, dass bei einer Aussentemperatur von — 20° C. die Wärme in 
sämtlichen Bureaus und Arbeitsräumen -}- 20° C., in den Ausstellungssälen, 
Vorhallen, Vestibules, Gängen -j- io° C. beträgt. 
.Das Kesselhaus, die Maschinensäle und Hörsäle im Untergeschoss, der 
grosse Lesesaal, die König-Karl-Halle und die Sammlungsräume erhalten 
Pulsionsventilation durch einen Ventilator von 2 m Durchmesser, welcher 
durch einen Elektromotor angetrieben wird. Der Ventilator mit Schrauben 
system saugt die Luft von der Schloss- und Kanzleistrassenseite ein und 
drückt sie nach obigen Räumen, wobei sie Kammern passieren muss, in 
welchen sie im Winter vorgewärmt wird. Zur Reinigung der Luft von 
Staub ist eine Filteranlage und zur Befeuchtung derselben eine Wasser 
berieselungsvorrichtung angebracht. Sämtliche Räume haben ausserdem 
Abluftkanäle mit Abzugsöffnungen über dem Fussboden für die Winter 
ventilation und unter der Decke für die Sommerventilation. 
Die Laboratoriumsräume erhalten die frische Luft von aussen direkt 
den Heizkörpern zugeführt. Die Abführung der Luft erfolgt nach einem 
für alle Laboratoriuipsräume gemeinschaftlichen vertikalen Abluftschacht' in 
welchem sich eine Heizschlange befindet, um den Abzug der Luft zu kräftigen. 
Die Beleuchtung des Gebäudes erfolgt im wesentlichen durch elek 
trisches Licht. Ausserdem ist eine Gasleitung für die Zwecke des chemischen 
Laboratoriums, für die Arbeitszimmer der zwei Präsidenten und für die Lock 
flammen verschiedener Ventilationskanäle eingeführt. Drei Steigleitungen 
sind bis zum obersten Stockwerk in solchen Lichtweiten ausgeführt, dass 
die Gasleitung nach Bedarf erweitert werden kann. Eine besondere Gas 
zuleitung ist für die Motoren im Untergeschoss hergestellt. 
Die elektrische Beleuchtungsanlage ist so ausgeführt, dass die Not 
beleuchtung von dem städtischen Elektrizitätswerk gespeist wird, während 
der Strom für die Hauptbeleuchtung, sowie für die zwei Elektromotoren 
(einen mit 5 HP für den Ventilator, einen mit 8 HP für den Warenaufzug) 
und den Transformator für elektrolytische Zwecke des chemischen Labora 
toriums vermittelst Umschalters sowohl von dem städtischen Elektrizitätswerk 
als auch von den eigenen Maschinen entnommen werden kann. Für die Regel
	        
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