Full text: Das K. Württembergische Landes-Gewerbemuseum in Stuttgart

V. Die Gipsmodellierwerkstätte. 
W ie schon oben bemerkt, war die K. Zentralstelle bei der Be 
schaffung einer Sammlung von Gipsabgüssen nicht stehen 
geblieben. Sie war sich wohl bewusst, dass ihre Bemühungen 
um allgemeine Verbreitung eines artistisch-technischen Zeichen-, und Model 
lierunterrichts im ganzen Lande nur dann von Erfolg begleitet sein können, 
wenn noch weiter dafür gesorgt würde, dass sich auch die einzelnen Schulen 
auf leichte, bequeme und billige Weise mit mustergültigen plastischen Mo 
dellen ausrüsten können. Zu diesem Zwecke wurde es notwendig, eine 
Einrichtung für die Vervielfältigung solcher Modelle zu treffen, sowie einen 
illustrierten Preiskourant herzustellen, nach welchem sich die dem örtlichen 
Bedürfnisse entsprechende Auswahl ohne weitere Mühe bewerkstelligen liess. 
Die K. Zentralstelle setzte sich deshalb mit einem Gipsgiesser, Tognarelli 
in Stuttgart, in Verbindung, gab demselben gute Originale zum Ab formen 
und traf mit ihm ein Uebereinkommen über die Preise, zu welchen derselbe 
die von ihm abgeformten Stücke an die Zeichenschulen abzugeben hatte. 
Zugleich wurde in der Herdtleschen Schule die bekannte »Illustrierte Preis 
liste der Gipsmodelle für den Unterricht im Freihandzeichnen, Projektions 
zeichnen und Modellieren« gefertigt, welche durch das Sekretariat der 
K. Zentralstelle und durch den Buchhandel bezogen werden konnte. Auf 
diesem Wege ist ein grosser Teil der württembergischen Schulen mit Gips 
vorlagen ausgestattet worden. Tognarelli fügte der Sammlung der K. Zentral 
stelle nach der ihm von dort aus gewordenen Belehrung noch eine Anzahl 
weiterer verwandter Stücke bei und liess ebenfalls einen Katalog dazu fer- 
tigen. Die sämtlichen eingehenden Bestellungen wurden ihm zugewiesen. 
Bald aber entsprach diese Einrichtung den im Auge gehabten Zwecken 
nicht mehr und die K. Zentralstelle entschloss sich, namentlich auch wegen 
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