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BAUZB1TUNG
NR. 12
Ausführung der Rip
penplatte, als auch
eine bequeme Be
festigung der ebenen
Unterdecke. Wenn
auch die Unterdecke
durchweg massiv
werden soll, so rei
chen die Betonrip
pen so tief hinab,
daß ihre Unterbau
ten mit Trägerunter-
kanten bündig lie
gen. Im letzteren
Falle dienen die
Holzlatten unterhalb
der Rippe nur wäh
rend der Ausführung
als Schalungsträger
der Betonplatte bis
zu ihrer Erhärtung.
Bei der Ausschalung
werden die Latten
entfernt. Zur Befe
stigung der ebenen
Unterdecke werden
dann Halter aus verzinktem Eisendraht, die im Rippen
körper fest einhetoniert sind, benutzt. Mit vollem
Betonkörper schließt sich die Platte an die sie unter
stützenden Mauern oder Träger an, welch letztere deshalb
mit entsprechen den Aussparungen oder Vorkragungen zu
versehen sind. In die Rippen der Tragplatte sind Eisen
stäbe in möglichst tiefer Lage eingebettet, damit sie im
Widerstandsmoment der Platte mit großem Hebelarm zur
Wirkung kommen, wodurch nur ein sehr geringer Eisen
verbrauch nötig wird. Die hierdurch gleichzeitig ver
ringerte Druckbeanspruchung des Betons gestattet es, die
obere Platte in leichterem Kies- oder Bimskieselbeton
auszuführen, während die das Eisen umhüllende Rippe
in dichterer Mischung hergestellt wird. Bei der geringen
Rippenteilung von nur 25 cm wird die ebene Decke in
einfachster Weise durch aufgenagelte bezw. mit ver
zinktem Draht angebundene Rohrung und Putz, durch
Gipsdielen, Tonplatten, Drahtputz u. dergl. gebildet oder
als Zierdecke aus Stuck oder Holz u. dergl. unmittelbar
befestigt. Die ebene ünterdecke geht unterhalb der
Träger ununterbrochen durch, so daß ein Reißen der
selben entlang den Trägern oder das häßliche Durch
scheinen der letzteren nicht eintritt.
Als Fußboden dient Linoleum, Stabfußboden in Asphalt
u. dergl. oder gewöhnlicher Holzfußboden, für welchen
die Lagerhölzer in die Platte oder deren Ueberbetonierung
eingelassen werden können. Wenn auch erfahrungsgemäß
Holz im Beton sich tadellos hält, so werden doch die
vom Beton umge
benen Lattenenden
mit Karbolineum ge
tränkt. Die so ge
bildete Deckenplatte
vereinigt in sich die
mannigfachsten V or-
züge; 1. Sie besitzt
einen hohen Grad
von Schalldichtig
keit, als Folge der
zwischen den Rippen
verbleibenden Hohl
räume und der un
terhalb der Träger
durchgehenden
Decke; 2. sie bildet
aus denselben Grün
den einen schlechten
Leiter für Kälte und
Hitze; 3. sie istleicht,
erfordert also wenig
Trägergewicht und
ist daher wie auch
ihrer günstigen bau
lichen Anordnung
wegen nicht teuer, und zwar kaum teurer als die übliche
Holzbalkendecke; 4. sie ist den mit Auffüllungsstoffen
mancherlei Art versehenen Decken vorzuziehen, weil jene
Stoffe sehr oft der Gesundheit schädlich sind, Feuchtig
keit festhalten, Ungeziefer Aufenthalt bieten oder solche
Körper enthalten, welche die eisernen Träger angreifen.
Die Decke besitzt bei geringem Materialverbrauch und
Spannweiten bis zu 4—5 m eine sehr hohe Tragfähigkeit,
bewiesen durch Probebelastungen an 8 verschiedenen
Deckenfeldern, welche die 12-bis 17fache Nutzlast trugen.
Im nächsten Raum ist eine Securadecke von Wayß & Frey
tag A.-G., Stuttgart, in 2 verschiedenen Konstruktions
arten ausgeführt. Bei dieser Deckenart werden die
Steine mit verlängertem Zementmörtel 1:3(1 Teil Port
landzement, 1 Teil hydr. Kalk und 6 Teile scharfer
Lagerhaus Stuttgart-Ostheim. Architekt: Professor Theodor FisoHER-Stuttgart.
Eisenbetonkonstruktionen und Bauausführung: Ltjipold & Schneider-Stuttgart
Lagerhaus Stuttgart-Ostheim. Architekt; Prof. Th. Fischer. Eisenbetonkonstruktionen und Bauausführung: Luipold & ScHNEiDER-Stuttgart