Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1906)

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BAUZEITUNG 
NK. 14 
Neubau des Deutschen Museums iiiMünclien 
In Nr. 12 unsrer Bauzeitung haben wir von dem 
Wettbewerb betr. Entwürfe für das Gebäude des Deutschen 
Museums für Meisterwerke der Naturwissenschaften und 
der Technik in München Notiz genommen. Wir sind heute 
in der Lage, nebenstehenden Vorentwurf des Professors 
Gabriel v. Seidl, der als Grundlage für die Preiskonkur 
renz dienen soll, zu veröffentlichen. Als Bauplatz für 
das Museumsgebäude hat die Stadtgemeinde München die 
zwischen zwei Isararmen geradezu ideal gelegene Kohlen 
insel zur Verfügung gestellt. 
Yereinsmitteilungen 
Württembergischer Baubeamten-Verein. Die 
Mitglieder werden wiederholt darauf hingewiesen, daß zu 
der am 6. Mai d. J. im Gartensaal des Hotels Textor 
stattfindenden Hauptversammlung Anträge mit Be 
gründung bis längstens 15. April dem Unterzeichneten 
einzusenden sind, um in die Tagesordnung aufgenommeu 
weiden zu können. Der Vorstand: 
Stuttgart, 30. März 1906. H. Burkhardt, 
Vogelsangstraße 28. Bezirksbaumeister. 
das Fundament bereitet, welches in diesen Tagen (18. März 
in Karlsruhe) die sechs Bautechniker-Verbände Würt 
tembergs, Badens und von Hessen als Grundlage weiterer 
Schritte in der Vorbildungsfrage des süddeutschen 
Bautechnikerstandes einstimmig angenommen haben. Fer 
ner hat der Württembergische Baubeamten-Verein ganz 
erheblich mit dazu beigetragen, daß im Lande selbst ein 
angemessenes technisches Fachorgan, die „Württem 
bergische Bauzeitung“, gegründet und zu angemesse 
nem Preise geboten werden konnte. Diesem Verein, 
welcher außerdem seinen Mitgliedern die fragliche Zei 
tung gratis bietet, sind aber trotzdem viele Baubeamte 
noch nicht beigetreten; ein weiterer Teil derselben 
befindet sich in technischen Vereinen, welche ihrer ge 
mischten Zusammensetzung halber unmöglich in der Lage 
sind, die intimeren Interessen der Beamten in gleichem 
Maße zu erkennen und zu fördern wie ein reiner Be 
amtenverein; viele andre sind überhaupt in keinem maß 
gebenden technischen Verein, lesen auch das württem 
bergische Fachorgan nicht und schaden durch ihre passive 
Haltung — vielleicht unbewußt — direkt dem ganzen 
Stande. Bei einer solchen Zersplitterung, wie man sie 
wohl bei keinem andern Beamtenstande mehr antrifft, ist 
es unmöglich, der Gesellschaft und dem Staate die volle 
Bedeutung des Baubeamtenstandes vor Augen zu führen; 
hiervon aber wird die Einschätzung desselben abhängen. 
AVürden sich die mittleren Baubeamten alle zu einem 
Körper zusammenschließen, so könnten ganz andre Er 
folge erzielt werden; dies bedarf keiner näheren Be 
gründung. Hieraus erhellt: 
Wir Baubeamte müssen in straffer Organisation ent 
schieden mehr Zusammengehen, wir müssen uns künftig 
alle — in Gottes Namen — außer unsrer Fachbildung eine 
gründliche allgemeine Bildung erwerben. Erst dann wird 
unsre Beamtenorganisation vom Staat als berechtigter, un 
umgänglicher Faktor gewürdigt werden, wie dies in Be 
ziehung auf Arbeiterverbände und die Organisation andrer 
Berufsklassen heute schon geschieht. 
Vielleicht erreiche ich mit dieser Darstellung wenig 
stens, daß sich an Königs Geburtstag weitere Kreise 
nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, wie es kommt, 
daß die vieljährige, meist sehr verantwortungsvolle Tätig 
keit von Baubeamten, die größtenteils zwei technische 
Dienstprüfungen gemacht haben, gewöhnlich nur die 
bisher übliche Anerkennung erfährt. Suum cuique! 
Stuttgart, den 30. März 1906. 
H. Burkhardt, Vorstand des Württ. Baubeamten-Vereins. 
Württembergischer Verein für Baukunde. In 
der vierten ordentlichen Versammlung vom 31. März wur 
den eingelaufene Schriften und Drucksachen zur Kennt 
nis gebracht. Vom Verband deutscher Architekten und 
Ingenieure war an denVerein die Anregung zur Erörterung 
einer wichtigen Frage ergangen; es handelt sich darum: 
„Soll das Programm der Baugewerkschulen nach 
der künstlerischen Seite erweitert werden?“ Zur Be 
arbeitung dieses Themas wurde eine Kommission gewählt, 
Vorentwurf des Professors Gabriel v. Seidl zum Neubau des Deutschen Museums in München
	        

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