Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1906)

28. April 1906 
BAUZEITUNG 
133 
Abb. 4. Brücke über die Brenz in Heidenbeim 
Man hat es stets in der Hand, den Fundationen solche 
Abmessungen zu geben, daß der Boden auf das zulässige 
bei ganz großen, über mehreren 
Stützen in einem Stücke aus 
geführten Balken können diese 
Schwankungen bedeutend werden, 
und es empfiehlt sich, Rollager 
ähnlich wie die der eisernen 
Brücken anzuwenden. Eine solche 
Brücke, bei welcher Rollager in 
Anwendung kommen, wird zur 
zeit in Plochingen von der Finna 
H. Reck ausgeführt. Genau be 
trachtet, sind diese Brücken als 
auf elastisch senkbaren Stützen zu 
behandeln. Der Unterschied ist 
dabei unbedeutend. 
Als Eiseneinlagen kontinuier 
licher Träger werden gewöhnlich 
meist Rundeisen verwendet, wie 
sie hei Hennebique, Luipold u. s. w. 
Vorkommen. Nach Hennebique 
sind eine Reihe solcher Brücken 
ausgeführt, von denen hier eine 
der größten, die Wolfurther Ken- 
nelbachhrücke, 1 ) genannt werden 
soll (Abb. 3). Als erste in Würt 
temberg ausgeführte kontinuier 
liche Eisenbetonbrücke ist die 
von E. Luipold in Heidenheim 
a. d. Brenz ausgeführte anzusehen (Abb. 4, 5 und 6). Die 
Berechnung derselben ist aber so durchgeführt worden, 
wie wenn die einzelnen Oeffnungen mit freiaufliegenden 
Balken überbrückt wären. 2 ) Auch Passerellen, Aquädukte, 
Straßenbrücken (Abb. 7 und 8), auf welchen elektrische 
Bahnen verkehren, Seilbahnüberführungen und auch Eisen 
bahnbrücken sind mit kontinuierlichen Trägern aus Eisen 
beton ausgeführt worden. (Fortsetzung folgt.) 
1 
Abb. 7. Brücke über die Quisa (Italien) 
Maß beansprucht wird (siehe Abb. 2). Anderseits können 
aus der Anordnung ungleicher Stützenhöhen kontinuier 
licher Balken ökonomische Vorteile erreicht werden. Es kann 
nämlich die Stützenhöhe so ge 
wählt werden, daß eine Material 
ersparnis bis zu 20 Prozent erzielt 
wird. Es muß dabei aber die Sicher 
heit vorliegen, daß die anfänglich 
ausgeführten Höhen dauernd bei 
behalten werden, was einen außer 
ordentlich guten Boden voraus 
setzt. Auch die dritte Bedingung 
wird beim Eisenbeton meistens 
nicht erfüllt, weil die Balken in 
den Pfeilern fest eingespannt 
werden, und müssen dieselben der 
Biegung der Balken Folge leisten. 
Die Pfeiler werden infolgedessen 
auf Biegung beansprucht und 
müssen daher eine Eiseneinlage 
erhalten (Abb. 2). Diese Schwan 
kungen aus der Vertikale, durch 
die einseitigen Belastungen her 
vorgerufen, sind sehr klein, ebenso 
diejenigen infolge der Temperatur 
änderungen, und werden schon 
durch die Elastizität der Eisen 
betonsäulen allein ermöglicht, was 
durch die in der Folge angeführten 
Messungen bestätigt wird. Nur Abb. 5. Brücke über die Brenz während der Ausführung 
Einiges über die Gebäude in San Francisco 
San Francisco, die Stadt des ewigen Frühlings, die 
mit einem Male das Bild des grausigsten Schreckens, 
ein großer Trümmerhaufen geworden ist, machte in seiner 
J) Siehe „Beton und Eisen“, Heft IV 1905. 
2 ) Siehe Brenzbrücke bei Heidenheim von Baurat C. Sohmid.
	        
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