28. April 1908
BAUZBITUNG
137
k
Erhöhung des Stundenlohnes von 33 bis 34 Pfg. auf 42 Pfg.
Die Arbeitgeber erklärten sich zur Erhöhung des Stunden
lohnes um 3 Pfg. bereit. Dieses Anerbieten ist aber ab
gelehnt worden. In Osterode a. H. haben sich am
9. April auch die Maurer dem Streik der Zimmerer an
geschlossen. Der Lohn betrug bisher 30 Pf. pro Stunde;
verlangt werden Jetzt 38 Pfg. und für Junggesellen 33 Pfg.
In De mm in mußten am 7. April sämtliche Mauer ei-
hetriebe geschlossen werden, weil die Maurer nicht zu
bewegen waren, den von ihnen selbst unter Vorsitz ihres
Stettiner Vertreters aufgestellten und vereinbarten Tarif
zu unterzeichnen. Aus diesem Grunde mußten auch die
Zimmereibetriebe, obgleich die Zimmerer den Tarif an
erkennen wollen, wegen eintretenden Mangels an Arbeit
infolge des Maurerstreiks am 14. April ebenfalls ge
schlossen werden. In Stolp i. P. sind am 28. März die
Zimmerer wegen Lohndifferenzen in den Streik getreten.
Eine Einigung erscheint zurzeit ausgeschlossen.
Wettbewerbe
Kunstgewerbliches Preisausschreiben. Die Firma
C. W. Just & Cie. in Köuigsfeld i. B. eröffnet eine Preis
konkurrenz für württembergische Kunstgewerbetreibende
zur Erlangung von Entwürfen für geschmackvolle und
originelle Ausstattung eines in Stuttgart zu errichtenden
Ladens, Es sind Preise im Betrag von 250, 150 und
100 M. ausgesetzt. Die Entwürfe sind bis 25. Mai bei
genannter Firma einzureichen. Das Preisrichteramt haben
die Architekten Heim und Früh wie Professor Schmohl
in Stuttgart übernommen. Alles Weitere besagt die im
Inseratenteil veröffentlichte Bekanntmachung.
Unabhängigkeitsdenkmal in Guajaquil (Ecua
dor). Ein Wettbewerb um Entwürfe wird unter Künstlern
Deutschlands, Frankreichs und Italiens ausgeschrieben.
Wer an demselben teilnehmen will, muß sich bis zum
1. Mai 1906 mittels Briefes an die Adresse des Herrn
Victor Kendon, Ministre Plenipotentiaire de l’Equateur,
63 Avenue de Villiers in Paris, wenden. Alle Sendungen
müssen vor dem 1. Oktober 1906 an dieselbe Adresse
gelangen. Drei Preise von 5000, 3000 und 1500 Fr. sind
in Aussicht genommen. Der Ankauf weiterer Entwürfe
bleiht Vorbehalten. Der an erster Stelle ausgezeichnete
Künstler soll mit der Ausführung des Denkmals betraut
werden. Die Gesamtbaukosten dürfen nicht niedriger als
350 000 und nicht höher als 400 000 Pr. sein. Die Namen
Ansicht des Gasthofs zum Hirsch in Nagold nach kurz vor dem Zu
sammensturz erfolgter photographischer Aufnahme
der Preisrichter sind nicht genannt. Das in Bronze und
Marmor beabsichtigte Denkmal wird auf einem quadra
tischen Platz von etwa 70 in Seite errichtet werden. Es
soll in Gestalt einer Säule auf einem Unterbau von
6 bis 10 Granitstufen stehen und eine Gesamthöhe von
25 m haben. Bei den Grundmauern ist besonders auf
die häufigen Erderschütterungen Bedacht zu nehmen. Das
in französischer Sprache abgefaßte Programm enthält
genaue Bestimmungen über die am Denkmal anzubringen
den Figuren, Bildnisse, Inschriften u. s. w. So soll u. a.