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Wettbewerb Krankenhaus Tuttlingen, I. Preis, Bauwerkmeister E. Weippert-Stuttgart
Nr. 41
nun weiter beobachten,
muß. Es ist hier gezeigt, wie man durch eine, wenn
auch noch so einfache, aber künstlerische individuelle
Durchbildung eines Grabhügels den einfachen Mann mit
gleicher Liebe in würdiger Weise ehren kann wie den
wohlhabendsten mit einem mächtigen Grabmonument. Ist
es auch nur ein einfaches Holzkreuz oder eine kleine
Tafel, so kann ihm doch noch durch richtig angelegten
pflanzlichen Schmuck eine weitere verschönernde Zutat
gegeben werden. Es kommt einem auf diesem Fried
hof alles so natürlich und sinngemäß vor, daß man im
Yergleich zu unsern üblichen Anlagen meint, man habe
bisher nicht sehen können. Wir finden auf der Aus
stellung außer den großen Monumenten von Kreis, Schu
macher, Kühne u. s. w. noch eine Menge künstlerisch
wertvoller kleiner und kleinster Denkmäler und Kreuz-
chen aus den verschiedensten Materialien, welche von
den von Architekt Max Hans Kühne-Dresden entworfenen
Friedhof bauten und Anlagen zu einem malerischen Ge
samtbild zusammengeschlossen werden.
Doch wird es noch manchen Kampf kosten, bis unser
Volk wieder zu einem künstlerischen Empfinden erzogen
wird und bis das Gute, das hier gezeigt wird, auch in
die breiteren Schichten unsers Volkes hindurchsickert.
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Krankenhaus Tuttlingen, I. Preis
Grundrisse
wie sich auch die profane kunstgewerbliche
Tätigkeit unsers Landes entwickelte, so
. konnten wir dies ja kaum an den, wenn
auch zahlreichen, aber doch vielfach zer
streuten Einzelobjekten sehen; dieIII. Deut
sche Kunstausstellung in Dresden aber
bietet uns einen Ueberblick über die ge
samte deutsche kunstgewerbliche Arbeit,
sie zeigt uns Räume, wie sie für diesen
oder jenen Zweck durchgebildet und mit
allem zum Lebensbedürfnis gehörigen In
halt mit Raum und Zweck harmonisch
zusammengestimmt werden.
Es wurden hier Aufgaben der verschiedensten Art
gelöst, öffentliche und private, festliche und streng prak
tische, luxuriöse und ganz einfache Räume; überall waren
die Künstler bemüht, wenn auch mit mehr oder weniger
Erfolg, dem Wesen des Zwecks, dem der Raum dient,
sowie dem Wesen der verwendeten Materialien in jeder
Richtung gerecht zu werden. Fast alle Teile unsers
deutschen Vaterlandes haben sich an dieser Ausstellung
für Raumkunst beteiligt, und in erster Linie war es auch
die Dresdner Künstlerschaft, die sich alle Mühe gab,
hinter den großen Leistungen der übrigen deutschen
Kunststädte nicht zurückzubleiben; auch war der Andrang
von auswärts so stark, daß die Dresdner Künstler, da in
dem Hauptgebäude kein Platz mehr für sie war, sich
ein besonderes Gebäude errichten mußten. Dieses so
genannte Sächsische Haus, von Prof. Wilh. Kreis ent
worfen, fesselt uns schon beim Eintritt in die Ausstellung
durch seine reizvolle Anlage.
Hier finden wir die ausgezeichneten Arbeiten dieses
Künstlers; die Rotunde, die speziell für die von dem früh
verstorbenen Bildhauer August Hudler geschaffene David
figur entworfen wurde und dieses Werk famos zur Geltung
bringt; die Kunstabteilung, die eine auserlesene Samm
lung von Gemälden aufnimmt, dann
der Raum der Meißner Porzellanmanu
faktur, die Bibliothek mit ihrer strengen
klaren Architektur, dann noch das Her
renzimmer und der prachtvolle Musik
salon; alle diese Arbeiten zeigen uns
den großen Künstler auf der Höhe seiner
Leistungen. Diesen Räumen schließen
sich in würdiger Weise die reiche Diele
von Max Hans Kühne sowie ein Jagd-
und Spielzimmer von William Lossow an.
Weiter finden wir ein geschmack
volles gemütliches Wohnzimmer von
Prof. Fritz Schumacher; ein hübsches
bürgerliches Festzimmer und ein Musik
zimmer von Erich Kleinhempel;
ferner sind noch zu erwähnen
ein schlichtes Herrenzimmer
von H. Lassen - Königsberg,
ein Damenzimmer von Max
Günther und ein eigenartiges
Musikzimmer von Oswin Hempl,
auch die Arbeiten der beiden
Künstlerinnen Margarete Junge
und Gertrud Kleinhempel dür
fen nicht vergessen werden.
Die Schöpfungen der andern
deutschen Kunststädte wurden
im Hauptgebäude unterge
bracht. Hier sehen wir zuerst
die Räume von Prof. Henry
van de Velde-Weimar, das viel
umstrittene Rauchzimmer und
die Museumshalle für Weimar
mit den famosen Bildern von