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BAUZEITUNG
Nr. 19
Neubau der Freiburger Zeitung
Grundrisse
Architekten Regierungsbaumeister Mallebrein
und Professor Billin g, Freiburg - Karlsruhe
speziell tätigen Künstler weit in der Minderheit. Bei
der Entscheidung wurde von einem I. Preise abgesehen,
dafür wurden zwei gleichwertige Arbeiten mit je 250 M.
prämiiert, und zwar die Entwürfe des Gartendirektors
Enke-Köln a. Rh. und des Architekten Bollert-Dresden
in Verbindung mit Garteningenieur M. Stulpe - Dresden.
Bei der Prämiierung des letzteren Projektes waren
mehrere stimmungsvolle, anregende Detailskizzen allein
ausschlaggebend. Weiter erhielt eine Prämie von 200 M.
der Entwurf des Stadtgärtners E. Tutenberg-Offenbach,
Fred Henkel, Gartenarchitekt, Darmstadt, und K. Hoppe,
Architekt, Darmstadt. Fernerhin wurde mit 200 M. prämiiert
der Entwurf des Architekten G. Metzendorf - Bensheim
und des ßosenzüchters P. Lambert-Trier, F. Enke-Köln.
Im Projekt des Kgl. Gartendirektors Enke-Köln
wird als Hauptmoment das Turnier herausgegriffen,
die Mauer als Umschließung des Gartens, der Baum
sitz, von dem Kriemhilde herniedereilt. Diese Motive
sind in einem Turnierplatz (links oben im Grund
riß) zu verwerten gesucht worden. Es ist dies eine
85 X 30 m große Grasfläche, die gegen das übrige Terrain
bis zu 1,20 m vertieft liegt und von einer Stützmauer
umzogen ist. Um die Mauer zieht sich ein 4 m breiter
Weg, der zu beiden Seiten von kräftigen Rosenhecken
eingefaßt ist. Nach Osten schließt der Ulmenplatz diese
Anlage ab und nach Westen das Hagen-Standbild in Ver
bindung mit einem architektonisch weniger befriedigenden
Brunnen.
Der Grundplan des Projektes des Architekten Joh.
Bollert-Dresden und des Garteningenieurs M. Stulpe-
Dresden sowie die erläuternden Beiblätter zum Garten
eingang, dem Hagen-Denkmal und der Gartenanlage sind
hier nicht veröffentlicht. Die Autoren haben versucht,
in Erinnerung an den alten sagenumwobenen Rosengarten
eine Idee für einen neuanzulegenden, im Sinne der alten
Sage und als Gedächtnismonument vergangener deutscher
Heldenzeit auszuarbeiten.
Zu diesem Zwecke wurde bereits der Eingang be
sonders betont. Er stellt sich dar als eine weitgespannte
halbkreisförmige Rosennische, die in der Mitte ein Portal
aus Steinen umfaßt. Der interessante Aufbau ist gut
durchgebildet und hat eine monumentale Wirkung, die
durch kräftige Anpflanzungen zu beiden Seiten erhöht
werden soll. Im Innern des Gartens bietet sich als
Hauptmotiv am Fuße des 19 m-Hügel eine Grotten
anlage in Verbindung mit einem größeren Wasserbassin
mit hohen Rosenheckenwänden zu beiden Seiten eingefaßt.
In der Achse dieser Anlage steht der Grotte gegenüber
das Hagen-Denkmal, mit dessen abfließendem Wasser das
Bassin gespeist werden soll. Diese Stelle des Gartens
zeigt eine strenge Durchbildung mit sehr intimer Wir
kung. Der 19 m-Hügel hat hier eine gute Betonung
erfahren durch einen Rosenpavillon. Derselbe trägt auf
12 Säulen eine Rosenkuppel und ruht auf einem breiten
Unterbau mit breiten Treppenzugängen.
> (Fortsetzung folgt)