Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1907)

BAUZEITUNO 
27 
26. Januar 1907 
durchaus entsprechend in 
knappen, fast etwas her 
ben Formen. 
Scholae et vitae. 
Umbauter Raum 20 280 
chm. Grundriß bei ori 
gineller Anlage der Trep 
pen einfach und über 
sichtlich. Wohnung des 
Schuldieners liegt zu tief. 
Schüleraborte zu knapp. 
In der Fassade gegen die 
Uhlandstraße ist das Dach 
der Mittelpartie als Man- 
sarddach heruntergezogen, 
was dem Ganzen ein ungemein behagliches Aussehen 
gibt. Unter Verzicht auf jeden Schmuck ist durch ge 
schickte Verteilung der Massen und gute Farbengebung 
ein reizvolles Gesamtbild entstanden. 
Abschluß. Der Kubikinhalt des bebauten Raumes 
(20 410 cbm) ist etwas groß, was zum Teil in den etwas 
großen Breitemaßen der Schulzimmer seinen Grund hat, 
auch in den reich bemessenen Vorplätzen der Aborte. 
Die beiden Treppen sind im Grundriß gut verteilt. Schul 
zimmer liegen gegen Norden und Westen. Die Grund 
rißanlage ist klar und sehr übersichtlich. Die Fassade 
gegen Norden wirkt trocken. Die Haupteingänge unter 
den Treppenläufen wären besser vermieden worden. 
Tag. Der umbaute Raum beträgt 22 000 chm. Die 
Pfeiler an den Gängen dürften etwas kleiner sein. Die 
Fenster in der Fassade sind unpraktisch. Zu vermerken 
ist noch, daß die Korridore nicht auf gleicher Höhe sind. 
Das Projekt zeigt große künstlerische Qualitäten. 
Wie ich mir’s denke. Umbauter Raum 18570 chm. 
Die Grundrisse vereinigen in knapper Form die im Pro 
gramm vorgesehenen Räume. Treppen liegen günstig. 
Verteilung der Säle auf die Nord- und Südseite ist als 
Vorzug zu betrachten. Die Fassaden sind anziehend, 
jedoch für Tübingen etwas fremdartig. Die bis auf den 
Parterrestock herunterragenden Giebel wirken gesucht. 
Multa paucis. Der umbaute Raum beträgt 21000 cbm. 
Die Klassenzimmer sind hauptsächlich gegen Süden uud 
Osten gelegt. Die Klassenzimmer im südöstlichen Eck 
haben eine ungünstige Lage. Die Fassade ist einwand 
frei und besonders im einzelnen von großem Reiz. 
Zur Größe des 
Wasserzusatzes 
Bei Beton 
Von C. Bach 
Die Größe des Was 
serzusatzes bei Herstel 
lung des Betons ist in 
den letzten zehn Jahren 
vielfach Gegenstand der 
Erörterung gewesen. Die 
am 31. Mai 1901 in Berlin 
stattgefundenen Verhand 
lungen der erweiterten 
Kommission des deutschen Beton-Vereines, betreffend die 
Vereinbarung einheitlicher Prüfungsmethoden für Beton, 
führten unter anderm zur Erhebung der Frage, ob es zweck 
mäßig sei, den Beton plastisch oder erdfeucht, d. h. mit 
mehr oder wenigerWasser, aufzubereiten. Zur Beantwortung 
dieser Frage fanden zunächst wiederholte Besprechungen 
statt, und schließlich wurde an zwei verschiedenen Stellen 
von verschiedenen Arbeitern eine große Anzahl von Ver 
suchskörpern hergestellt, die mir zur Untersuchung behufs 
Ermittlung der Festigkeit und Elastizität bei verschiedenem 
Alter zugingen. Es handelte sich dabei um umfassende 
Versuche, die natürlich einen entsprechend großen Kosten 
aufwand verursachten. Das Gesamtgewicht der Versuchs 
körper betrug rund 90 000 kg, und die Arbeiten erstreckten 
sich auf rund vier Jahre. Es wurden untersucht: 
a) die von der Portlandzementfahrik Blaubeuren in 
Ehingen a. D. hergestellten und eingelieferten 
Körper: 
386 Würfel (Beton) von 300 mm Seitenlänge, 
152 Zylinder (Beton) von 250mra Durchmesser 
und 1000 mm Länge, 
b) die von der Zementwarenfabrik Dyckerhoff 
& Widmann in Biebrich a. Rh. hergestellten und 
eingelieferten Körper; 
374 Würfel (Beton) von 300 mm Seitenläuge, 
191 Würfel von 100 mra Seitenlänge (Mörtel, 
durch Aussieben aus demBeton gewonnen), 
336 Körper in Achterform (Mörtel, durch 
Aussieben aus dem Beton gewonnen), 
169 Zylinder (Beton) von 250 mm Durch 
messer und 1000 mm Länge. 
Realschule Tübingen Architekt Fritz Müller, Stuttgart 
imi 
Realschule Tübingen, ein II. Preis 
Architekt Fritz Müller, Stuttgart
	        

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