30
BAÜZEITÜNG
Nr. 4
Die Feier wurde durch die Wiedergabe eines sinnigen,
von Frau E. Münz verfaßten Prologs eröffnet, dem sich
Vorträge des wohlgeschulten Singchors unter seinem
Dirigenten P. Fauth, des Streichorchesters der Kapelle
Stork und mit verdientem Beifall aufgenommene Gesangs
spenden der Frau Martha Fein anreihten. In einer An
sprache gab der Meister, Hofwerkmeister Alb. Hangleiter,
einen anschaulichen Rückblick über Veranlassung und
Schaffung des eignen Heims, während der langjährige
Vorstand des Singchors, Bezirksbaumeister Herre, die
Entwicklung des Chors aus kleinen Anfängen bis zu seiner
gegenwärtigen Höhe schilderte. Einen wohltuenden Be
griff von dem Opfersinn und der Freigebigkeit Angehöriger
des Vereins bekam mau durch eine Reihe wertvoller Gaben
und Stiftungen. Der vorzügliche Eindruck, den das
stattliche Heim mit seiner gediegenen, vornehmen Aus
stattung macht, wie die festliche Stimmung des Abends
kam zum Ausdruck in einer großen Zahl von Reden, die
während des gemeinschaftlichen Mahles gehalten wurden
AP&lS
und der „Bauhütte“ und ihrem Meister, dem Baugewerbe,
der Kollegialität, Einigkeit, den Erbauern des Hauses
und den Damen galten. Es sprachen Prof. Thomann für
denWürttembergischen Ingenieur-Verein, Direktor Schmohl
für die Lehrerschaft der Baugewerkschule, Oberbaurat
Findeisen für den Württemhergischen Verein für Bau
kunde, Bauwerkmeister Busch für den Baugewerkeverein,
Bauwerkmeister Rebmann für den Verein der Bauwerk
meister Württembergs, Verwalter Palm für den Württem-
bergischen Baubeamten -Verein, techn. Eisenbahnsekretär
Krassei für den Bautechniker-Verband Württembergs,
Bauwerkmeister Braunwald für die Ulmer Bauhütte, der
Vorstand des Liederkranzes, Präzeptor Schairer, für die
Nachbarschaft, dann Architekt Hummel, Bezirksbaumeister
Burkhardt und Gemeinderat Gieß. Von nah und fern
waren Glückwunschschreiben und Telegramme eingelaufen.
Dank der trefflichen Anordnung des Ganzen und der
tadellosen Durchführung der Festordnung herrschte in
der Versammlung, der auch Präsident v. Mosthaf anwohnte,
die gehobenste Stimmung. Die
Geduld der weiblichen Jugend
wurde freilich auf eine harte
Probe gestellt, da der programm
mäßig den Abend beschließende
Tanz erst in vorgerückter Stunde
zu seiner Geltung kam. Der fol
gende Tag ward mit einem
musikalischen Frühschoppen be
gonnen, dem abends ein Bankett
folgte mit Musik- und Gesangs
vorträgen , Deklamationen und
Soloszenen. Möge, um mit dem
Meister zu sprechen, Glück und
Segen auf dem neuen Hause
ruhen und es jederzeit seinen
Zweck, der Geselligkeit und der
Förderung der technischen Wis
senschaften zu dienen, treulich
erfüllen! Eine textliche und bild
liche Darstellung des Gebäudes
behalten wir uns vor. F.
Wettbewerbe
Plakatkonkurrenz Stutt
gart. Das Preisgericht für die
vom Verein für Fremdenverkehr
ausgeschriebene Konkurrenz hat
zuerkannt: den I. Preis dem
Kunstmaler G. Lebrecht-Stuttgart,
den H. Preis dem cand. arch.
J. W. Berrer-Stuttgart, den
III. Preis H. Blüttry-Düsseldorf.
Die preisgekrönten Plakate bleiben
nebst einem Teil der übrigen Ent
würfe bis zum 2. Februar im
Lokal des Württ. Kunstgewerbe
vereins im Landesgewerbemuseum
ausgestellt.
Kleine Mitteilungen
Württembergischer Kunst
verein Stuttgart. Neu aus
gestellt; Gemälde, Zeichnungen,
Plastische Arbeiten in Marmor
und Bronze von Arthur Volkmann;
Augustabend von Guido v. Maffei;
Herrenporträt von M. Berg; Da
menporträt von K. Stockmeyer;
Erster Erfolg, Mutterglück, Inter
mezzo, Unter der Pergola, Dorf-
Kirche Notre Dame in Bruyeres (Frankreich). Siehe unter „Bücher“