Eine Stiftung der Herren H. 0. Bestehorn zugunsten
ihrer Vaterstadt Aschersleben wurde der Anlaß zu dem
Wettbewerb um das Bestehorn-Haus daselbst. Um einem
allseits gefühlten üebelstande abzuhelfen, der in der beinahe
hermetischen Abschließung der verschiedenen Gesellschafts
und Standesklassen untereinander besteht, beabsichtigen
die Stifter, in dem für alle Kreise ohne Ausnahme zu
gänglichen Gesellschaftshause eine Stätte zu errichten,
von der aus wenigstens der Anfang zur Beseitigung dieser
für die menschliche Gesellschaft schädlichen Auswüchse
gemacht werden soll. Vor allem sehen sie in der Pflege
der Kunst und Wissenschaft, insbesondere in der geistigen
und körperlichen Ausbildung der Jugend, verbunden mit
frohem Lebensgenuß und der Freude am Dasein, ein
Mittel, das uns diesem Ziele näher bringt.
Nicht eine auf religiöser Basis ruhende, sondern eine
von modernem Geist und moderner Anschauung durch
wehte Wirkungsstätte sozialer Natur soll durch die
ihrer Art noch wenig bekannte bauliche Erscheinung ins
Leben gerufen werden.
Das Programm war in kurzen Umrissen folgendes:
Im Erdgeschoß: 6 Klubzimmer 7,00x10,00 m;
öffentliche Bibliothek 30 qm; hierzu Baum zum Auf
bewahren von Büchern ca. 30 qm; öffentliche Lesehalle
100 qm.
Im Obergeschoß; Saal von 350 qm mit einer sich
frei tragenden, umlaufenden Galerie. Anschließend an den
Saal eine Bühne für Konzerte und Theater von 8,00x9,00m,
mit den erforderlichen Ankleideräumen für Herren und
Damen; kleiner Saal von 100 qm; 3—4 Vorstandszimmer
von 25—30 qm zu Sitzungen. Beichlich bemessene Gar
deroben, die erforderlichen Aborte.
Im Souterrain: 2—3 Kegelbahnen, Billardzimmer,
Wohnung für den Hausmann, Wirtschaftsküche, Vorrats
räume, Zentralheizung, Kohlenräume.
Technische Mitglieder des Preisgerichts waren: Prof.
Bestehorn-Haus in Aschersleben
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Architekten Beck & Hornberger, Asohersleben-Reutlingen