Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1907)

Eine Stiftung der Herren H. 0. Bestehorn zugunsten 
ihrer Vaterstadt Aschersleben wurde der Anlaß zu dem 
Wettbewerb um das Bestehorn-Haus daselbst. Um einem 
allseits gefühlten üebelstande abzuhelfen, der in der beinahe 
hermetischen Abschließung der verschiedenen Gesellschafts 
und Standesklassen untereinander besteht, beabsichtigen 
die Stifter, in dem für alle Kreise ohne Ausnahme zu 
gänglichen Gesellschaftshause eine Stätte zu errichten, 
von der aus wenigstens der Anfang zur Beseitigung dieser 
für die menschliche Gesellschaft schädlichen Auswüchse 
gemacht werden soll. Vor allem sehen sie in der Pflege 
der Kunst und Wissenschaft, insbesondere in der geistigen 
und körperlichen Ausbildung der Jugend, verbunden mit 
frohem Lebensgenuß und der Freude am Dasein, ein 
Mittel, das uns diesem Ziele näher bringt. 
Nicht eine auf religiöser Basis ruhende, sondern eine 
von modernem Geist und moderner Anschauung durch 
wehte Wirkungsstätte sozialer Natur soll durch die 
ihrer Art noch wenig bekannte bauliche Erscheinung ins 
Leben gerufen werden. 
Das Programm war in kurzen Umrissen folgendes: 
Im Erdgeschoß: 6 Klubzimmer 7,00x10,00 m; 
öffentliche Bibliothek 30 qm; hierzu Baum zum Auf 
bewahren von Büchern ca. 30 qm; öffentliche Lesehalle 
100 qm. 
Im Obergeschoß; Saal von 350 qm mit einer sich 
frei tragenden, umlaufenden Galerie. Anschließend an den 
Saal eine Bühne für Konzerte und Theater von 8,00x9,00m, 
mit den erforderlichen Ankleideräumen für Herren und 
Damen; kleiner Saal von 100 qm; 3—4 Vorstandszimmer 
von 25—30 qm zu Sitzungen. Beichlich bemessene Gar 
deroben, die erforderlichen Aborte. 
Im Souterrain: 2—3 Kegelbahnen, Billardzimmer, 
Wohnung für den Hausmann, Wirtschaftsküche, Vorrats 
räume, Zentralheizung, Kohlenräume. 
Technische Mitglieder des Preisgerichts waren: Prof. 
Bestehorn-Haus in Aschersleben 
cW///- • J'w/rcfr/n ^ ißütner/ntolr* 
Architekten Beck & Hornberger, Asohersleben-Reutlingen
	        

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