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BAUZEITUNG
Nr. 13
dichtung der Poren des Mörtels, allgemein Wunnersche
Bitumen - Emulsion D. R. P. verwendet, die bei den
schwierigsten Grundwasserarbeiten — so auch bei Tal
sperren — den Traß teils verdrängt, teils ergänzt hat.
Neuerdings bringen die Fabrikanten der Wunnerschen
Bitumen-Emulsion eine neue, vollkommen färb- und ge
ruchlose Emulsion unter dem Namen Ceresit I). R. P.
auf den Markt, welche — in nur ca. 1 °/ 0 dem Beton
und Zementmörtel zugemischt — denselben absolut wasser
undurchlässig, ja geradezu wasserabstoßend macht. Beton
platten von nur 1 cm Stärke bleiben, einem enormen
Druck von mehreren Metern Wasser ausgesetzt, auf der
Unterseite vollkommen staubtrocken, und beim Zer
schlagen der Platten überzeugt man sich, daß das Wasser
nur millimetertief in die Platten eingedrungen ist. Ein
2—3 cm starker Verputz aus einem unter Zusatz von
nur 1 °/ 0 Ceresit hergestellten Mörtel genügt unter allen
Umständen zur Herstellung vollkommen staubtrockener
Keller, auch bei höchstem Grundwasserstand. Durch
1,5—2 cm starken Putz, Mischungsverhältnis Zement zu
Sand = 1:5, sichert man schlagregenbedrohte Passaden
unbedingt vor jedem Durchschlagen von Nässe; und gegen
das Aufsteigen der Erdfeuchtigkeit schützt hei der voll
kommenen Wasserundurchlässigkeit des Ceresitmörtels
sicher eine 2 cm starke Horizontalisolierschicht bzw. das
V erlegen zweier Horizontalschichten Mauersteine in Zement
mörtel.
Es ist somit durch dieses Fabrikat jedem Hausbesitzer
ein billiges Mittel an die Hand gegeben, feuchte Keller und
Wände seines Hauses trockenzulegen oder bei Neubauten
eine Garantie für Ausschluß jeder Feuchtigkeit auch bei
schwierigen Wasserverhältnissen zu haben.
Ceresit — eine hellgelbliche, butterweiche, breiige
Masse — läßt sich leicht mit Wasser verrühren zu einer
Milch, welche die Ceresitpartikel in feinster Verteilung
emulgiert hält. Wird diese Milch dem trockenen Mörtel
zugemischt, so ist der Mörtel mit dem fein verteilten
Ceresit vollkommen imprägniert. Beim Abbinden trocknen
die Ceresitpartikel sehr schnell und nehmen jetzt erst
eine stark wasserabstoßende Kraft an, die jede Benetzung
des Zementmörtels mit Wasser vollkommen ausschließt.
Das Kgl .Materialprüfungsamt Großlichterfelde testierte
unter anderm über die Wasserundurchlässigkeit 1 cm
starker Platten, daß dieselben sowohl bei einem Mischungs
verhältnis Zement zu Sand =1:5, hergestellt unter Zu
satz von 1,25°/ 0 Ceresit, in der Beobachtungszeit von
sechs Tagen wasserundurchlässig geblieben sind, während
sämtliche Platten, hergestellt in gleicher Weise, jedoch
ohne Ceresitzusatz, sofort durchfeuchteten und nach drei
stündiger Beobachtung an der Unterseite Tropfenbildung
zeigten, die während sechstägiger Beobachtung unver
ändert anhielt.
Die Baufirma Stephan Vomberg, Stuttgart, welcher
das Alleinvertriebsrecht der Fabrikate in Württemberg
übertragen ist, oder die Wunnerschen Bitumen-Werke
G. m. b. H., Unna i. W., versenden gratis und franko
Kataloge und Referenzlisten; auch stehen dieselben zur
kostenlosen Erteilung von Auskünften jedem Interessenten
zur Verfügung.
Personalien
Stuttgart. Versetzt in Ruhestand: der technische Eisen
bahnsekretär tit. Oberbahnsekretär Vogdt bei der Generaldirektion
der Staatseisenbaiinen seinem Ansuchen gemäß.
Baden. Verliehen; dem Vorstand der Verwaltung der Eisen
bahnhauptwerkstätte, Oberbaurat H. Kuttruff in Karlsruhe, das
Ritterkreuz des Ordens Berthold des Ersten anläßlich der erbetenen
Versetzung in den Ruhestand. Versetzt: Regierungsbaumeister
A. Wolfhard bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen zur
Betriebswerkstätte in Basel und Regierungsbaumeister F. Neßler
bei der gleichen Behörde zur Betriebswerkstätte in Villingen.
Bücher
Lehrbuch des Tiefbaues. Dritte Auflage, zwei Bände, 1908.
Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Herausgegeben von
Karl Esselborn, Professor an der Großh. Baugewerkschnle in Darm
stadt, unter Mitwirkung verschiedener Pachautoritäten. Im Laufe
des Jahres 1908 erschien der erste Band: Erd-, Straßen-, Eisen
bahn- und Tunnelbau, Stütz-, Futter-, Kai- und Staumauern, sowie
am Schluß des Jahres auch der zweite Band. Die dritte Auflage
dieses Werks enthält außer den seitherigen sechs Kapiteln: Erd-
und Grundbau, Straßen- und Eisenbahnbau, Brücken- und Wasser
bau, noch die weiteren neuen Kapitel im ersten Band; Tunnelbau,
Futter-, Kai- und Staumauern. Der zweite Band enthält die Ver
vollständigung des Werks durch Behandlung weiterer technischer
Fächer, nämlich Grundbau, Brückenbau, Wasserversorgung, Ent
wässerung der Städte und Wasserbau. Das günstige Urteil über
die seither erschienenen zwei Auflagen des Lehrbuchs kann nur
wiederholt werden. Insbesondere ist dem angehenden Ingenieur
und Tiefbautechniker nicht nur ein Lehrbuch, sondern auch dem
Praktiker ein wertvolles Handbuch als Ratgeber an die Hand ge
geben. Als Lehrbuch dürfte es aber auch den Besuchern der tech
nischen Hochschulen zu empfehlen sein.
Lehrbuch des Hochbaues. Erste Auflage, zwei Bände, 1908.
Verlag von Wilhelm Eugelmaun in Leipzig. Herausgegeben von
Karl Esselborn, Professor an der Großh. Baugewerkschule in Darm
stadt, unter Mitwirkung verschiedener Fachautoritäten. Erschienen
ist im Frühjahr 1908 der erste Band mit fünf Kapiteln: Grundbau,
Steinkonstruktionen, Holzkonstruktionen, Eisenkonstruktionen und
Eisenbetonkonstruktionen. Im Herbst 1908 ist nun auch der zweite
Band mit sieben Kapiteln erschienen, nämlich Gebäudelehre, Bau
formenlehre, die Entwicklung der deutschen Wohnhäuser, das Fach
werks- und Steinhaus, ländliche und kleinstädtische Baukunst, Ver
anschlagen und die Bauführung. Auch dieses vollständige Werk,
zwei Bände in erster Auflage, verdient das gleiche günstige Urteil
wie der erstgeborene Bruder „Tiefbau“. Es ist nicht nur dem angehen
den Architekten und Hochbautechniker ein Lehrbuch, sondern auch
dem Praktiker ein Handbuch als Ratgeber an die Hand gegeben. Als
Lehrbuch dürfte es außer den Besuchern der technischen Lehranstalten
auch denjenigen der technischen Hochschule gute Dienste leisten.
Handfonch für Eisenbetonbau. Herausgegeben von Dr.-Ing.
F. v. Em p er ger, k. k. Oberbaurat. Vierter Band, zweiter Teil,
erste Lieferung. Verlag von Wilh. Ernst & Sohn, Berlin 1909.
Mit über 650 Textabbildungen. Preis geheftet 17 M. Die als statt
licher Band vorliegende Lieferung des die Eisenbetonbauausführungen
aus dem Hochbau behandelnden Bandes umfaßt ausschließlich das
große Kapitel der Bauwerke für besondere und zwar industrielle
Zwecke. Den Anfang macht eine Arbeit über Silos von Ober
ingenieur Sor, Neustadt a. d. Hardt. Sie enthält die statische
Berechnung der großräumigen und Zellensilos mit einer übersicht
lichen Entwicklung der heute gebräuchlichen Theorien sowie eine
reichhaltige Sammlung ausgeführter Silos für die verschiedensten
Materialien. Sodann folgt die Behandlung der Schornsteine in
theoretischer und praktischer Hinsicht, von dem wohlbekannten
verdienstvollen Spezialisten auf diesem Gebiete, Prof. Dr. - Ing.
R. Saliger, Prag. Den Abschluß bilden die von Ingenieur Börner,
Düsseldorf, bearbeiteten Fabrikgebäude und Lagerhäuser sowie deren
Nebenanlagen, eine fleißige, umfangreiche Sammlung der ver
schiedensten Bauausführungen in Eisenbeton , geordnet nach ihren
technologischen Zwecken. Namentlich dieser Teil des vierten Bandes
läßt deutlich erkennen, welchen erstaunlichen Umfang zurzeit bereits
die Eisenbetonbauweise bei den Hochbauten für industrielle Zwecke
erreicht hat, so daß sie vermutlich in absehbarer Zeit die allein
herrschende auf diesem Gebiete sein wird. Kr.
Briefkasten
Antwort auf Anfrage R. B. Ich habe in Beuerbach seit
elf Jahren eine Straßenkehrmaschine aus der Fabrik Weygandt
& Klein in Feuerbach in Betrieb und bin damit sehr zufrieden.
Die Behauptung, daß Kehrmaschinen nur für gepflasterte Straßen
mit Vorteil verwendet werden können, kann nur auf Unkenntnis
beruhen. Stadt. Tiefbauamt, Bauinspektor Kreß.
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fausel.
Architekt W.Klatte, beide in Stuttgart. Druck: DeutscheVerlags-Anstalt in Stuttgart.