17. April 1909
BAUZEITUNG
123
fluß auf die Neubauten gewönnen. Die Ausschüsse müßten
auch nach staatlicher Anerkennung suchen. Der Vor
sitzende fügte hinzu, daß in England infolge des Wir
kens einer Gesellschaft, die von dem Kunstgewerbler
William Morris gegründet worden sei, die sog. Restaurie
rung alter Baudenkmäler nicht mehr möglich sei. In
diesem Sinne müsse auch der Verband zu wirken suchen.
Museumsdirektor Dr. Overmann - Erfurt befürwortete,
diesen Zusatz auch dem Tage für Denkmalspflege mit
zuteilen. Die Anträge fanden sämtlich die Zustimmung
der Versammlung.
Nach einer Pause erstattete der Vorsitzende den Be
richt des V erbandsvorstandes über Wanderausstellungen
des Verbandes. Es hätten drei stattgefunden, die Mün
chen, Krefeld und Pforzheim zusammengestellt hätten.
Die Frage, ob weiter Wanderausstellungen veranstaltet
werden sollten, wurde bejaht. Damit verbunden wurde
der Antrag des Landesgewerhevereins für das Großherzog
tum Hessen, welchen Professor Scharvogel begründet, nur
Gegenstände zuzulassen, welche zugleich künstlerisch und
technisch einwandsfrei seien. Der Antrag Scharvogel
wurde angenommen, desgleichen ein Antrag des Bau
meisters Wolff-Halle, eine geeignete Jury für solche Aus
stellungen einzurichten; endlich wurde dem Antrag Kimbel,
Schülerarbeiten fernzuhalten, zugestimmt.
An Stelle von Professor Dr. Osterrieth berichtete
Direktor Dr. Jessen-Berlin über praktische Fragen aus
dem Gebiete des Kunstgewerbeschutzes. Durch
das Kunstgewerbegesetz seien wohl die kunstgewerblichen
Erzeugnisse geschützt, aber nicht sei gleichzeitig auch
das Musterschutzgesetz aufgehoben worden. Die daraus
sich ergebenden Schwierigkeiten wurden des näheren
auseinandergesetzt. Aus der Versammlung wurden prak
tische Fälle mitgeteilt, in denen sich Weiterungen er
gehen haben. Auf Antrag Hoffacker beschloß man, diese
Frage weiter zu verfolgen und dem nächsten Delegierten
tage wieder vorzulegen.
Direktor Dr. Lange-Krefeld hielt einen Vortrag über
die Bestrebungen für Echtfärberei unter Erläuterung
einer großen Menge ausgestellter farbiger Muster. Pro
fessor Pfeifer beantragte, diesen Vortrag in den Verbands
nachrichten abzudrucken, und dieser Antrag fand An
nahme. Professor Dr. Lehnert-Berlin erstattete Bericht
über den gemeinschaftlichen Besuch der kunstgewerb
lichen Ausstellung in Stockholm. Zum Schluß wurde
zum Ort der nächsten Versammlung Berlin gewählt.
V. D. K.
Verband deutscher Wasserleitungsunter-
nehmer in Frankfurt a. M.
Der Verband hielt am 6. März in Frankfurt a. M.
seine satzungsmäßige Hauptversammlung ab. Die Tages
ordnung umfaßte neben Jahresbericht, Bechnungsablage,
Neuwahl des Vorstandes, Anträgen von Mitgliedern eine
Besprechung der allgemeinen Geschäftslage.
Der seit l'/ 2 Jahren bestehende Verband hat es