230 
BAUZEITUNG 
Nr. 29 
tn/uurf 
zi/ f/r/fm 
fariMmJ 
Berchtold. Klasse V 
Entwurf zu einem Landhaus 
den Betrag von 500 000 M. dem genannten Zweck 
unter dem Namen „Gustav-Siegle-Stiftung“ gewidmet. 
Nachdem die Stadt Stuttgart in dankenswertem Ent 
gegenkommen den hezeichneten Bauplatz um den Preis 
von 100 000 M. für dieses Yolksbildungshaus abgetreten 
unter der Bedingung, daß auch für die bisherigen Zwecke 
des Kornhauses in dem neuen Gebäude die geeigneten 
Bäume erhalten bleiben, hat Frau v. Siegle im Einver 
ständnis mit ihren Familienangehörigen einen weiteren 
Betrag von 100000 M. für das humane 
Unternehmen zur Verfügung gestellt. 
Die Anfertigung der Baupläne ist den 
bewährten Händen des Prof. Theodor 
Fischer übertragen worden. — Die 
verstorbene Witwe des Baudirektors 
Dr. C. v. Leins, langjährigen Professors 
der Architektur an der Technischen 
Hochschule in Stuttgart, hat dieser 
letztwillig die Summe von 5000 M, 
zugewendet. Mit dieser Zuwendung 
wurde dem Willen der Stifterin gemäß 
eine Reisestipendienstiftung für 
Studierende der Architektur errichtet 
und dieser Stiftung zum Andenken an 
den Gatten der Stifterin der Name 
„Leinsstiftung“ beigelegt. — Die 
von Baurat Hengerer erfundene Tek- 
tonbauweise wurde auf der Bau 
ausstellung in Leipzig mit der Goldenen 
Medaille ausgezeichnet. Ausgestellt 
sind: ein Arbeiterhaus, erstellt in drei 
Tagen, ein Gartenpavillon, erstellt in 
einem Tag, und ein Verkaufskiosk, 
erstellt in sieben Stunden. 
Gmünd. Das Fachschul- und 
Museumsgebäude für die Edel- 
metallindustrie, das auch die städti 
schen Sammlungen aufnehmen soll, 
wurde am 5. Juli in Anwesenheit des 
Staatsministers Dr. v. Pischek und des 
Präsidenten der K. Zentralstelle v. Most- 
haf festlich eingeweiht. Der Neubau, 
zu dessen Kosten der Staat einen Zu 
schuß von 164 000 M. geleistet, ist im 
Süden der Stadt auf anmutiger Höhe 
gelegen. Architekt Martin Elsäßer- 
Stuttgart ist der Erbauer des drei 
flügeligen Monumentalhaus. 
Hamburg. Die Hauptfesthalle 
und der Ehrenhof des 16. Deutschen Bundesschießens 
sind nach Entwürfen des Stuttgarter Architekten Pro 
fessor A. Bauder von der Konstanzer Firma Stroh 
meyer & Co. erbaut. Die Festhalle ist im mittelalter 
lichen Stil der Gotik ausgeführt. Der Ehrenhof stellt 
eine Nachahmung von altem, durch kletternde und 
hängende Efeuranken belebtes Gemäuer dar. 
Verband Deutscher Diplom-Ingenieure. Unter 
starker Beteiligung von Vertretern der technischen Praxis 
und Wissenschaft fand am 28. Juni in 
Berlin die Gründung des Verbandes 
Deutscher Diplom-Ingenieure statt. Der 
Verband bezweckt den Zusammenschluß 
der Diplom-Ingenieure zur Wahrung 
der Standesinteressen und sucht dies zu 
erreichen durch Förderung des Ver 
ständnisses in rechtlichen, wirtschaft 
lichen und sozialen Fragen, Heraus 
gabe eines Verhandsblattes, durch Ein 
wirkung auf die Gesetzgebung sowie 
durch Wohlfahrtseinrichtungen, insbe 
sondere Rechtsauskunft, Stellennach 
weis und Hilfskasse u. s. w. Die 
vorgenommenen Wahlen ergaben: 
Dipl. - Ing. Dr, Alexander Lang- 
Berlin als ersten Vorsitzenden und 
Dr.-Ing. F. von Handorff-Mülheim a. R. 
als zweiten Vorsitzenden. Bezirks 
verbände sind in Berlin, München, 
Frankfurt a. M., Düsseldorf, Han 
nover und andern Hauptplätzen in 
der Bildung begriffen. Die Geschäfts- 
•/ 
Zweifamilienhaus 
H. Pfaff. Klasse V