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FÜR WÜRTTEMBERG
BADEN HESSEN ELr
SASS - LOTHRINGEN
Inhalt; Wettbewerb Museum für Völker- und Länderkunde in Stuttgart. — Das neue Reiobsgesetz über
die Sicherung der Bauforderungen. -— Die Ausbildung von Technikern zu Gewerbelehrern. — Durcb-
arbeitszeit. — Yereinsmitteilungen. — Wettbewerbe. — Arbeiten von Schülern der K. Baugewerk-
sohule Stuttgart. — Kleine Mitteilungen. — Personalien. — Bücher. — Briefkasten.
Alle Rechte Vorbehalten
Wettbewerb Museum für Völker- und Länderkunde in Stuttgart
Für unsre Architekten bildete das zeitliche Zusammen
fällen zweier Preisausschreiben für hiesige Bauten keine
besonders angenehme Ueberraschung. Zu gleicher Zeit
waren die Wettbewerbe für das Museum für Völker- und
Länderkunde am Hegelplatz und das für die Städtische
Gewerbeschule an der Weimarstraße erlassen und für
Einlieferung der Entwürfe der 1. Juli bestimmt worden.
Der engbegrenzte Termin erfordert ein rasches Arbeiten,
und es schien ausgeschlossen, daß es einer der Bewerber
unternehmen würde, sich mit der Lösung beider Auf
gaben zu befassen. So blieb — sollte die letztere sich
zu einer fruchtbringenden gestalten — nur die Wahl
des einen oder andern Preisausschreibens. Daß eine solche
Wahl nicht leicht ist, wird jeder begreifen; mancher
Architekt hätte sich gern an beiden Wettbewerben be
teiligt, wenn die Zeltgrenzen auseinandergehalten worden
wären; dadurch wäre für beide Bauaufgaben ein frucht
barerer Boden geschaffen worden. Die Bewerbung hätte
einen viel weiteren Rahmen beansprucht, und eine Reihe
talentvoller Bewerber, die an die eine Aufgabe gebunden
war, hätte sich auch in der andern versuchen und unter
Umständen eine interessante Verschiebung der preis
richterlichen Entscheidung herbeiftihren können. Jeden
falls möchten wir den maßgebenden Stellen empfehlen,
künftig in ähnlichen Fällen bei Festsetzung des Aus-
schreihens und der Endtermine darauf zu achten, daß
beide nicht mit andern zusammenfallen und daß den
Bewerbern die ihnen zur Ausarbeitung ihrer Entwürfe
gesteckte Zeit nicht zu knapp bemessen wird.
Wir haben uns heute zunächst mit dem Museum für
Völker- und Länderkunde zu beschäftigen. Nach dem
Bauprogramm ist für die Bebauung des am Hegelplatz
zwischen Herdweg und Hegelstraße gelegenen Geländes
eine Bodenfläche von 4600 qm erforderlich. Als Räume
sind Säle von 10—16 m lichter Breite und nicht unter
4,5 m Höhe mit beiderseitigen Fenstern oder seitlichem
Oberlicht für die Sammlungen vorgesehen. Die letzteren
sollen sich auf drei Geschosse verteilen. Zum obersten
Geschoß kann, um Oberlichter anzubringen, der Dach
raum oder ein Teil desselben hinzugezogen werden. Eine
bestimmte Einteilung der Säle nach Ländern oder Völ
kern ist nicht vorzusehen, dagegen können einzelne kleinere
Räume, etwa für ostasiatische Kunstwerke, im Entwurf
abgeteilt werden. Es ist in einem der Säle die Möglich
keit zu schaffen, größere wertvolle Gegenstände bis zu
7 —8 m Höhe aufstellen zu können. Die Verwendung