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BAUZEITUNG
Nr. 4
für den Sparkassenvorstand 16 qm, 1 Wartezimmer für
die Sparkasse 16 qm, 1 feuer- und diebessicherer Tresor,
außer Korridoren und Treppen u. s. w. genügend große
Abortanlagen, evtl, noch einige Beserveräume.
III. Obergeschoß.
1 Sitzungssaal mindestens 50 qm, 1 Garderobe,
2 Zimmer für das Bauamt zusammen ca. 45 qm, 1 Wohnung
für den Amtmann (8 Zimmer mit Zubehör), 1 Wohnung
für den Sparkassenrendanten (5 Zimmer mit Zubehör).
Diese Wohnung soll später, sofern sich das Bedürfnis
dazu herausstellt, zur Vermehrung der Geschäftsräume
dienen.
IV. Dachgeschoß.
Trockenboden für die beiden Wohnungen getrennt,
einige Bodenzimmer für die Wohnungen, einige Akten
zimmer.
Die Gruppierung bleibt dem Planentwerfer im allge
meinen überlassen, jedoch ist darauf Bedacht zu nehmen,
daß die Bäume für die Sparkasse an einem Flügel des
Gebäudes mit einem gesonderten Eingang und darüber
die Wohnung des Bendanten angelegt werden, wobei
derselbe Eingang benutzt werden kann. Die Wohnung
des Amtmanns soll ebenialls einen gesonderten Eingang
erhalten. Der Tresor soll tunlichst zwischen Sparkassen
raum und Amtskassenraum so angelegt werden, daß er
von beiden Bäumen aus zugänglich ist. Ferner soll noch
berücksichtigt werden, daß der Sparkassenraum 2 Aus
gänge erhält, damit das abgefertigte Publikum nicht
durch den Warteraum auszutreten braucht.
Als lichte Zimmerhöhen werden als zweckmäßig und
genügend betrachtet: Kellergeschoß 3 m, Erdgeschoß
3,60 m, Obergeschoß 3,50 m; der Sitzungssaal hat seinen
Grundverhältnissen entsprechende Höhe zu erhalten und
kann in das Dachgeschoß hineinragen.
Baukosten.
Die Gesamtbaukosten, einschließlich Heizungsanlage,
jedoch ohne Bureaueinrichtung und Architektenhonorar
dürfen den Betrag von 125000 M. nicht überschreiten.
Der Planentwerfer ging davon aus, das bestehende
Kassengebäude nur einer baulichen Veränderung zu
unterziehen und aus Sparsamkeitsrücksichten das neue
Gebäude dem alten praktisch anzugliedern. Von beiden
Straßen führt je ein Haupteingang ins Gebäude. Der
Sockel ist von gestocktem Beton angenommen, die
Fassadenflächen darüber sind geputzt, das Dach wird
mit roten Biberschwänzen ged’eckt. Die Grundrisse
dürften sich noch praktischer gestalten lassen, dagegen
zeugt die Architektur von gutem Geschmack. Das Preis
gericht hob die besonders reizvolle äußere Erscheinung
hervor, die das Gepräge eines kleinstädtischen Amtshauses
und eines bürgerlichen Wohnhauses in glücklicher Weise
vereinigt zum Ausdruck bringt.
Das Sommerberghotel in Wildbad
Architekt Theodor P r e c k e 1 - Pforzheim
Die Entwicklung des bekannten Badeortes im württem-
bergischeu Schwarzwald schreitet mit Biesenschritten vor
wärts. Die freundliche Badestadt hat sich in den letzten
Jahren ansehnlich vergrößert, ihr Fremdenverkehr steigerte
sich stark und die Erbauung moderner Hotels und Pensionen
erwies sich als notwendig. Es wurde seither von den
Heilung suchenden Gästen schmerzlich empfunden, daß
sie in das schattige Tal der rauschenden Enz gebannt
waren und bei Witterungsumschlägen, die dort nicht
selten sind, nur schwer die wärmere trockene Luft der
benachbarten Hochebenen mit ihren herrlichen Wäldern
aufsuchen konnten. Die Ersteigung der sonnigen Höhen,
zunächst des herrlichen Sommerbergplateaus, war für die
meisten zu beschwerlich. Diesem Mangel hat nun die
Sommerbergbabn glücklich abgeholfen, und mühelos kommt
man in wenigen Minuten in die oberen Beginnen von
730 m Höhe. Jetzt ist man noch einen Schritt weiter
gegangen und hat 100 m von der oberen Bergbahnstation
das große Sommerberghotel in Angriff genommen. Das
Hotel, das hier erstehen und bis Ende Mai dieses Jahres
seine gastlichen Bäume erschließen soll, kostet etwa
300000 M. Der Bau wird im Stile der in unserm Ge
birge heimatlichen Bauweise erstellt; lauschige Galerien,
von jedem Hotelzimmer aus zugänglich, ziehen um das
ganze Haus und geben diesem das gemütvolle Gepräge
des Schwarzwaldhauses. In der Anlage selbst und inneren
Ausgestaltung wird allem Komfort der Neuzeit Bechnung
getragen, um den verwöhntesten Ansprüchen zu genügen.
Dazu ist für jedes Zimmer eine besondere Ventilation
vorgesehen, die auch bei geschlossenem Fenster ohne
Belästigung zu jeder Jahreszeit die Bäumlichkeiten mit
frischer Luft versieht. Es sind etwa 70 Zimmer vor
gesehen, ferner eine große Diele oder Halle mit 200 qm,
ein großer und ein kleiner Speisesaal mit 300 bzw. 120 qm,
Billard-, Bauch-, Musik-, Schreib-, Konversationszimmer,
eine Bierstube, eine ebensolche mit geräumiger Kegel
bahn, mehrere große Terrassen mit einer Gesamtfläche
von ca. 1300 qm, die einen entzückenden Fernblick gestatten.
Verunstaltung der Dorf bilder
durch farbig gemusterte Dachflächen
So reizend ein wohlerhaltenes Dorfbild mit seinen
schönen braunen und roten Dächern inmitten des um
gebenden Grüns ausschaut, so abstoßend wirken die zur-