Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1909)

382 
BAÜZEITDNG 
Nr. 48 
Ministerium könne die Freigabe der Einleitung der 
Fäkalien in die städtischen Kanäle unmöglich verantworten, 
wenn die Gemeinde nicht gleichzeitig die biologische 
Klärmethode der Abwasser einführe. Außerdem wird 
im Ministerialerlaß auch darauf hingewiesen, daß zur 
Unterbringung der biologischen Klärkörper nicht 30 bis 
50 ha, sondern nur anfänglich etwa 5—7 ha, später 
15 ha erforderlich seien. 
Das Ministerium hoffe daher, und gewiß nicht mit 
Unrecht, daß die Stadt Stuttgart sich bereit finde, einen 
Plan vorzulegen, der ihrem Wunsche nach Ermöglichung 
der Abschwemmung der Fäkalien, zugleich aber auch der 
Forderung entspricht, daß der Neckar vor künftiger Ver 
seuchung geschützt wird und so die beklagenswerten 
Realschulneubau Kirchheim u. T. 
gegenwärtigen Mißstände im Neckar von Cannstatt ab 
wärts, welche der Hauptsache nach auf die Einleitung 
der Abwasser von Groß-Stuttgart zurtickzuführen sind, 
beseitigt werden. 
Zu bedauern bleibt, daß bei diesem Stand der Sache 
die Bauausführung noch in weiter Ferne liegt und die 
Mißstände für Stuttgart selbst, die auf allen Ecken und 
namentlich auch in den lästigen Hauskläranlagen fühlbar 
sind, noch nicht an ihrem Ende angekommen sind. 
Neue Bauordnung 
Zu dem Aufsatz über den Artikel 29 und seine Ge 
staltung durch die Erste Kammer in Nr. 45 kamen aus 
Abgeordneten- und sonstigen Kreisen Anfragen. Herr 
Max Mueller bittet uns, mitzuteilen, daß es ihm aus Zeit 
mangel nicht möglich ist, die einzelnen Anfragen briel lieh 
zu beantworten, doch hat er sich bereit erklärt, in einer 
der nächsten Nummern einen den Anfragen entsprechen 
den ergänzenden Aufsatz zu veröffentlichen. 
Y ereinsmitteilungen 
Württ. Baubeamten-Verein. Zu dem am 
7. Dezember d. J. stattfindenden Gesellschaftsabend 
im Vereinszimmer, Büchsenstraße 53, I. Stock, hier, 
werden die Mitglieder herzlich eingeladen. Beginn 
abends 7 */j Uhr. 
Württ. Verein für Baukunde. Unter sehr zahl 
reicher Beteiligung von Mitgliedern und geladenen Gästen, 
namentlich auch aus den Bedien der Studentenschaft, wurde 
am 14. November in den Sälen des Oberen Museums 
ein Familienabend abgehalten, den ein prachtvolles 
Künstlerkonzert einleitete. Bei dem anschließenden 
Abendessen begrüßte Baurat Kräutle die Gäste, insbeson- 
Eingangshalle 
dere auch Baurat AVagner aus Darmstadt, den Vorstand 
des Mittelrheinischen Architekten- und Ingenieurvereins, 
während Baurat Hofacker den Vorsitzenden samt seiner 
Gemahlin, als Veranstalter des schönen Abends, feierte. 
Es folgte eine „technische“ Kapuzinerpredigt von Baurat 
Wagner sowie die Kindersinfonie, von der Jugend vor 
getragen. Daran schloß sich ein allgemeines Tanzvergnügen, 
das bis tief in die Nacht dauerte. W. 
Akad. Architekten-Verein „Motiv“, Stuttgart. 
Am letzten Freitag fand die Besprechung unsrer Ferien 
konkurrenz durch Prof. Bonatz statt. In ansprechender 
Weise beleuchtete er die Licht- und Schattenseiten der 
zahlreichen Entwürfe, unter denen manche gute Arbeit 
zu finden war. Nachdem sich noch einige Verfasser 
über ihre Arbeiten ausgesprochen hatten, wurde der Best 
des Abends durch den gemütlichen Teil ausgefüllt. Preise 
erhielten die Mitglieder Höhrath und Werner, lobend 
erwähnt wurden die Arbeiten der Mitglieder Blersch, 
Förstner und Müller. Außer Prof. Bonatz waren an 
wesend die Architekten Elsäßer und Schmidt-Anna- 
berg, Kunstmaler Hötzer, viele A. H. A. H. und Gäste. 
K.
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.