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BAÜZEITDNG
Nr. 48
Ministerium könne die Freigabe der Einleitung der
Fäkalien in die städtischen Kanäle unmöglich verantworten,
wenn die Gemeinde nicht gleichzeitig die biologische
Klärmethode der Abwasser einführe. Außerdem wird
im Ministerialerlaß auch darauf hingewiesen, daß zur
Unterbringung der biologischen Klärkörper nicht 30 bis
50 ha, sondern nur anfänglich etwa 5—7 ha, später
15 ha erforderlich seien.
Das Ministerium hoffe daher, und gewiß nicht mit
Unrecht, daß die Stadt Stuttgart sich bereit finde, einen
Plan vorzulegen, der ihrem Wunsche nach Ermöglichung
der Abschwemmung der Fäkalien, zugleich aber auch der
Forderung entspricht, daß der Neckar vor künftiger Ver
seuchung geschützt wird und so die beklagenswerten
Realschulneubau Kirchheim u. T.
gegenwärtigen Mißstände im Neckar von Cannstatt ab
wärts, welche der Hauptsache nach auf die Einleitung
der Abwasser von Groß-Stuttgart zurtickzuführen sind,
beseitigt werden.
Zu bedauern bleibt, daß bei diesem Stand der Sache
die Bauausführung noch in weiter Ferne liegt und die
Mißstände für Stuttgart selbst, die auf allen Ecken und
namentlich auch in den lästigen Hauskläranlagen fühlbar
sind, noch nicht an ihrem Ende angekommen sind.
Neue Bauordnung
Zu dem Aufsatz über den Artikel 29 und seine Ge
staltung durch die Erste Kammer in Nr. 45 kamen aus
Abgeordneten- und sonstigen Kreisen Anfragen. Herr
Max Mueller bittet uns, mitzuteilen, daß es ihm aus Zeit
mangel nicht möglich ist, die einzelnen Anfragen briel lieh
zu beantworten, doch hat er sich bereit erklärt, in einer
der nächsten Nummern einen den Anfragen entsprechen
den ergänzenden Aufsatz zu veröffentlichen.
Y ereinsmitteilungen
Württ. Baubeamten-Verein. Zu dem am
7. Dezember d. J. stattfindenden Gesellschaftsabend
im Vereinszimmer, Büchsenstraße 53, I. Stock, hier,
werden die Mitglieder herzlich eingeladen. Beginn
abends 7 */j Uhr.
Württ. Verein für Baukunde. Unter sehr zahl
reicher Beteiligung von Mitgliedern und geladenen Gästen,
namentlich auch aus den Bedien der Studentenschaft, wurde
am 14. November in den Sälen des Oberen Museums
ein Familienabend abgehalten, den ein prachtvolles
Künstlerkonzert einleitete. Bei dem anschließenden
Abendessen begrüßte Baurat Kräutle die Gäste, insbeson-
Eingangshalle
dere auch Baurat AVagner aus Darmstadt, den Vorstand
des Mittelrheinischen Architekten- und Ingenieurvereins,
während Baurat Hofacker den Vorsitzenden samt seiner
Gemahlin, als Veranstalter des schönen Abends, feierte.
Es folgte eine „technische“ Kapuzinerpredigt von Baurat
Wagner sowie die Kindersinfonie, von der Jugend vor
getragen. Daran schloß sich ein allgemeines Tanzvergnügen,
das bis tief in die Nacht dauerte. W.
Akad. Architekten-Verein „Motiv“, Stuttgart.
Am letzten Freitag fand die Besprechung unsrer Ferien
konkurrenz durch Prof. Bonatz statt. In ansprechender
Weise beleuchtete er die Licht- und Schattenseiten der
zahlreichen Entwürfe, unter denen manche gute Arbeit
zu finden war. Nachdem sich noch einige Verfasser
über ihre Arbeiten ausgesprochen hatten, wurde der Best
des Abends durch den gemütlichen Teil ausgefüllt. Preise
erhielten die Mitglieder Höhrath und Werner, lobend
erwähnt wurden die Arbeiten der Mitglieder Blersch,
Förstner und Müller. Außer Prof. Bonatz waren an
wesend die Architekten Elsäßer und Schmidt-Anna-
berg, Kunstmaler Hötzer, viele A. H. A. H. und Gäste.
K.