Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1909)

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BAUZEITUNQ 
Nr. 49 
’ Wettbewerbe 
Saalban Reutlingen. In dem Wettbewerb sind 
etwa 80 Entwürfe eingelaufen. Die Entscheidung des 
Preisgerichts ist demnächst zu erwarten. 
Verwaltungsgebäude in Griesheim. Auf das 
Preisausschreiben vom Juli zur Erlangung von Entwürfen 
für die Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes sind 
260 Entwürfe eingegangen. Die Ausstellung der Arbeiten 
geschieht vom 12, bis einschließlich 15. Dezember im Saale 
der Wohlfahrtsbauten der Chemischen Fabrik Griesheim 
Elektron. Die Besichtigung kann in den Stunden von 
10 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags stattfinden. 
Gartenstadt bei Straßburg. In dem Wettbewerb 
der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Straßburg, be 
treffend Entwürfe für die Anlage der Gartenstadt Stock 
feld bei Straßburg i. E., liefen 20 Arbeiten ein, von 
welchen nach der ersten Sichtung 11, nach einer zweiten 
Sichtung 2 fielen, so daß 7 Arbeiten auf die engste Wahl 
kamen, die das Preisgericht sämtlich auszuzeichnen be 
schloß. Da kein Entwurf die andern so wesentlich über 
ragt, daß er unzweifelhaft an erste Stelle zu setzen wäre, 
so wurde die Preissumme in andern Abstufungen ver 
teilt. Es erhielten einen Preis von 2000 M. die Entwürfe 
der Herren Backes & Zache-Straßburg sowie der Herren 
Henri Brabant und Robert Dirr-Metz. Ein Preis von 1600M. 
wurde zugesprochen den Entwürfen der Herren K. Bonatz, 
Georg Martin und K. Wolf-Straßburg sowie den Herren 
G. Schalk, J. Keller und L. Trimper-Mülhausen i. E. 
Mit einem Betrag von 600 M. wurden angekauft die 
Entwürfe der Herren Steffen-Rufach, Schimpf-Straßburg 
und K. Bonatz, Georg Martin und K. Wolf-Straßburg. 
Israelitisches Krankenhaus Frankfurt a.M. Von 
77 eingelaufenen Entwürfen wurde, wie schon kurz ge 
meldet, dem Stuttgarter Architekten Franz Röckle der 
I. Preis von 4000 M. zuerkannt. Den II. Preis (3000 M.) 
erhielt Regierungsbaumeister Elkart-Hamburg (Mit 
arbeiter: Diplomingenieur K. Harrer), den III. Preis 
(2000 M.) Architekt Willi. Grieme-Berlin. Zum Ankauf 
wurden empfohlen die Entwürfe des Architekten 
H. Rummel-Frankfurt a. M., der Architekten H. und 
L. Plaßmann-Essen und Frankfurt a. M., der Architekten 
H. Stumpf-Darmstadt und K. Lennartz-Frankfurt a. M. 
Sämtliche Entwürfe sind im alten Di - . Senkenbergischen 
Museum, Bleichstraße 59, bis zum 19. Dezember d. J. 
ausgestellt. 
Kleine Mitteilungen 
AVürtt. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt: 
Gemälde von Walter Firle, C. Marr, L. Corinth, Hans 
v. Beider, P. W. Ehrhardt, Jos. Oppenheimer, J. Kerschen- 
steiner, H. Drück, A. Käppis; Aquarelle von W. J. Bert 
ling, Silhouetten von Otto E. Lau; Plastische Arbeiten 
von Karl Gabriel u. s. w. 
Ehrenurkunden für Handwerksgehilfen. Wie 
bekannt, verleiht die Handwerkskammer Stuttgart be 
sondere Ehrenurkunden an Handwerksgehilfen, die min 
destens 25 Jahre ununterbrochen im gleichen Betriebe 
tätig sind. Gesuche um Verleihung derartiger Diplome 
nimmt die Handwerkskammer sowohl von den Handwerker 
vereinigungen als auch von den Inhabern von Handwerks 
betrieben ihres Bezirks jederzeit entgegen. Da wir hören, 
daß eine solche Verleihung zu dem bevorstehenden Weih- 
nachtsfest in Aussicht genommen ist, machen wir 
darauf aufmerksam, daß es im Interesse des Auszuzeich 
nenden liegt, wenn die entsprechenden Vorschläge, denen 
die notwendigen Unterlagen beizugeben sind, möglichst 
bald bei der Handwerkskammer eingereicht werden. 
Führung des Meistertitels. Der Art. 8 der No 
velle der Gewerbeordnung vom 26. Juli 1897 wird infolge 
ungenauer Fassung teils in dem Sinne ausgelegt, daß 
der Meistertitel ohne weiteres nur solchen Handwerkern 
zusteht, die am 1. Oktober die Befugnis zur Anleitung 
von Lehrlingen bereits besessen haben, teils dahin gehend, 
daß diejenigen, welche an jenem Tage zwar selbständig, 
aber noch nicht 24 Jahre alt waren, und somit diese 
Anleitungshefugnis noch nicht besaßen, der Meistertitel 
von Erreichung dieses Alters ab gleichfalls zuzuerkennen 
sei. Der deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag 
hat nun den Reichstag ersucht, bei der Neukodifikatiou 
der Gewerbeordnung der erwähnten Bestimmung eine 
Fassung zu geben, die nur die erstere Fassung zuläßt. 
Von der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel hierzu 
aufgefordert, hat sich die Stuttgarter Handwerkskammer 
aber für die letztere Deutung entschieden, da es eine 
Härte bedeuten würde, wenn Handwerkern, denen seit 
her auf Grund jener Uebergangsbestimmung die Führung 
des Meistertitels zugestanden wurde, nachträglich diese 
Befugnis durch die gewünschte Interpretation wieder ab 
erkannt würde. 
Berlin. Der Schutzverein der Berliner Bau 
interessenten beschäftigte sich dieser Tage mit dem 
neuen Gesetz über die Sicherung der Bauforde 
rungen und faßte eine Resolution, die dringend davor 
warnt, den zweiten Teil des Gesetzes über die dingliche 
Sicherung der Bauforderungen in Kraft zu setzen. 
Deutsche Gartenstadtgesellschaft. Der Erfolg 
und glückliche Verlauf der Sozialen Studienreise 
nach England veranlaßt den Vorstand der Deutschen 
Gartenstadtgesellschaft (Berlin-Rehfelde), die Reise zu 
wiederholen. Statt einer Reise mit 200 Teilnehmern 
werden im folgenden Jahre zwei Reisen mit einer Höchst 
zahl von je 100 veranstaltet werden und im Juli (5. bis 17.) 
und August (16. bis 28.) stattfinden. Die Reisen werden 
durch englische Gartenstadtsiedlungen sowie durch die 
Städte York, Manchester, Liverpool, Birmingham und 
London führen und ein erschöpfendes Bild moderner 
sozialer Bestrebungen, sowie englischen Städtebaues und 
Wohnungswesens geben. Anfragen sind zu richten an 
die Geschäftsstelle, Rehfelde (Ostbahn). 
Personalien 
Baden. Verliehen: dem Inspektionsbeamten bei der General 
direktion der Staatseisenbahnen Bahnbauinspektor E. Grimm 
sowie dem Vorstand der Bahnbauinspektion Waldshut, Bahnbau 
inspektor J. Bi eh ler, der Titel Oberingenieur. Ernannt; die 
Vorstände der Eheinbauinspektionen, Wasserbauinspektoren Pr. Me y- 
thal er-Karlsruhe und Er. Si e b er t-Mannheim, zu Oberbau 
inspektoren. 
Hessen. Verliehen: der Charakter als Baurat dem städtischen 
Bauinspektor und Vorstand des städtischen Hochbauamts A. Gelius- 
Mainz, dem Vorstand der Kulturinspektion Darmstadt, Kultur 
inspektor Th. Wal lek - Darmstadt, dem städtischen Bauinspektor 
und Vorstand des städtischen Tiefbauamts E. Willen z - Mainz. 
Briefkasten 
Antwort. Nach genauesten Untersuchungen von Prof. Dr. 
W, Hoffmann, Stabsarzt in Berlin, ist ein Linoleumboden gegenüber 
dem Holzfußboden ein „guter“ Wärmeleiter, ist also weniger .fuß- 
warm“ als ein Holzfußboden. Es ergaben sich als Leitungs 
quotienten: bei Linoleum: bei 2,2 mm Stärke 4,94—5,63, bei 
3 mm Stärke 4,77—5,38, bei 4 mm Stärke 3,88—4,30, bei 7 mm 
Stärke 3,18—3,75, bei 10 mm Stärke 2,43—3,03 („Panzerlinoleum“ 
wird nur beim Schiffbau verwendet); bei Korklinoleum: bei 
7 mm Stärke 2,98; bei Holzfußböden: Kiefernholz in üblicher 
Stärke 1,54, bei Parkett in üblicher Stärke 1,45. Hieraus ergibt 
sich, daß der Holzfußboden ein bedeutend schlechterer Wärmeleiter 
ist als Linoleum, also auch bedeutend wärmer, ln bezug auf 
„Eußwärme“ ist also Holz entschieden vorzuziehen, auch ist ein 
Holzfußboden relativ billiger, da er eine wesentlich längere Dauer 
haftigkeit hat. B. J. 
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fausel. 
Architekt W. Klatte, beide in Stuttgart. Druck : DeutscheVerlags-Anstalt in Stuttgart.
	        
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