Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1909)

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BAÜZEITUNG 
Nr. 7 
Kennwort „Im schönsten Wiesengrunde“ 
Zum Ankauf empfohlen 
Architekt Fr. Hauser-Ludwigsburg 
von Hessen und Bayern in etwa zweijährigen Zwischen 
räumen abgehaltenen archäologischen Kurse sich bewährt 
haben, daß ihre Ausdehnung auf Realanstalten erstrebens 
wert erscheint und daß die Auswahl der Teilnehmer so 
getroffen werden möge, daß der archäologischen Forschung 
hierbei neue Kräfte zugeführt werden. Die zweite von 
der Kommission verfaßte Denkschrift behandelt die Not 
wendigkeit des weiteren Ausbaues der Stellung des 
Denkmalpflegers für Altertümer u. s. w. Es wird 
darin ausgeführt, daß die praktische Organisation auf 
diesem Gebiet noch mangelhaft sei, während die gesetz 
lichen Vorschriften ausreichten. Zweierlei sei zu bean 
standen: 1. Zahlreiche archäologische Objekte seien zer 
stört oder beschädigt worden; 2. nur die wenigsten Funde 
würden gemeldet. Es wird des näheren ausgeführt, auf 
welche Ursachen diese Sachlage zurückzuführen sei, ins 
besondere wird betont, daß der Ausbau der Denkmal 
pflege auf fraglichem Gebiet durch die nur nebenamtliche 
Tätigkeit des Denkmalpflegers gehindert sei. Es dürfte 
daher wohl erhofft werden, daß den aufgetretenen Er 
fordernissen in weitestgehendem Maße Berücksichtigung 
zuteil werde. Der Vorsitzende dankte dem Vorredner 
für seine Darlegungen und bemerkte, daß durch die be 
absichtigte Neuregelung annähernd das erreicht werde, 
was die Kommission für notwendig halte. Auf Anregung 
von Prof. Dr. Anthes soll die Kommission auch weiterhin 
bestehen bleiben, um den Denkmalpfleger in seiner Tätig 
keit zu unterstützen. Im Anschluß hieran teilte Museums 
direktor Prof. Dr. Schumacher mit, daß das Römisch- 
Germanische Zentralmuseum in Mainz neuerdings Volon 
täre angenommen habe, die in erster Linie für den 
Museumsdienst und für Anschauungszwecke der Schule 
ausgebildet würden, die aber auch für den archäologischen 
Landesdienst nutzbar gemacht werden könnten. Eine 
Reihe von Staaten habe von dieser Einrichtung schon 
Gebrauch gemacht und junge Leute nach Mainz ent 
sendet. Je nachdem erfolge eine mehr allgemeine Aus 
bildung mit Führungen, Belehrungen oder auch praktische 
Ausbildung durch Teilnahme an Grabungen u. s. w. Die 
Dauer des Kurses dauere im Einzelfall je nach dem Zweck 
2—6 Monate. 
Ueber Punkt 3 der Tagesordnung, Beeinflussung 
der Presse für die Aufgaben der Denkmalpflege, be 
richtet Prof. Neeb. Von der Tatsache ausgehend, daß 
die Presse des Landes vielfach über die Bestrebungen 
und das Wirken der Denkmalpflege nicht genügend 
orientiert sei, betonte der Redner, daß hier noch viel 
Aufklärungsarbeit zu leisten sei. Das Anerkennende, 
das in der Fachpresse hier und da veröffentlicht würde, 
dringe nicht in alle Kreise ein. Es gelte die Tagespresse 
zu benutzen und durch'sie das Publikum über die Tätig 
keit der Denkmalpflege und ihrer Organe, insbesondere 
auch über die Tätigkeit des Denkmalrats und seiner Aus 
schüsse, zu unterrichten. Die sehr eingehende Besprechung 
brachte noch Anregungen mancher Art und hatte zum 
Ergebnis, daß in Zukunft durch geeignetes Vorgehen für 
Besserung Sorge getragen werden soll. 
Prof. Dr. Kautzsch sprach über die Erhaltung alter 
Wandmalereien (Punkt 5), insbesondere über einige 
Fragen, die bei Herstellung und Aufdeckung alter Male-
	        

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