Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1913)

STUTTGART 
DTOK3 
t. 
19. April 1913 
FÜR WÜRTTEMBERG 
BRDEN-HESSEN-CL 
SHSS- LOTHRINGEN- 
Inhalt; Tierpark Hellabrunn bei München. — Strafbare Fahrlässigkeit beim Haldenab 
bau. — Vereinsmitteilungen. — Wettbewerbe. — Kleine Mitteilungen. — Personalien. — 
Sprechsaal. 
Alle Rechte Vorbehalten. 
Tierpark Hellabrunn bei München 
Lange hat die Kunststadt München eines Zoologischen 
Gartens als eines wichtigen Anregungs- und Bildungs 
mittels entbehren müssen. Es bedurfte der unverdros 
senen Tätigkeit weniger, vor allem des zähe an der Idee 
festhaltenden Oberstleutnants a. D. Manz, um endlich mit 
Hilfe des Vereins Zoologischer Garten die Mittel zur 
Ausführung der Anlage zu gewinnen, von der jetzt 
Käfig als sicherster Gewahrsam blieb ein Bestandteil der 
älteren Anlagen und da, wo man für die Gefangenen 
eigene Häuser aufrichtete, glaubte man schon etwas be 
sonderes zu tun, wenn man diese Gelasse im Stile des 
Ursprungslandes der Insassen dekorierte. So wurden 
denn maurische Kioske für Strauße, indische Tempel für 
Elefanten, alte Ritterburgen für Eulen und Geier und 
Tierpark Hellabrunn. Haupteingang 
Architekt Emanuel von Seidl-München 
wenigstens ein Teil fertiggestellt ist. Aber eben dieser 
Teil verrät schon soviel künstlerische und originelle Eigen 
art, daß man sich mit dem längeren Zuwarten gerne ab- 
finden wird, denn die neueren Erfahrungen in der Tier 
haltung, Akklimatisation sind eben dem Münchner Garten 
in hervorragender Weise zu nutze gekommen. 
Es ist fast selbstverständlich, daß die älteren Zoolo 
gischen Gärten, die um die Mitte des vorigen Jahrhun 
derts in verschiedenen deutschen Städten, so in Berlin, 
Frankfurt a. M. und Köln entstanden, sich von dem Vor 
bild der Menagerie nicht ganz freimachen konnten. Der 
dergl. mehr schöne Dinge aufgeführt. Mit dieser alten 
Tradition gründlich gebrochen zu haben, war ein Haupt 
verdienst Hagenbecks, der seine große Anlage in Stell 
ingen nach neuen Gesichtspunkten einrichtete und vor 
allem bestrebt war, die Tiere ohne störende Schranken 
und Eisengitter den Beschauern zu zeigen. Diese Vor 
bilder waren nicht ohne Einfluß auf den Münchner Garten, 
in dem man aber neue Lösungen suchte und auch fand. 
Freilich ist heute noch nicht alles so, wie es geplant ist; 
daran ist aber nur der Mangel an Geldmitteln schuld, der 
zu einem langsamen Ausbau zwingt. So ist beispiels
	        
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