DTOM
FÜR WÜRTTEMBERG
BADEN HESSEN-Cb
SRSS- LOTHRINGEN-
3. Mai 1913
Inhalt: Wettbewerb Schulhaus Plochingen. — Zur neuen Bauordnung. — Vereinsmit
teilungen. — Nachtrag zu dem Aufsatz betr. Dachkonstruktion für das Sieglehaus in
Stuttgart. — Wettbewerbe. — Kleine Mitteilungen. — Personalien. — Bücher. — Sprechsaal.
Alle Rechte Vorbehalten.
Wettbewerb Schulhaus Plochingen
Die Gemeinde Plochingen hat im Oktober 1912 ein
Preisausschreiben zur Erlangung von Plänen für ein Schul
gebäude unter den im Oberamt Eßlingen ansäßigen, so
wie unter den von Plochingen gebürtigen Architekten
erlassen. Das Schulgebäude hat 8 Schulsäle für die
Volksschule und erforderliche Räume für die Gewerbe
schule, diese mit besonderem Zugang, zu enthalten.
Als Bauplatz waren zwei Plätze in der Wahl, der
eine neben dem alten Schulhaus in der Schulstraße, der
andere auf den Burgäckern. Das Preisausschreiben zerfiel
denn auch in zwei Teile und sollte gleichzeitig die Ent-
Nr. 28 „Harmonisch“, Verfasser Architekt Fritz Fischle-
Wäldenbronn. Geber die einzelnen Entwürfe sprachen
sich die Preisrichter wie folgt aus:
Nr. 25 „Rhytmus“. Der vorliegende Entwurf hat die
gewünschten Räumlichkeiten bei klarer und übersichtlicher
Grundrißlösung in knappster Form untergebracht. Aborte
und Turnhalle einerseits und spätere Erweiterung an
dererseits würden sich' zwanglos an den Hauptkörper
des Schulgebäudes anschließen. Die Lage der Baugruppe
ist gut gewählt, und dürfte das Ganze ein reizvolles
Bild in der Landschaft zeigen. Der Entwurf hat den
Platz auf den Eurgäckern
Scheidung bringen, welcher Platz am besten gewählt
wird.
Das Preisgericht, bestehend aus Oberbaurat Eisenlohr-
Stuttgart, Baurat Blümer-Eßlingen, Baurat Knoblauch-
Stuttgart, Schultheiß Eitel-Plochingen, Gemeinderat Bauer-
Plochingen, erkannte von den 34 Entwürfen, die für den
Platz auf den Burgäckern eingelaufen waren, folgen
den in heutiger Nummer veröffentlichten Arbeiten die aus
gesetzten drei Preise zu: Den I. Preis dem Entwurf
Nr. 25 „Rythmus“, Verfasser Architekt Fritz Fischle-
Wäldenbronn; den II. Preis dem Entwurf Nr. 21 „Burg
äcker“, Verfasser Architekt Albert Gänzle früher in Firma
Hornung & Gänzle-Eßlingen; den III. Preis dem Entwurf
Charakter einer Schulanlage in ländlicher Umgebung gut
getroffen, wie überhaupt die ganze Arbeit eine geschickte
künstlerische Hand verrät. Einen weiteren Vorzug dieses
Entwurfs dürften die mäßigen Kosten seiner Ausführung
bilden, wenn auch die betr. Kostenberechnung in ein
zelnen Teilen als zu niedrig erscheint.
Nr. 21 „Burgäcker“. Die Lage des Schulhauses ist
gut gewählt. Nicht ganz einwandfrei erscheint diejenige
der Turnhalle, welche an gedachter Stelle den freien Blick
auf das Schulhaus behindern dürfte, ein Fehler, welcher
jedoch leicht zu verbessern wäre. Die Grundrisse zeigen
eine klare und knappe Zusammenfassung der geforderten
Räumlichkeiten, wobei jedoch die für Korridor- und