Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1913)

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BAUZEITUNG 
Nr. 34 
raum fehlt. Im Sitzungssaal müßte der Pfeiler durch ein 
Fenster geöffnet werden. Die Einteilung ist zweckmäßig, 
besonders erscheint die Lage der Zimmer gegen den Gar 
ten als besonders gelungen. Die architektonische Erschei 
nung des Hauses ist durchaus befriedigend, umsomehr 
als der Charakter eines Bankgebäudes für eine kleine Stadt 
gut getroffen ist. Mit Rücksicht auf die künstlerischen 
Qualitäten des Entwurfes wird derselbe zur Auszeichnung 
in Vorschlag gebracht. 
Wegordnung 
Die württembergische Staatsverwaltung unterhält nach 
dem neuesten Verwaltungsbericht zirka 2750 km Straßen 
anspruchen. In Wirklichkeit sind aber im Bezirk Stutt 
gart nur 33,63 km Staatsstraßen vorhanden. Die Bedeu 
tung und die Verteilung der Straßen richtet sich nach 
den Verkehrszentren. In den einzelnen Oberamtsbezirken 
bilden hauptsächlich die Oberamtsstädte, größere Industrie 
gemeinden und Bahnstationen die Verkehrszentren. 
Größere Frachten werden heutzutage nur noch auf ver 
hältnismäßig kürzeren Wegstrecken befördert. Sobald 
größere Entfernungen für Frachten in Frage kommen wird 
die Eisenbahn benützt. Durchgehende Landesstraßen sind 
heute hauptsächlich für den Autoverkehr nötig. 
Wenn jedoch im ganzen Lande die wichtigeren Be 
zirksstraßen in einen Zustand gebracht werden, welcher 
demjenigen der heutigen Staatsstraßen möglichst nahe 
des Landes. Der Aufwand hiefür beträgt einschließlich 
Verwaltung zirka 3 Millionen. Es kommt somit auf 1 km 
ein Aufwand von rund 1100 M. Die Verteilung der 
Staatsstraßen auf das Land ist eine sehr verschieden 
artige und hat ihre Begründung mehr in der Geschichte 
der Straßenentwicklung als in rechtlichen oder praktischen 
Gründen. Nach der Statistik kommen auf 100 qkm im 
Landesmittel 16,2 km Staatsstraßen, auf 10000 Einwohner 
13 km. Für eine bessere gerechtere Verteilung der Staats 
straßen auf das Land kann aber weder die Fläche noch 
die Einwohnerzahl einen richtigen Maßstab bilden. Wenn 
das Landesmittel z. B. zu Grunde gelegt würde, so hätte 
Stuttgart nach dem Flächengehalt nur 9,39 km Staats 
straßen, nach der Einwohnerzahl aber 273,6 km zu be 
kommt, dann wird der Begriff Staatsstraße mehr und 
mehr verschwinden. Der ideale Zustand ist, daß das 
anze Land durch ein engmaschiges Netz von guten 
traßen überzogen wird. 
Es kann „schätzungsweise“ angenommen werden, daß 
auf 100 qkm in Württemberg zirka 70 km Gemeinde-, 
Bezirks- und Staatsstraßen entfallen. Bei einem Gesamt 
flächeninhalt des Landes von 19512 qkm erhält man hier 
nach eine gesamte Straßenlänge von zirka 13650 km. 
Nach Abzug der seitherigen Staatsstraßen mit einer Länge 
von 2750 km, bleiben für Gemeinde- und Bezirksstraßen 
zirka 10900 km. Von diesen 10900 km können zirka 
5450 km als Gemeindestraßen und zirka 5450 km als 
Bezirksstraßen in Zukunft in Frage kommen. 
Verfasser: 
Architekten 
WilhelmWalz 
und 
Ludwig Rest- 
Stuttgart 
3. Preis 
Kennwort: 
„Schmuck 
hof“
	        
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