STUTTGART
ATOM
FÜR WÜRTTEMBERG
BADEN HESSEN-Gl*
SHSS- LOTHRINGEN*
Inhalt: Neue Friedhofkunst. — X. Verbandstag des Deutsch-Oesterreich-Ungarisch-
Schweizerischen Verbands für Binnenschiffahrt. — Die Haftung des Abbruchunterneh
mers für Unfälle beim Hausabbruch. — Gasexplosion infolge fehlerhaft ausgef. Bau
arbeiten. — Tarifvertr. — Vereinsmitteil. — Wettbew.— Personalien. — Bücher. — Sprechs.
Alle Rechte Vorbehalten.
Neue Friedhofkunst
Wir bringen heute eine weitere Reihe Bilder von der
Grabmalausstellung auf dem Waldfriedhof in Kaisers
lautern. Im Anschluß daran dürfte es, nachdem die Idee
und die Entwicklung des Waldfriedhofs in letzter Nummer
besprochen wurde, naheliegend sein, nun auch über Fried
hofkunst im Allgemeinen etwas zu sagen.
Ganz anders als beim Waldfriedhof liegt die Lösung
des künstlerischen Prinzips bei unsern städtischen Fried
höfen, da für die Gestaltung beider entgegengesetzte Ge
sichtspunkte maßgebend sind. Ist beim Waldfriedhof die
Natur schon vorhanden und besteht die Hauptaufgabe des
Künstlers darin, seine Monumente in dieselbe einzupassen,
jedenfalls unter möglichster Schonung des Waldcharakters,
so ist beim städtischen Friedhof die Lösung ungleich
schwieriger. Dieser ist vor allem ein Massenfriedhof und
es wird also hauptsächlich darauf ankommen, bei der An
einanderreihung einer Anzahl Denkmäler einen ruhigen
und harmonischen Gesamteindruck hervorzurufen. Um
dies zu ermöglichen ist es vor allem notwendig, eine groß
zügige Gesamtanlage zu schaffen und daß sich die einzel
nen Belegquartiere streng architektonischen einheitlichen
Gedanken unterordnen. Verlangen wir doch bei jedem
Bauwerk, sei es noch so verzweigt in seiner Anlage, in
künstlerischer Beziehung in erster Linie Einheitlichkeit in
der Gesamthaltung. Warum sollten wir die auf unseren
Friedhöfen missen? Auch auf unsern alten Friedhöfen
herrschen bestimmte architektonische Prinzipien, wodurch
eine gute Anordnung der Denkmäler geschaffen wurde.
Zunächst dürfte es sich im Allgemeinen wohl darum
handeln, welcher Denkmalform — stehend oder liegend —
der Vorzug eingeräumt werden müßte. Diese Frage er
scheint zwar nach dem Vorgesagten nebensächlicher Natur
Wichtiger ist die Erkenntnis, daß beide Denkmalarten so
wie sie heute in buntem Durcheinander auf unsern Fried
höfen aufgestellt sind, keinen künstlerischen Eindruck her
vorbringen können. Es liegt also nahe, bei der Aufteilung
des Geländes einzelne Belegquartiere als für sich abge
schlossene Teile zu behandeln und nach einzelnen Grab
malformen streng zu scheiden bezw. für jedes Quartier
eine grundlegende Form zu bestimmen. Weiter wün
schenswert wäre es in den einzelnen Quartieren die Denk
mäler unter sich in gute Verhältnisse zu bringen.
Als allgemeine Form könnte vielleicht wieder die lie
gende Platte eingeführt werden. Dadurch wäre vor allem
Grabmal-
Ausstellung
Waldfriedhof
Kaisers
lautern
Holzkreuz
gruppe
Entwurf:
Architekt
K. M. Raysz-
Kaisers-
lautern