BTOM
FÜR WÜRTTEMBERG
BRDENHESSEN-EL
SHSS- LOTHRINGEN*
13.Septemberl913
Inhalt: Architektonische Gestaltung des Schillerstraßendurchbruchs in Stuttgart. — Tarif
verträge. — Zur Vorbildungsfrage. — Vereinsmitt. — Wettbew. — Kleine Mitteil. —
Personalien. — Bautechn. Neuheit. — Wann sind die Voraussetzungen zur Untersagung
des Gewerbebetriebes als Bauuntern. u. Bauleiter gegeben. — Bücher. — Sprechsaal.
Alle Rechte Vorbehalten.
Architektonische Gestaltung des Schillerstraßendurchbruchs in Stuttgart
Durch die Schaffung des neuen Verkehrszentrums um
Bahnhof, Hoftheater usw. haben sich für den oberen Teil
des Königl. Schloßgartens bedeutende Aenderungen als
absolut notwendig erwiesen. Vor allen Dingen hat sich
infolge der Steigerung des Verkehrs in diesem Stadtteil
das dringende Bedürfnis nach einer direkten Verbindung
des zukünftigen Bahnhofvorplatzes mit den Königl. Hof
theatern und der Neckarstraße herausgebildet, welchem
durch die Ausführung des Durchbruchs der Schillerstraße
durch die Königl. Anlagen Rechnung getragen wurde.
Man war sich dabei wohl bewußt, daß dadurch eine
grundsätzliche Veränderung an den Anlagen hervorgerufen
wird bezw. daß durch diese Straße zwei vollständig für
sich abgeschlossene Teile entstehen.
Die Königl. Krongutsverwaltung sah sich daher genö
tigt, den verbleibenden Teil des Königl. Schloßgartens
gegen die Schillerstraße hin mit einem würdigen Abschluß
zu versehen, mit dessen Ausführung die Kgl. Bau- und
Gartendirektion beauftragt wurde. Ausarbeitung des
Entwurfs und Oberleitung des Bauwesens lag in den Hän
den des Vorstandes der Kgl. Bau- und Oartendirektion,
Hofbaudirektor v. Berner, sowie Hofbauinspektor Wörner,
örtliche Bauleitung besorgte Bauwerkmeister Nägele.
Die Lösung des Abschlusses zeigt eine geschickte
Gruppierung von Portierhäuschen, Zufahrtstore für Fuß
gänger und Wagenverkehr.
Das Interessante an der Lösung liegt darin, daß die
Axe der Hauptallee der Kgl. Anlagen unter einem schiefen
Oberleitung und Entwurf:
Kgl. Bau- und Gartendirektion Stuttgart