Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1913)

1. November 1913 
BAUZEITUNG 
331 
Steinzeugwaaren 
Die Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanali 
sation und Chemische Industrie Friedrichsfeld in 
Baden hat ihre Erzeugnisse in Halle III (Baustoffe) Platz 
Nr. 540 der Internationalen Baufach-Ausstellung in Leipzig 
in einem vornehmen Aufbau zur Ausstellung gebracht. 
Die Fabrikate zeichnen sich aus durch ihren schiefer- 
blauen, dichten, von Säuren, Alkalien, Termalwässern und 
sonstigen schädlichen Flüssigkeiten unangreifbaren Scher 
ben und durch die durchaus gleichmässige, schöne, braune 
Salzglasur. Der Beschauer gewinnt von dem Ausstel 
lungsobjekt einen ganz vortrefflichen Gesamteindruck. Die 
Umfassung des Platzes ist hergestellt durch Verwendung 
von 250 mm weiten Steinzeugröhren, die etagenförmig 
angeordnet sind. Innerhalb dieser Umrahmung bieten zu- 
nungen für Dampfschornsteine, Dunstrohrbekrönungen, 
Steinzeugschlußsleinen, ferner einem elliptischen und einem 
eiförmigen Steinzeugrohr, einem Rohreinlaufstück „System 
Röhr“ und Knauffschen Platten. Auf einem Tischchen 
ist ein Kühnscher Polydeflektor montiert und durch elek 
trischen Propellerantrieb wird bei den verschiedenen Wind 
richtungen die saugende Wirkung dieses Schornsteinauf 
satzes aus Steinzeug gezeigt. Das Mittelfeld der Rück 
wand ist ausgefüllt durch eine mit einer Steinzeugplatten- 
Umrahmung versehene Fabrikansicht. Darunter befindet 
sich ein Tisch mit Miniaturstücken 1:5 der verschiedenen 
Sinkkastensysteme, ferner das Modell eines gemauerten 
Straßenkanals mit Sohlsteineinlage und eines Betonkanals 
mit Sohlschalen und Knauffschen Platten sowie ein Pum- 
nächst im Vordergründe drei aufeinandergelegte Stein 
zeugröhren mit dem kolossalen Durchmesser von 1300 mm, 
in die wiederum drei kleinere Steinzeugröhren von 600 mm 
eingelegt sind, eine Sehenswürdigkeit. Daran anschließend 
gruppieren sich die verschiedenartigen Erzeugnisse der 
Firma: ein Hoffmannsches Rohrverbindungsstück, Straßen 
sinkkasten verschiedener Systeme wie: Geiger, Voß, 
Dietl, Geiger-Mohr, Dr.-lng. Heyd, Steinbach, Panse und 
Leipziger Modell. Verschiedene dieser Sinkkasten sind 
mit Durchschnitt durch den Syphon versehen, sodaß die 
ausgemeißelte Bruchfläche (die teils in ihrem gemeißelten 
Zustand belassen, teils auch noch geschliffen wurde) die 
innere Konstruktion zeigt. Der Sinkkasten System Dr.- 
lng. Heyd ist mit eisernen Einlaufkasten mit Klappe ver 
sehen, die integrierende Teile zum Sinkkasten bilden. 
Die beiden hinteren Ecken des Ausstellungsplatzes wer 
den ausgefüllt durch Einsinkkasten „Esku", durch eine 
Reihe von im Radius zusammengesetzten freien Bekrö- 
penkolben aus geschliffenem Steinzeug für die chemische 
Industrie. Das im Vordergründe angebrachte Firmenschild 
wird getragen von zwei aus Steinzeugsäulen hergestellten 
Ständern, die von Schalen aus Hoffmannscher Steinzeug 
masse für die chemische Industrie bekrönt sind. 
Der imposante Aufbau der Ausstellung entspricht 
ganz der Bedeutung des Werkes, dessen Fabrikate einen 
Weltruf genießen und das in der Erzeugung von Kana- 
lisations-Steinzeugwaaren — als Begründer dieser Indu 
strie — bahnbrechend vorangegangen ist. 
Steinzeug-Kanalisationsröhren wurden erstmals 1893/94 
von Friedrichsfeld auf den Markt gebracht und das Fa 
brikat ist auch heute noch unübertroffen. Das Material 
hat sich, wie aus den in dem Hauptkatalog abgedruckten 
Zeugnissen — u. A. von 186 Städten, Gemeinden, che 
mischen Fabriken etc. — hervorgeht, in 20jähriger Praxis 
vorzüglich bewährt und bietet absolute Garantie für un 
begrenzte Dauerhaftigkeit.
	        
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