8. November 1913
BAUZEITUNG
Die Ausstellung in Leipzig
Wenn sich die Ausstellung als ein glänzendes Zeug
nis für die Erfindungskraft des menschlichen Geistes, der
Intelligenz der Konstrukteure und der Leistungsfähigkeit
des Handwerks präsentiert, so ist das nicht zuletzt einem
Industriezweig zu verdanken, dessen Leistungen gebührend
zu würdigen unsere Pflicht ist, denn er gibt dem Künstler
und Handwerker die Hilfsmittel in die Hand, damit sie
ihren Ideen praktische Formen verleihen können.
Es ist die We rkzeug-In dustri e, die mit einem
Heer von Arbeitern rastlos tätig ist, das Bedürfnis nach
modernen Werkzeugen zu befriedigen, stets bereit das
Vorhandene zu verbessern und die Arbeits-Leistung des
einzelnen Werkzeugs zu steigern.
der Schreiner, der Bildhauer, der Schlosser kurz jeder
Bauhandwerker, aber auch der Bijouterie-Arbeiter, der
Uhrmacher, der Feinmechaniker usw. was er braucht in
der vollendetsten Ausführung zur Schau gestellt.
Eine nicht geringe Aufmerksamkeit scheint die Firma
Friedr. Dick den Bedürfnissen der elektrischen Automobil-
Industrie zu schenken, denn die ausgestellte Sammlung
läßt den Sachverständigen auf den ersten Blick erkennen,
daß hier ein eminentes Verständnis schöpferisch tätig war,
wenn man bedenkt wie hochgespannt die Ansprüche sind,
die von jedem Zweig der genannten Industrieen an das
Werkzeug gestellt werden.
Die beste Illustration hiefür bietet die Werkzeug-Kol
lektion von der Firma Friedr. Dick in Eßlingen a. N.
Württ. ausgestellt, welches Werk mit seinen über 700
Arbeitern täglich über 18000 Feilen und Raspeln
produziert.
Feilen und Raspeln in allen erdenklichen Größen für
jeden denkbaren Zweck vom feinsten dem Auge kaum
sichtbaren sammetartigen Hieb bis zum gröbsten Raspel
zahn sind hier vereinigt und hier findet der Zimmermann,
Der Bau und die Pflege unserer modernsten Verkehrs
mittel, der Automobil- und Luftfahrzeuge sind auf hoc h-
qualitätigeWerkzeuge angewiesen, für die die Firma
Friedr. Dick über 80 darunter die höchsten Auszeichnungen
besitzt und in Allem gegen 700 Arbeiter und Angestellte
beschäftigt.
Die Halle der wissenschaftlichen Abteilung