STUTTGART
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FÜR WÜRTTEMBERG
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Inhalt: Viktoriaschule zu Magdeburg. — Internationale Baufach-Ausstellung Leipzig
1913. — Rastatt — Hafenplatz? — Vereinsmitteilungen. — Wettbewerbe. — Kleine
Mitteilungen. — Personalien. — Sprechsaal.
Alle Rechte Vorbehalten.
Viktoria-Schule zu Magdeburg
von Architekt Emil Bercher
Der im Mai 1912 ausgeschriebene Wettbewerb für
eine höhere Mädchenschule für Magdeburg wurde mit
145 Arbeiten beschickt und das Projekt „Pestalozzi" von
Emil Bercher ist dabei mit einem 2. Preis ausgezeichnet
worden. In einem darauffolgenden engeren Wettbewerb
wurde dann das Projekt „Pestalozzi“ von der Stadtver
ordnetenversammlung endgültig zur Ausführung bestimmt
und dem Architekten Emil Bercher in Stuttgart die Bau
bearbeitung übertragen. Unsere heutige Veröffentlichung
stellt die Pläne für die Ausführung dar.
Nach den Wettbewerbsunterlagen waren für den Neu
bau nach folgendem Raumprogramm vorzusehen:
20 Klassenzimmer (8,50 zu 6,50 m), ein physikalisches
Auditorium, 65—70 qm groß, ein größerer oder zwei
kleinere Räume zur Vorbereitung und Aufbewahrung der
Lehrmittel für Physik, ein naturgeschichtlich-chemisches
Auditorium, 65—70 qm groß, ein größerer oder zwei
kleinere Räume zur Vorbereitung und Aufbewahrung der
Lehrmittel für Chemie, ein Zimmer für die übrigen Lehr
mittel (von Klassengröße), zwei Bibliothekzimmer, je von
Klassengröße, zwei Zimmer für Nadelarbeit, je von Klas
sengröße, eine Gesangsklasse, 60 qm groß, ein Zeichen
saal, möglichst mit Belichtung von Norden, 65—70 qm
groß, eine Aula für 600 Schülerinnen, ein Lehrer-, zugleich
ausreichend geräumiges Konferenzzimmer für 25 Lehrer,
ein Lehrerinnenzimmer für 15 Personen, ein Amtszimmer
für den Direktor, ein Warte-, zugleich Lehrer-Sprech
zimmer für die Eltern, eine Turnhalle von etwa 300 qm
Flächeninhalt mit einem Geräteraum von 40 qm und einen
Ankleideraum mit Waschvorrichtung, Raum für Fahrräder
mit bequemem Zugang, ein Raum für erkrankte Schüler
innen, Aborte und Waschgelegenheiten, Korridore, die
zum Aufhängen der Garderobestücke der Schülerinnen
geeignet sind, Kellerräume für Zentralheizung, Kohlen usw.
Im Kastellanswohnhause soll jeder Kastellan erhalten:
einen Eingangsflur, ein Wohnzimmer, zwei Kammern, eine
Küche mit Speisekammer, einen Abort, eine Mädchen
kammer, Keller- und Bodenraum, außerdem ist eine ge
meinschaftliche Waschküche mit besonderem Roll- und
Plättraum (für die Schulwäsche) vorzusehen.
Viktoriaschule zu Magdeburg
Architekt: Emil Bercher-Stuttgart
Schaubild