Entwurf für eine ländliche Bezirkssparkasse
Von Architekt Friedrich I m b e r y - Stuttgart
Der Entwurf für ein Sparkassengebäude, wie dasselbe
für ein Landstädtchen projektiert wurde, dürfte unsern
Lesern nicht unwillkommen sein. Das Gebäude wurde
auf dem zur Verfügung gestellten Platze so angeordnet,
daß sich dasselbe dem bestehenden alten Plätzchen und
dem alten Straßenbild harmonisch angliedert. Vor dem
Vorstandszimmer, dasselbe kann auch in zwei Räume
geteilt werden. Neben dem Tresor liegen zwei Aborte
mit Toiletten. Die Geschäftsräume sind gegen das Trep
penhaus für sich abgeschlossen. Die Beamten nehmen
ihren Weg durch den Eingang, der zu den Wohnungen
führt. Im ersten Stockwerk befindet sich die Wohnung
neuen Gebäude wurde eine Baumgruppe vorgesehen,
welche die Platzwirkung noch erhöht. Die der äußeren
Gestaltung angepaßten einfachen Formen lassen das charak
teristische eines Sparkassengebäudes hervortreten. Für
den Entwurf des Grundrisses war als Gesichtspunkt maß
gebend zweckmäßige Raumverteilung, damit der Geschäfts
verkehr im Innern keine Störungen erhält. Durch den
überbauten Laubengang gelangt man in den Verkehrs
und Kassenraum. Der Tresor ist durch einen Vorraum
mit der Kasse direkt verbunden. Von dem Verkehrsraum
kann man direkt in das Vorstands- und Sprechzimmer
gelangen. Ein größeres Geschäftszimmer liegt neben dem
des Vorstandes, bestehend aus 5 Zimmern, Bad, Küche,
Speisekammer, Abort und Veranda. Die Wohnung des
Kassendieners ist im Dachstock untergebracht, wo auch
noch eine zur Vorstandswohnung gehörige Kammer an
geordnet ist. Für das Gebäude wurde Zentralheizung
vorgesehen. Der Bau ist als Putzbau gedacht mit Ver
wendung von Hausteinen an den Strebepfeilern und der
Gurte im ersten Stock. Die Dachdeckung besteht aus
Biberschwänzen. Die Dachreiter aus verkupfertem Zinn
blech. Die Baukosten betragen einschließlich Einfriedi
gung etwa 32000 M.