Inhalt: Wohnsiedlung in Obereßlingen. — Zur Entlassung bautechnischer Beamten in
Baden. — Lagerung von Baumaterialien auf offener Straße. — Vereinsmitteilungen. —
Wettbewerbe. — Kleine Mitteilungen. — Personalien. — Bücher.
Wohnsiedlung in Obereßlingen
Entwurf von Architekt J. G ö't t e 1 - Stuttgart
In Obereßlingen, das nunmehr nach Eßlingen einge
meindet ist, hat sich im vergangenen Jahre auf Anregung
von Schultheiß Deuschle eine gemeinnützige Baugenossen
schaft gebildet. Bedürfnis und Verständnis hiefür waren
vorhanden. Die Genossenschaft verfügt bereits über eine
stattliche Mitgliederzahl, das für die Siedlung in Aussicht
genommene Gelände ist zum Teil erworben, zum andern
Teil hat man es sich gesichert und im Frühjahr soll mit
dem Bau einer Anzahl Häuser der Anfang gemacht werden.
Die Verhältnisse liegen allerdings in Obereßlingen für
eine Siedlung besonders günstig, vor allem schon des
halb, weil es kaum 10 Minuten von dem industriereichen
Eßlingen entfernt und mit dieser durch eine Straßenbahn
verbunden ist. Das für die Siedlung erworbene Gelände
ist erhöht gelegen und bietet eine schöne Aussicht ins
Neckartal. Die Bodenverhältnisse sind günstig, sodaß
für die Bebauung Schwierigkeiten nennenswerter Art nicht
zu befürchten sind.
lieber solche Siedlungen gemeinnütziger Baugenossen
schaften haben sich die Ansichten im allgemeinen so weit
geklärt, daß man sie für eine Notwendigkeit hält. Ein
anderes Mittel, dem kleinen Mann, der ins Bureau und
in die Fabrik geht, zu einem wenn auch kleinen Besitz
zu verhelfen, haben wir nicht, ln Deutschland, so hörte
man schon öfters sagen, hat man die Bedeutung der
eignen Wohnstätten für die Industriebevölkerung zu spät
eingesehen, sonst hätten sich die Verhältnisse in mancher
Hinsicht milder entwickelt. Bei dem ungeheuren Auf
schwung jedoch, den Deutschland in den letzten 40 Jahren
errungen hat und der in der Weltgeschichte wohl einzig
dasteht, war es bei den sich drängenden, überstürzenden
so ganz neuen wirtschaftlichen Fragen und Aufgaben für
die Mehrzahl schwer, ihre Gedanken auch noch auf solche
interne Probleme zu konzentrieren. Gewiß, einzelne haben
dies fertig gebracht und vorbildlich auf diesem Gebiet
gewirkt. Heute, wo das in so kurzer Zeit vom Agrar-
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