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BAUZEITUNG
Nr. 13
brücke wird im Juni, der Neubau 1915 fertiggestellt sein.
— Damit wird in Frankfurt nach Vollendung des Ost
hafens und Eröffnung der Universität die drittgrößte Auf
gabe gelöst sein, welche der jüngst in den Ruhestand ge
tretene geniale Oberbürgermeister Adickes im Grundge
danken geplant hat.
Personalien
Württemberg. Versetzt: der Vorstand der Bau-und Garten
direktion und des Hofbauamts Hofbaudirektor v. Berner seinem
Ansuchen entsprechend unter Verleihung des Titels „Präsident“
in den bleibenden Ruhestand. Er n a n n t: der Regierungsbaumeister
(it. Hofbauinspeklor Wörner unter Verleihung des Titels „Hof
baurat“ zum Vorstand des Hofbauamls, die Regierungsbaumcister
Künlen und Wünsch zu Abteilungsingenieuren bei der General-
direküon der Staatscisenbahnen. Uebertragen; dem Oberbahr. -
meister Dannecker in Eßlingen eine techn. Oberbahnsekretär
stelle bei dei Generaldirektion der Staatseisenbahnen auf Ansuchen.
Befördert: der tit. Eisenbahnbauinspektor Haas bei der Ge-
ncraldirektion der Staatseisenbahnen zum Eisenbahnbauinspektor
des inneren Dienstes bei dieser Behörde, der techn. Eisenbahn
sekretär Fischer (Friedrich) bei der Oeneraldirektion der Staats
eisenbahnen zum Obergeometer bei der Eisenbahnbausektion
Stuttgart. Staatsprüfung im Hochbaufach: Bei der in
den Monaten Dezember 1913 bis Februar 1914 gehaltenen
Staatsprüfung sind für befähigt erklärt worden und haben die
Bezeichnung „Regierungsbaumcister“ erhalten: O. Bernhardt-
Freudenstadt, Rieh. Bostel - Göppingen, Wilh. Eckhardt-
Ludwigsburg, Eugen Eger - Stuttgart, Hermann Graf-Ulm,
Rob. Ihle - Stuttgart,' Sigm. Joos - Haidgau, Rob. Knodel-
Ludwigsburg, Eiw. Ockert-Stuttgart, O. Oßwald-Münsingen
Friedr. Riedel- Heidenheim, Alb. Schäfer- Geislingen a. St.,
K. Sch all-Stötten, Reinh. Schneider-Zwiefalten, H. Schubert-
Stuttgart, Erw. Staudenmeycr-Calw, G. Vo g 1 - Kempten, Fritz
Wibel-Leutkirch, Herrn Wintter-Nürnberg. Staatsprüfung im
Bauingenieurfach haben die Bezeichnung „Regierungsbau
meisler“ erhalten: Rieh. Bunz-UIm, K. Burger-Schwenningen,
O. Eitel-Plochingen, E. Epple-Stuttgart, R. Friederich-Ebingen,
M. Holzhäuer-OmUnd, G. Klemm-Stuttgart, A. Kugler-Witters-
hausen, R. Kurz-Möglingen, E. Link-Neckartenzlingen, K. Neun-
höffer-Künzelsau, Chr. Riekert-Lustnau, M. Schelklc-Stuttgart,
E. Schmid-Ofterdingen, H. Schoen e r-Gelnhausen, A. Sihler-
Neckarsulm, H. Sorg-Backnang, O. Stähler-Eningen, 0. Stau-
denmayer-Calw, R. Stotz-Weilderstadt, M. Weitbrecht-Unter-
regenbach, O. Wi c n ck e - Rostock, Fr. Wo 1 f i n g e r - Eßlingen,
G. Z i n s e r - Groß-Süssen.
Baden. Verliehen: dem Baurat Professor H. Schlüter
an der Baugcwerkcschule in Karlsruhe das Ritterkreuz Bcrthold
des Ersten anläßlich der nachgesuchten Versetzung in den Ruhe
stand.
Bücher
Der Städtebau. Monatsschrift für die künstlerische Ausgestal
tung der Städte nach ihren wirtschaftlichen, gesundheitlichen und
sozialen Grundsätzen begründet von Theod. Uocckc und Camillo
Sitte. Jährlich 12 Hefte mit illustriertem Text, zeichnerischen Extra
beilagen und einem Jahresbericht der Literatur über Städtebau und
Wohnungswesen von Professor Dr. Eberstadt. Preis 20 Mark.
Inhalt des Märzheftes; Der Wettbewerb um Entwürfe zur Erweiter
ung des Rathauses in Potsdam. Ein Beitrag zu den Beziehungen
zwischen Städtebau und Denkmalpflege. Von Theodor Goecke,
Berlin. Hierzu 5 Tafeln und 11 Abbildungen. Gedanken über die
Umgestaltung des Geibelplalzcs in Lübeck. Eine Studie von Harry
Maaß, Lübeck. Hierzu 3 Tafeln mit 8 Abbildungen. Von der
Verpflanzungspraxis großer Allee- und Straßenbäume. Von Emil
Gienapp, Hamburg. Die Umlegung der Straßenbaukosten nach dem
Fluchtliniengesctz. Von Dr. Strchlow, Oberhausen (Rhld). Zur
Oartenstadtbewcgung. Eine kurze Erwiderung auf die Ausführ
ungen des Herrn Dipl.-Ing Wehl in Heft 12. Dezember 1913, dieser
Zeitschrift. Von Dpi-Ing. Althoff.
Moderne Villen und Landhäuser. 285 Seiten mit 510 Abbil
dungen, sowie mehreren Farben- und Lichtdrucktafeln. Mit ein
leitendem Text von Dr. Richard Klapheck-Düsseldorf, Verlag von
Ernst Wasmuth A.-G., Berlin W 8. Preis in Leinenband 10 Mark.
Dieses Werk, welches soeben im Verlage von Ernst Wasmuth in
Berlin zur Ausgabe gelangte, enthält eine sorgfältig ausgewählte
Sammlung moderner Villen und Landhäuser. Alle Typen vom
herrschaftlichen Landsitz bis zum Arbeiterwohnhaus der Garten
stadt sind darin in mustergültigen Beispielen vertreten. Diese
Sammlung dürfte nicht nur dem praktischen Architekten, sondern
allen denen willkommen sein, welche mit dem Gedanken umgehen,
sich ein Heim zu bauen, das die Annehmlichkeiten des Landlebens
gewährt, aber gleichzeitig die Möglichkeit bietet in kurzer Zeit die
Stadt zu erreichen Dem Architekten ermöglicht die Sammlung
durch ihre mustergültigen Beispiele, seinen Auftraggebern eine reiche
Auswahl zu bieten, und sie vor Qeschmacksentgleisungen zu be
wahren. Dr. Richard Klapheck-Düsseldorf, weiten Kreisen durch
seine Heimatschutzbestrebungen bekannt, hat zu dem Werke einen
einleitenden Text geschrieben, in welchem er die Geschichte der
Bau- und Wohnkultur von Semper bis Mulhesius darstellt. So
bilden Text und Abbildungen ein harmonisches Ganze, indem sie
eine ausführliche Darstellung des modernen Villen- und Landhaus
baues geben. Möge das treffliche Werk, das dem Leser die Bau-
und Wohnkultur der Gegenwart in Bild und Wort in so erschöpfender
Weise vor Augen führt, in den Kreisen der Architekten und Bau
lustigen die Verbreitung finden, welche es verdient.
Sprechsaal
Zur Beachtung. Werden bei Anfragen Skizzen mit eingesandt,
so sollten dieselben in Tusche oder Tinte so gezeichnet sein, daß
eine Reproduktion ohne weiteres möglich ist, wir es also nicht
nötig haben, eine bessere Zeichnung selbst herzustellen.
Die Red.
Anfrage. Welche kleinere Stadt oder größere Gemeinde
Württembergs hat Ortsbaustatuten, welche innerhalb des Stadtbau
plans für gewisse Bauzonen die Ausübung lärmerregender oder
sonst lästigen Gewerbe, sowie die Erstellung von landwirtschaft
lich benützten Gebäuden regeln oder ganz ausschließen? Für
diesbcziigl. Mitteilung wäre ich den Herrn Kollegen dankbar.
E. W.
Anfrage. Auf der Westseite eines Neubaues, welcher ganz
in Stampfbeton ausgeführt wurde, schlägt bei starkem Regen die
Feuchtigkeit durch. Die Wände wurden mit einem 2 cm starken
Schwarzkalkmörtel verputzt. Wie kann dem Uebcl abgeholfen
werden ? U. L.
Antwort. In der Bauzeitung annoncieren schon seit Jahren
mehrere Firmen gute Isoliermittel gegen Feuchtigkeit und gehen
Ihnen diese Spezialfirmen mit Vorschlägen gerne an die Hand.
Anfrage. Frage höfl. an, ob eine Feuerwand an einem an
gebauten Giebel in Eisenbeton 15 cm stark werden darf und in
welcher Stärke und Abständen sind die Rundeisen cinzubringen.
B. D.
Antwort. Es scheint sich im vorliegenden Falle nicht um eine
„Feuerwand“ im Sinne von § 5 der Min.-Verf. über Feuerungs
einrichtungen, sondern um eine „Brandmauer“ im Sinne von Art.
G9 der B.-O. zu handeln. Brandmauern dürfen jedoch nach § 53
Abs. 3 der Vollz -Vcrf. zur B.-O. nur dann aus Eisenbeton her
gestellt werden, wenn sie durch Wandpfeiler genügend versteift
sind und mit den Eisenbetonunterzügen der Decke in eine der
artige Verbindung gebracht werden, daß für den Brandfall eine
genügende Standfestigkeit gewährleistet ist. Diese Bedingungen
werden im vorliegenden Falle nicht erfüllt.
Im übrigen ist es schlechterdings unmöglich, Stärke und An
ordnung der Eiseneinlagen zu bestimmen, wenn nicht Länge, Höhe
und Belastung der Wand angegeben wird.
Wenn eine Brandmauer erforderlich wird und nicht Art. 70 der
B.-O. anwendbar ist, wird am besten eine Backsteinmauer er
richtet. B.
Verantwortlich: Karl Schüler, Stuttgart, Richard Gebhardt, Stuttgart.
Druck: Gustav Stürner in Waiblingen.