Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1914)

Pliensauüberführung in Eßlingen 
Bereits im August 1911 ist von Baurat Mayer in der 
Bauzeitung (Nr. 34) ein Artikel auf Grund der Pläne er 
schienen, welche die Eisenbahnverwaltung für die Eß- 
linger Bahnhoferweiterungen ausgearbeitet hatte und wo 
bei angestrebt wurde, den Pliensauturm und die Neckar 
brücke so zu erhalten, daß das Gesamtbild keine zu große 
Beeinträchtigung erfahre. An diesem Projekt I (Belas- 
sung der Geleise auf Straßenhöhe, s. Abb. 1) hält die 
Eisenbahnverwaltung im Wesentlichen auch heute noch 
fest. Von der Eßlinger Bürgerschaft wurde aber dieses 
Projekt geteilt aufgenommen, was dazu führte, daß aus 
deren Mitte Abänderungsvorschläge gemacht wurden. 
Diese Vorschläge (Projekt la, siehe Abb. 2) gingen zu 
nächst dahin, um den Turm herum auf beiden Seiten 
Fahrstraßen (anstatt nur Gehwege) zu führen und diese — 
gegenüber dem Projekt I — mit etwas anders angeord 
neten Treppenanlagen mit der Pliensaustraße zu ver 
binden. 
Die Stadtverwaltung hatte jedoch auch von diesem 
Vorschlag die Meinung, daß er der künftigen Entwicklung 
der Stadt nicht genügend Rechnung trage und machte da 
her aus dem Gedanken heraus, für die Verkehrsverhält 
nisse gleich einen dauernden Zustand zu schaffen, den 
Gegenvorschlag, den Bahnkörper um 4—5 m zu heben, 
so daß sämtliche Straßen in bestehender Höhe und Lage 
unter der Bahn durchgeführt werden könnten. Dieses 
Projekt II (Hochlage der Bahn, siehe Abb. 3) wurde aber 
wegen der Kosten zunächst wieder ausgeschieden. Da 
raufhin hat nun die Eisenbahnverwaltung auch ihrerseits 
einen erneuten Vorschlag gemacht (Projekt III, eine Art 
Variante zu Projekt I). Dieser Vorschlag beläßt den Turm, 
die Fahrbahn der Neckarbrücke wird am Turm vorbei 
ausgebogen und mittelst Rampe entlang dem Neckar-Ufer 
etwa 160 m oberhalb (im Zuge der Vogelsangstraße) über 
die Bahn geführt, um auf einer zweiten Rampe bei der 
Kreuzung der Pliensaustraße in die Neckarstraße einzu 
münden (Abb. 4). Der direkte Verkehr für Fußgänger 
zwischen Pliensaustraße und der Neckarbrücke soll durch 
eine entsprechende in Schleifen gedachte Unterführung 
möglich gemacht werden. Auch über dieses Projekt III 
gehen die Ansichten auseinander; immerhin gibt der 
Sachverständige der Eisenbahnverwaltung, Geh. Ober 
baurat Prof. Hofmann-Darmstadt, dem Projekt III den 
Vorzug gegenüber dem Projekt I. 
Die Stadtverwaltung hat bei der großen Bedeutung 
der hier nach jeder Hinsicht in Frage kommenden 
Interessen versucht, eine Einigung herbeizuführen und ein 
IV. Projekt aufgestellt (halbhohe Lage des Bahnkörpers,
	        
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