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BAUZEITUNG
Nr. 30
( Preis Kennwort- „Durchmesser 49“
Verfasser: Architekt F. E. Scholer und Professor P. Bonatz-StuttgarF
raum eng verbundenen Provisorium gespeist werden kön
nen. Die Tisch- und Sitzplatzausteilung ist in den Plänen
einzutragen. Es wird Wert darauf gelegt, daß nur eine
Hauptgalerie angeordnet wird.
Für Musikaufführungen muß die Halle mit einem an
steigenden Podium versehen werden können, das unge
fähr 600 Sängern und einem Orchester von 100 Mann auf
einer Grundfläche von zirka 560 qm Platz bietet. Auch
soll gegebenenfalls eine Orgel eingebaut werden können.
Die Garderoben sind für mindestens 4000 Personen zu
berechnen und müssen so gelegen sein, daß sie ohne Be
einträchtigung des Verkehrs benützt werden können.
Für geräumige Treppenhäuser, Gänge und Ausgänge
ist mit Rücksicht auf Massenversammlungen (teilweise
Stehplätze), wobei mit 0,45 qm Bodenfläche pro Person
zu rechnen ist, zu sorgen. Für die Abmessungen ist maß
gebend das Muster zu einer neuen Polizeiverordnung über
die bauliche Anlage, die innere Einrichtung und den Be
trieb von Theatern, öffentlichen Versammlungen und Zir
kus-Anlagen vom 27. April 1909, Verlag von Wilhelm
Ernst & Sohn in Berlin.
Der Beschrieb hat Angaben zu enthalten über die
Höchstzahl der Personen sowie deren Austeilung auf die
einzelnen Verkehrswege. In den Grundrissen sind die
hiebei vorgesehenen Flächen usw. genau zu bezeichnen.
Für Massenbesuch sind auch die nötigen Aborte vor
zusehen.
B. Nebenräume, ln Verbindung mit der Halle ist ein
Erfrischungsraum von zirka 200 qm vorzusehen, dessen
Lage aber eine vollständige Abtrennung zum Zweck der
Benützung als Hauptraum für eine Tageswirtschaft zu
lassen muß. An diesen Raum sollen noch Teile der Aus
stellungshalle für die Bedürfnisse der Tageswirtschaft an
geschlossen werden können. Des weiteren werden ver
langt ein Stimmzimmer bezw. ein Probesaal von zirka
200 qm, der sich auch zur Abhaltung kleinerer Festlich
keiten eignet, sowie 4—5 Künstlerzimmer, Ziff. 2 und 3 in
guter Verbindung mit dem Podium.
Für Ziff. 1, 2 und 3 sind von der Haupthalle getrennte
Zugänge und Aborte und außerdem für Ziff. 2 Garderobe
möglichkeiten zu schaffen.