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BAUZEITUNO
Nr. 27/28
geschlossen. Die Befestigung aller Holzteile ist möglichst
gut und haltbar vorzunehmen, damit später an die Decke
anzubringende schwere Gegenstände, wie Beleuchtungs
körper, Rosetten und dergleichen mehr, genügend Sicher
heit erhalten.
Als Material genügt bei gewöhnlichen Lattendecken
Tannen-, Fichten- oder Kiefernholz, bei besseren Decken
ist Kiefernholz, Pitch-Pi ne, Eichenholz, wohl auch Eschen
oder Ahornholz, und bei ganz vornehmen Deckenausbil
dungen Nußbaum, Teakholz, Mahagoni und dergleichen
zu verwenden. In neuerer Zeit werden auch die Füllun
gen mit Glas- oder Porzellanmustern ausgesetzt, welche
Einrichtung für Läden, Restaurationsräume usw. häufig
zur Ausführung gelangt.
Zu beachten ist ferner bei der Ausführung bezw.
Einteilung der Deckenfelder, daß die Füllungen bei
großen Räumen groß und bei kleinen Räumen ent
sprechend klein gehalten werden müssen. Ebenso sind
und dergleichen zur Ausführung. Die Bretter bestehen
aus 2 bis 3 Zentimeter starken, gehobelten, gefügten und
tunlichst schmalen Brettern, die stumpf aneinander
gestoßen an die Balken genagelt sind, und deren Fugen
mit einfach gefasten oder leicht profilierten Deckleisten
versehen werden, oder die Bretter sind gespundet und er
halten dann an den Fugenstößen abwechselnd eine kleine
Fase und eine Profilierung (Rundstab). Durch verschie
dene Richtung der Bretter kann auch bei dieser Ausfüh
rung den Decken bereits eine mehr oder weniger reiche
Musterung gegeben werden. Figur 1 und 2 zeigen eine
Decke mit Fugendeckleisten und eine solche mit Spun
dung.
Eine andere Ausführung ist die sogenannte Stülpdecke.
Bei dieser werden die Bretter in größeren Fugenabständen
(bis 12 cm) an die Balken genagelt, die durch solche mit
angestoßenen profilierten Kanten zugedeckt (gestülpt)
werden. Die letzteren greifen auf die bereits angenagel-
Fig. -i.
die Profile der Leisten usw. bei hohen Räumen ent
sprechend kräftiger als bei niedrigen Räumen zu nehmen.
Alle Holzdecken sind vor ihrer Befestigung, mindestens
aber sofort nach derselben, einmal mit Oelfarbe zu grun
dieren oder mit heißem Leinöl zu streichen. Sämtliche
Holzdecken sind zweckmäßig getönt oder naturfarbig zu
lasieren (Sichtbarbleiben der natürlichen Maserungen),
wobei die Füllungen gewöhnlich etwas heller gehalten
werden, als die Balken oder Umrahmungen, um die Wir
kung der Decke dadurch noch mehr zu heben. Will man
den Decken eine noch größere Wirkung verleihen, so ver
sieht man sie mit entsprechender Malerei. Ein sehr ge
fälliges Aussehen geben Holzdecken, deren Füllungen als
Putzdecke ausgebildet und gemalt sind. Diese Anordnung
findet man in neuester Zeit sehr oft, weil solche Decken
dem Wohnraum etwas sehr Anheimelndes geben. Alle
Hölzer, die sichtbar bleiben, sind sauber zu hobeln und
mit Sandpapier glatt zu reiben.
I. Die Bretterdecken sind die einfachsten und auch
die billigsten Holzdecken. Sie kommen als solche meist
nur in untergeordneten Räumen, einfachen Saalbauten
ten Bretter auf jeder Seite etwa 2 bis 4 cm über. Um
einen besseren Abschluß an den Wänden in der Längs
richtung der Bretter zu erhalten, werden die Zwischen
räume mit kleinen Brettstückchen an den Wandseiten auf
gesetzt, wie Figur 3 zeigt.
2. Die Balkendecken mit sichtbaren Balken (konstruk
tive Balkenlage) ist nur für Räume zu empfehlen, die ober
halb wenig benutzt werden. Solche Decken sind wenig
schalldämpfend und deshalb sehr hellhörig, so daß ma i
jedes kleine Geräusch, ja selbst Gespräche durch diese
leicht hört.
Die Balkendecke ist eine sogenannte Konstruktiom-
decke, bei welcher die Balken mit Latten oder besser no, h
mit Brettern umkleidet sind. Letztere Konstruktionsauf
führung ist entschieden vorzuziehen. Man erhält dadurch
einesteils eine etwas stärkere Zwischendecke, andernteils
erniedrigt sich auch der Kostenpunkt, da sonst Balken rus
Kreuzholz genommen werden müßten, was deren Trag
fähigkeit vermindern würde. Sogenannte Stilholzbalke i
dagegen würden leicht reißen und unansehnlich werden.
Man kann sich zwar in solchen Fällen in der Weise helfen,